Linker Niederrhein

Befreiung vom Faschismus

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Der 8. Mai 2016

DKP und VVN-BdA gedenken mit zwei Kundgebungen der Befreiung vom Faschismus.

Seit den 1970er Jahren begeht die DKP, damals noch mit der SDAJ gemeinsam, dieses Datum der Befreiung vom Faschismus. Nachdem das Gräberfeld der in Krefelder Betrieben ermordeten und umgekommenen Zwangsarbeiter von Aurel Bilstein gemeinsam mit der DKP und der SDAJ entdeckt und wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden war, war dies der Ort des Gedenkens. Diese Tradition ging nach 1989 leider verloren und wurde erst 2005 von der DKP wieder aufgenommen. Seit 2014 gemeinsam mit der VVN-BdA.
Inzwischen ist dieses Gräberfeld von der Stadt als Gedenkstätte eingerichtet und ein Mahnmahl für die ermordeten Krefelder Antifaschisten wurde hinter dem Krematorium eingerichtet.
Aus diesem Grund werden die beiden Kundgebungen an diesen beiden Gedenkstätten abgehalten, verbunden durch einen gemeinsamen Gang vom "Neuen Friedhof" wo das Mahnmal für die ermordeten Krefelder Antifaschisten steht zum Gräberfeld der in Krefelder Betrieben ermordeten und umgekommenen Zwangsarbeiter auf dem "Alten Friedhof".

In diesem Jahr sprachen auf den beiden Kundgebungen Falk Mikosch als Landessprecher der VVN-BdA, Peter Lommes als DKP Kreisvorsitzender, Mahir Sahin für die DIDF und Heidrun von der Stück als Kreissprecherin der Linkspartei für das verhinderte Ratsmitglied Stefan Hagemes. Zum Abschluss gab Ralf Winters von der Krefelder Geschichtswerkstatt noch einen Überblick darüber, wer die Zwangsarbeiter waren und wie sie zu Tode gekommen sind. Moderiert wurden die Kundgebungen von Andrea Randerath. Der Krefelder Friedenschor begleitete die Kundgebungen mit Liedern aus dem Widerstand und für den Frieden.

Leider hat OB Frank Meyer, der auch als Redner zu dieser Veranstaltung eingeladen war, es vorgezogen etwa zeitgleich ein "Stilles Gedenken" am Gräberfeld der "Opfer beider Weltkriege" vorzunehmen, das ursprünglich den toten Soldaten des ersten Weltkrieges gewidmet war und die Inschrift "Den Gefallenen Ehre und Dank 1914*1918" trägt und damit nichts, aber auch gar nichts, mit dem Tag der Befreiung zu tun hat. In Gegenteil ist ein Gedenken an diesem Monumentalwerk, das auch die Täter ehrt, eher eine Verhöhnung derjenigen, die für die Befreiung vom Faschismus stehen: Die Widerstandskämpfer und die Antihitlerkoalition mit der Sowjetunion und der Roten Armee an der Spitze.

Text: Peter Lommes
Fotos: Manfred Tripp