Gerresheim

Bilder vom Warnstreik

Fotos vom Warnstreik Mittwoch, 7. März 2012 vor dem Sana-Krankenhaus in Düsseldorf-Gerresheim

Kolleginnen und Kollegen mit ver.di Fahnen.

07.03.2012: Auch in Düsseldorf rief ver.di an diesem Mittwoch als Antwort der Beschäftigen auf das ignorante Verhalten der Arbeitgeber Bund und Kommunen in der ersten Verhandlungsrunde zu Warnstreiks auf. Am vergangenen Donnerstag hatten die Arbeitgeber die Chance vertan, zum Verhandlungsbeginn ein Angebot zu unterbreiten. »Ihre Sturheit von Postdam deuten wir so, den Druck aus den Betrieben möglichst rasch zu erhöhen, damit wir zu einem Ergebnis gelangen«, erläutert Gustav Wilden, Geschäftsführer von ver.di Düsseldorf, als Schlussfolgerung.

Kolleginnen und Kollegen mit ver.di Fahnen.

Die Warnstreiks am Mittwoch fanden mit unterschiedlicher Dauer und Intensität statt. »Wir sind noch enorm steigerungsfähig, die Beschäftigten fühlen sich provoziert«, so Gustav Wilden. Bei der Rheinbahn kam der Betrieb ganztägig zum Erliegen, in zahlreichen Kitas wurde gestreikt, es gab tagsüber allenfalls einen Notdienst. Stadtwerker und ihre Kollegen der Müllverbrennungsanlage legten für mehrere Stunden die Arbeit nieder. In anderen Bereichen der Stadtverwaltung und von AWISTA wurde mehrstündig oder ganztägig gestreikt.

ver.di fordert eine Anhebung der Entgelte um 6,5 %, mindestens 200 €. Viele im Ta-rifbereich tätigen Berufsgruppen, wie Bus- und Straßenbahnfahrer/innen, Müllwerker, Kanalarbeiter und Altenpfleger/innen, erzielen ein Bruttoarbeitsentgelt von weniger als 2.000 €. Einige von ihnen mit Familie, erreichen nur ein Einkommen, das sie mit Leistungen aus Hartz IV anheben müssen (Aufstocker). »Die unteren Lohngruppen sind von Preissteigerungen, vor allem bei Mieten, Energie (insbesondere Benzin) und Lebensmitteln besonders betroffen«, erklärt Gustav Wilden erläuternd die Notwendigkeit einer sozialen Komponente. Für Auszubildende fordert ver.di eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 € und die unbefristete Übernahme nach Ausbildungsende.

Kolleginnen und Kollegen mit ver.di Fahnen.

Gestreikt wurde auch in den Sana-Kliniken (Foto). Für die ca. 1.400 Beschäftigten der Sana Klinik und Seniorenzentren in Gerresheim und Benrath ist dies eine besondere Tarifrunde. Der Arbeitgeber Sana Klinik hat kurzfristig angekündigt aus dem kommunalen Arbeitgeberverband auszutreten. Dies kann unter anderem zur Auswirkung haben, dass die Beschäftigten zukünftig nicht mehr an der allgemeinen Lohnentwicklung beteiligt sind.

Bei Sana war es schon zuvor zu Unruhen gekommen, da Teilbereiche der Klinik ausgegliedert werden sollen. Den betroffenen Beschäftigten aus der Küche wurde angeboten, in eine Neugründung zu niedrigeren Löhnen wieder einzusteigen.

Schon am 29. Februar fand vor der Sana Klinik in Gerresheim eine Aktion statt, um auf die Belange der Beschäftigten aufmerksam zu machen. Mit Waldhorn, Tuba und Trompeten wurde vor dem Gerresheimer Sana-Krankenhaus laut zum Protest geblasen. Begleitet wurde die Aktion durch den großen ver.di-Truck, der zwei Monate durch Deutschland fährt, um die Öffentlichkeit auf die Tarifrunde im öffentlichen Dienst aufmerksam zu machen.

Sana war in das kommunale Krankenhaus Gerresheim eingestiegen. Die DKP hatte im Gerresheimer Rathaus vor dieser Beteiligung gewarnt, da sie schon damals befürchtete, dass es zu Entlassungen kommen könnte. Auffällig war, dass es auch beim medizinischen Personal zu Fluktuationen kam. Verschiedene Ärzte verließen das Krankenhaus. Die DKP machte in ihrer Kommunalzeitung »Flaschenpost« auf diese Bewegungen aufmerksam. Ihr wurde darauf von Sana mit rechtlichen Schritten gedroht. Eine Gegendarstellung wurde von der Konzernleitung allerdings nicht vorgetragen.

Quelle: ver.di | Uwe Koopmann
Fotos: Uwe Koopmann