Düsseldorf

Massive Mieterhöhung in LEG-Wohnungen in Garath

Keine Profite mit der Miete!

Protest vor der LEG-Verwaltung. Demonstranten mit Masken und Transparenten: »Keine Profite mit der Miete. Die Stadt gehört allen!«.

Die Mie­ten in dem ehe­mals lan­des­ei­ge­nen Woh­nungs­un­ter­neh­men LEG im Düs­sel­dor­fer Stadt­be­zirk Ga­rath sind in den letz­ten fünf Jah­ren dra­ma­tisch ge­stie­gen. Dar­auf macht jetzt das Bünd­nis für be­zahl­ba­ren Wohn­raum auf­merk­sam:

Am Sams­tag, den 8. März, lädt das Bünd­nis auf dem Son­nen­platz am Rand des Ga­ra­ther Haupt­zen­trums mit ei­nem In­for­ma­ti­ons­stand die Mie­te­rIn­nen der LEG Im­mo­bi­li­en AG zum Ge­spräch.

Das ehe­mals lan­des­ei­ge­ne Woh­nungs­un­ter­neh­men LEG NRW GmbH wur­de im Jahr 2008 an ein Kon­sor­ti­um aus Fi­nanz­in­ves­to­ren un­ter Fe­der­füh­rung der In­vest­ment­bank Gold­man Sachs ver­kauft. Aus dem ehe­mals ge­mein­wohlori­en­tier­ten Woh­nungs­un­ter­neh­men ist nach Ab­lauf von we­ni­ger als fünf Jah­ren un­ter dem Dach der LEG Im­mo­bi­li­en AG ein bör­sen­no­tier­tes Woh­nungs­un­ter­neh­men ge­wor­den.

Düs­sel­dorf ist der siebt­grö­ß­te Stand­ort mit cir­ca 3.300 Woh­nun­gen für das Woh­nungs­un­ter­neh­men. In Ga­rath ist die LEG mit über 1.400 Woh­nun­gen das grö­ß­te Un­ter­neh­men und so­mit der we­sent­li­che Ak­teur bei der Preis­ent­wick­lung für das Woh­nen im Stadt­teil. Wur­den zu Be­ginn des Jah­res 2009 noch Woh­nun­gen von der LEG mit ei­nem durch­schnitt­li­chen Preis von 5,00 EUR/m² (je­weils net­to­kalt) an­ge­bo­ten, ver­än­der­te sich die An­ge­bots­mie­te in der zwei­ten Jah­res­hälf­te auf 6,00 EUR/m². Bis zum Som­mer 2013 wur­den die Woh­nun­gen zum Preis von 6,30 EUR/m² an­ge­bo­ten. Im wei­te­ren Ver­lauf des Jah­res 2013 wer­den nun­mehr nur noch Woh­nun­gen mit ei­nem Preis von 7,30-7,50 EUR/m² an­ge­bo­ten. In­ner­halb von vier Jah­ren stieg die Net­to­kalt­mie­te so­mit um 2,50 EUR/m².

Das Bünd­nis für be­zahl­ba­ren Wohn­raum Düs­sel­dorf sieht in der Mie­ten­ent­wick­lung ei­nen leis­tungs­lo­sen Preis­auf­schlag, weil kei­ner­lei qua­li­ta­ti­ve Ver­bes­se­rung in der Miet­sa­che zu er­ken­nen ist.

Hin­ter­grund der Miet­erhö­hung ist, dass die LEG sich nach po­ten­ti­el­len In­ves­to­ren um­sieht. Sie ist des­halb in der kom­men­den Wo­che bei der Im­mo­bi­li­en­mes­se »mi­pim« im süd­fran­zö­si­schen Can­nes zu Gast. Dort trifft sich die in­ter­na­tio­na­le Sze­ne der Im­mo­bi­li­en- und Fi­nanz­wirt­schaft ge­mein­sam mit Pro­jekt­ent­wick­le­rIn­nen, Be­ra­te­rIn­nen und Ver­tre­te­rIn­nen öf­fent­li­cher Ver­wal­tun­gen zu ei­nem ex­klu­si­ven Stell­dich­ein.

Uwe Koopmann
Foto: keineprofitemitdermiete.org


Bündnis bezahlbarer Wohnraum Düsseldorf