Termine

Veranstaltungen der Marx-Engels-Stiftung (April-Dez.)

Samstag, 29. April · Wuppertal · Alte Feuerwache · Gathe 6 · 11-17 Uhr

Arbeit an der Geschichte – für eine bessere Zukunft

Marx und Engels.

Diese Tagung haben wir aus traurigem Anlass recht kurzfristig angesetzt: Am 23. Februar starb Günter Judick, der von Anfang an Mitglied unserer Stiftung war und den sicher viele auch als langjährigen Leiter vder Geschichtskommission der DKP kennen und schätzen lernten. Wir ehren ihn, im Sinne Brechts – und Lenins! –, indem wir uns nützen: durch die Beschäftigung mit der Geschichte der Arbeiterbewegung und vor allem der kommunistischen Bewegung; durch ein sorgfältiges Quellenstudium; durch den Versuch, aus den Erfahrungen vorangegangener Generationen von Kommunisten wie aus unseren eigenen Erfolgen, Fehlern und Niederlagen Lehren zu ziehen.

Historiker und geschichtlich interessierte GenossInnen, die Günter Judick freundschaftlich verbunden waren, werden referieren:

  • Gisela Blomberg wird von einem «work in progress» berichten, ihrer Arbeit über die kommunistischen jüdischen Emigranten und Widerstandskämpfer Alice und Werner Stertzenbach;
  • Prof. Dr. Nina Hager spricht über die Aktualität von Lenins Schrift zum «linken Radikalismus»;
  • Prof. Dr. Heinz Karl beschäftigt sich mit ‹Lenins ‚Partei neuen Typus› im Widerstreit der An- und Draufsichten»;
  • Hermann Kopp wird an den 3. Weltkongress der Komintern erinnern, der Günter besonders wichtig war und an dessen Auseinandersetzung mit der «Offensivstrategie» der KPD;
  • Dr. Dirk Krügers Beitrag gilt einem Landsmann von Judick, wie dieser in Velbert geboren, dem Schriftsteller und antifaschistischen Widerstandskämpfer Günther Weisenborn (1902-1969);
  • Rainer Perschewski, selbst aktiver Gewerkschafter, befasst sich mit der Entwicklung der Gewerkschaften (FDGB) in Westberlin bis zur Spaltung und den Nachwirkungen;
  • Klara Tuchscherer, Tochter von Klara und Karl Schabrod und Leiterin des Archivs der VVN-BdA NRW, spricht über die «Kindern des Widerstands», zu denen auch Günter Judick gehörte.

Freitag, 5. Mai · Hof / Saale · Galeriehaus (Sophienberg) · 19.30-22 Uhr

Erinnerung an Gisela Elsner

Im Mai jährt sich der Geburtstag von Gisela Elsner (2.5.1937 Nürnberg – 13.5.1992 München) zum 80., ihr Todestag zum 25. Male.

Aus diesem Anlass wird der Literaturwissenschaftler Dr. Kai Köhler, Berlin, der sich seit vielen Jahren mit dem Werk von Elsner beschäftigt, diese bedeutende kommunistische Autorin, die heute vielen als die vielleicht bedeutendste Satirikerin der Bundesrepublik gilt, vorstellen.

Unser Vorstandsmitglied Eva Petermann, Hof, liest Auszüge aus Elsners Werken.

Sonntag, 14. Mai · Stuttgart · Clara-Zetkin-Haus · Gorch-Fock-Str. 26 ·, 10.30-17.00 Uhr

Clara Zetkin – ein widerständiges Leben

Viele Jahre lebte Clara Zetkin, deren Geburtstag sich 2017 zum 160. Male jährt, in dem Stuttgarter Vorort Sillenbuch – in unmittelbarer Nähe zu dem Waldheim, das heute ihren Namen trägt und in dem auch unsere Tagung stattfinden wird.

  • Dr. Florence Hervé, Düsseldorf, stellt Clara Zetkin als frühe Wegbereiterin sozialistisch-feministischer Politik und ihre frauenpolitischen Initiativen in der deutschen Arbeiterbewegung und der Sozialistischen Fraueninternationale vor.
  • Marga Voigt, Berlin, die letztes Jahr die bislang noch großenteils unbekannten Briefe Clara Zetkins aus dem ersten Weltkrieg herausgegeben hat, wird sich mit dem Wirken der leidenschaftlichen Friedensaktivistin in diesen Jahren beschäftigen.
  • Prof. Dr. Heinz Karl, Berlin, schildert Clara Zetkins Rolle in der KPD und der Kommunistischen Internationalen und ihre kritische Auseinandersetzung mit deren wechselnden Orientierungen.
  • Günther Klein, Vorsitzender des Waldheim-Vereins, wird schließlich auf Zetkins Tätigkeit in Stuttgart eingehen.

Samstag, 20. Mai · Essen · Haus der DKP · Hoffnungstr. 18 · 11-17 Uhr (Einlass: 10.30 Uhr)

Grenzen eines Integrationsmodells – Die EU in der Krise

  • Jörg Kronauer: Auf Umwegen zum Platz an der Sonne? Wurzeln und Kontinuität der Europastrategie des deutschen Imperialismus und ihre Auswirkungen auf die heutige Politik von BRD und EU
  • Lucas Zeise: Geburtsfehler oder Masterplan? – Fahren auf Sicht oder planvolle Strategie? Zur Grundkonstruktion von EU und Euro-Zone, zur Exportstruktur der BRD und zur wirtschafts- und finanzpolitischen Strategie von EU und Bundesregierung
  • Peter Wahl: Wie weiter? Linke Kontroversen, Strategien und Zukunftsszenarien

25 Jahre nach Abschluss des Maastricht-Vertrages ist angesichts massiver Krisenerscheinungen bei Bürgern und Offiziellen der EU und ihrer Mitgliedsstaaten die Feierlaune gedämpft. Wachsende wirtschaftliche und politische Instabilität, offene Zweifel an der Zukunft des Euro und der erstmalige Austritt eines Mitgliedsstaates (dazu noch des wirtschaftlich zweitstärksten) lassen für die Herrschenden ein «Weiter so!» nicht zu und zwingen die Beherrschten zum Nachdenken. Wir freuen uns auf eine rege Diskussion.

Samstag, 27. Mai · Münster · ITP · Friedrich-Ebert-Str. 6 · 11-17 Uhr

Georg Lukács’ Beitrag zur philosophischen Erneuerung des Marxismus

Das große Interesse, auf das unser Seminar «Hegel, Marx und die Dialektik» mit Andreas Arndt im Dezember letzten Jahres stieß, hat uns ermuntert, erneut eine Veranstaltung zu machen, die zu marxistischem Philosophieren hinführt. Claudius Vellay, Paris, stellt marxistische Antworten auf Grundfragen der Philosophie vor, insbesondere mit Bezug auf Georg Lukács’ spätes Hauptwerk «Ontologie des gesellschaftlichen Seins». Neben Vortrag und Diskussion soll Gruppenarbeit eine aktive Beteiligung ermöglichen. Vorbereitende Texte werden wir in Kürze auf die Homepage der Stiftung stellen.

Samstag, 3. Juni · Köln · Festival der Jugend

Jürgen Lloyd: «Einführung in den Marxismus in 45 Minuten»

Samstag, 10. Juni · Marburg · DGB-Haus · Bahnhofstr. 6 · 11-17 Uhr

150 Jahre «Das Kapital»

Mit H. Wendt (zum Stellenwert des «Kapital» in der Geschichte der klassischen politischen Ökonomie), Prof. Dr. Thomas Kuczynski (Die Erstausgabe von Kapital Band I und ihre weitere Bearbeitung durch Marx) und Prof. Dr. Georg Fülberth (zur Wirkungsgeschichte des «Kapital»)

Freitag /Samstag, 30. Juni / 1. Juli · Kassel · Café Buch-Oase · Germaniastr. 10

Anlass: documenta 14

Am 10. Juni eröffnet in Kassel wieder die documenta. Wie schon die documenta 13 vor fünf Jahren, wollen wir auch die diesjährige Ausstellung mit einer Tagung begleiten, welche bestimmte Maßstäbe vermitteln soll, die uns nicht völlig hilflos dem gegenüberstehen lassen, was der heutige Kunstmarkt und die documenta bieten.

Vorab, am Freitag, wird Klaus Stein durch die Ausstellung führen; angesichts der Überfülle des Angebots natürlich nur zu wenigen von ihm ausgewählten Objekten. Da sich 2012 gezeigt hat, dass eine Führung mit 30 und mehr Personen praktisch unmöglich ist, bieten wir diesmal zwei Führungen an, deren Teilnehmerzahl auf jeweils 15 Personen beschränkt wird. Sie finden von 14-16 Uhr bzw. 17-19 Uhr statt. Voranmeldung erforderlich.

Für Samstag, 11-17 Uhr, sind Vorträge zur Bildenden Kunst vorgesehen. Beiträge haben bisher Prof. Reiner Diederichs, Frankfurt/M., und Jürgen Meier, Hildesheim, fest zugesagt. Mit weiteren ReferntInnen sind wir noch im Gespräch.

Allen, die von weiter her anreisen, empfehlen wir dringend, sich frühzeitig um eine Unterkunft zu bemühen!

Samstag, 15. Juli · Essen · Haus der DKP · Hoffnungstr. 18 · 11-17 Uhr (Einlass: 10.30 Uhr)

Bleibt alles anders? Geopolitische Aspekte des Regierungswechsels in den USA

Die Tagung soll drei Themenkomplexe beleuchten:

  • die ökonomische, geostrategische und politische Grundkonstellation der Wahl von Trump (einschließlich der Frage der Finanzierbarkeit künftiger Kriege und des möglichen Schwenks zu einem neuen Isolationismus),
  • das absehbar wahrscheinliche Verhältnis zur EU und
  • die Bedingungen des unter Obama seit längerer Zeit verkündeten «pivot to Asia» (einschließlich des Verhältnisses zur VR China).

Die beiden letzteren Punkte beinhalten auch eine Neubewertung des strategischen Wertes der Brzezinski-Strategie («Eurasien» als Dreh- und Angelpunkt US-amerikanischer Weltherrschaft).

Zu Block 1 wird Klaus Wagener, Dortmund, referieren, zu Block 2 Beate Landefeld, Essen, zu Block 3 Dr. Erhard Crome, Berlin.

Sonntag, 23. Juli · München · 10.30-14 Uhr

Zum 50. Todestag von Oskar Maria Graf (22.07.1894 – 28.06.1967)

Die in Zusammenarbeit mit der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft geplante Matinee zu diesem bedeutenden antifaschistischen Schriftsteller findet entweder im Münchner Gewerkschaftshaus oder in der Seidl-Villa statt.

  • Dr. Ulrich Dittmann, langjähriger Vorsitzender der OMG-Gesellschaft, wird Graf anhand von dessen Briefwechsel mit einer Reihe von Persönlichkeiten, darunter z.B. Lina Haag, vorstellen.
  • Karl-Heinz Hummel («Gelati») liest aus diesem Briefwechsel und aus Werken Grafs.
  • Der Kabarettist Josef Brustmann ergänzt unser Programm musikalisch.
  • Schließlich zeigen wir den Dokumentarfilm «Dahoam in Amerika».

Samstag, 15. September · Berlin · Ladengalerie der «jungen Welt» · Torstr. 6 · 11-17 Uhr

500 Jahre Reformation

Mit Prof. Dr. Götz Dieckmann (zu «Luther und Lenin»), Gerd Wendelborn u.a.

Samstag, 23. September · Stuttgart · Clara-Zetkin-Haus · Gorch-Fock-Str. 26 · 10.30-17.00 Uhr

China in der multipolaren Welt

Mit Prof. Dr. Eike Kopf (zum 5-Jahresplan der VR China); Edgar Müller, Vorsitzender der Deutsch-Chinesischen Freundschaftsgesellschaft Saar (zur «Neuen Seidenstraße») und Sebastian Carlens, «Junge Welt»-Redakteur (zum Verhältnis BRD – VR China). Angefragt: ein Vertreter der chinesischen Botschaft über die Vorschläge von Präsident Xi Jinping zum Verhältnis zu den USA.

Samstag, 30. September · Bremen · Villa Ichon

Zur deutschen Kolonialpolitik

Samstag, 14. Oktober · Berlin-Lichtenberg · «Undine» · Hagenstr. 57 · 11-17 Uhr

Ist die antifaschistische Volksfrontpolitik gescheitert?

Beiträge von Prof. Dr. Heinz Karl, Hermann Kopp u.a.

Samstag, 11. November · Wuppertal · Marx-Engels-Zentrum · Gathe 55 · 11-16 Uhr

ZEUS

Seminar mit Dr. Wolf-Dieter Gudopp-v.Behm, Frankfurt/M.

Samstag, 18. November · Wuppertal · Marx-Engels-Zentrum · Gathe 55 · 13-17.30 Uhr

Materialistische Philosophie und Wissenschaft im antiken Indien

Seminar mit Andrea Schön, Essen

Samstag, 9. Dezember · Berlin-Charlottenburg · MEZ · Spielhagenstr. 13 · 11-16 Uhr

Das russische Revolutionsjahr 1917

Seminar mit Dr. Gert Meyer, Marburg

 

Ergänzend eine Information, die für die Besucher unserer Veranstaltungen vielleicht eher nebensächlich, für unsere Arbeit aber von großer Bedeutung ist: Seit 1. März dieses Jahres ist die MES nicht mehr Eigentümer des (in den 1970er Jahren erworbenen) Mietshauses Gathe 55 in Wuppertal, in dem wir unseren Sitz haben. Unser Büro behält seine Adresse, auch der Schriftzug «Marx-Engels-Zentrum» an der Fassade bleibt und soll im Zuge der Renovierung des Hauses durch den neuen, uns sehr freundlich gesonnenen Eigentümer sogar erneuert werden; doch wir verlieren damit natürlich eine (potentielle) Einnahmenquelle, die allerdings im Laufe der Jahre immer mehr zur Belastung geworden ist.

Noch ausschließlicher als bisher sind wir künftig darauf angewiesen, Menschen davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, für die Marx-Engels-Stiftung zu spenden und ihr beizutreten – dass es sich politisch lohnt; denn leider haben wir keine materiellen Vorteile anzubieten, mit denen wir jemanden dazu verlocken könnten, Mitglied zu werden.

Wir machen uns derzeit immerhin Gedanken darüber, mit welchen immateriellen Vorteilen sich die Mitgliedschaft in unserer Stiftung attraktiver gestalten ließe. Eine erste Idee dazu: Zahlreiche unserer Mitglieder sind selbst wissenschaftlich und politisch tätig, manche haben deshalb ihre eigene Homepage, viele halten Vorträge, und dies natürlich nicht nur im Rahmen der Stiftung. Auf solche Aktivitäten unserer Mitglieder wollen wir – sofern diese uns davon Mitteilung machen – künftig auch auf unserer Website hinweisen; was zugleich deren Nutzen erhöht.

Hauptanreiz einer Mitgliedschaft in der MES wird freilich bleiben, dass unsere Tagungen für sinnvoll und nützlich gehalten werden. Für alle Hinweise, die uns helfen, sie in dieser Hinsicht zu verbessern, sind wir dankbar.

Hermann Kopp
Marx-Engels-Stiftung e.V.
Gathe 55, 42107 Wuppertal
marx-engels-stiftung@t-online.de
www.marx-engels-stiftung.de
IBAN: DE17 3305 0000 0000 5170 78,
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