Antifaschismus

Stolperstein erinnert an Ernst Junghans

Stolperstein für einen engagierten Kommunisten

Gunter Demnig setzt Stolperstein.

Der Kölner Künstler Gunter Demnig setzte jetzt in Zons am Rhein einen »Stolperstein« für den Kommunisten Ernst Junghans. Junghans war nur drei Tage nach der »Machtergreifung« 1933 bei einer Hatz der Nazis in Dormagen durch Schüsse so schwer verletzt worden, dass er am folgenden Tag starb.

Das erste Opfer des NS-Terrors in Dormagen war den Nazis seit langem verhasst, denn Junghans hatte nicht nur das Vertrauen seiner Kollegen bei Bayer / IG Farben, die ihn in den Arbeiterrat wählten. In der damals noch selbstständigen Stadt Zons wurde er für die KPD auch in den Gemeinderat gewählt. Vor den letzten Wahlen trat Ernst Junghans als scharfer Kritiker am aufkommenden Fachismus auf.

Nach einer langen Auseinandersetzung votierte der Kulturausschuss der Stadt Dormagen schließlich einstimmig für die Verlegung des Stolpersteins. Stellvertretender Bürgermeister Hans Sturm (CDU) würdigte das Engagement von Junghans gegen die Nazis. Große Aufmerksamkeit wurde ihm von zahlreichen Bürgern entgegengebracht, darunter der Zweite Stellvertretende Bürgermeister Erik Lierenfeld (SPD), der ehemalige Bürgermeister und jetzige Ratsherr Reinhard Hauschild (CDU) und der Landtagsabgeordnete Wiljo Wimmer (CDU). Unter den Zuhören auch Vertreter der Grünen, der DKP, der Linkspartei, der VVN, der Falken sowie aus zahlreichen Zonser Vereinen.

Schülerinnen der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule legten am »Stolperstein« für Ernst Junghans vor dem Haus Westerburgstraße 7 in Zons rote und weiße Rosen zum Gedenken ab. In ihrer Mitte: Waltraud Servos aus Erkrath. Ihr Großvater Emil Schmidt, KPD-Ratsherr in Erkrath, war von der NS-Justiz zum Tode verurteilt und im Gefängnishof »Ulmer Höh« in Düsseldorf mit dem Beil enthauptet worden.

Uwe Koopmann
Foto: Bettina Ohnesorge