Betrieb & Gewerkschaft

Glyphosat vernichtet neben Unkraut auch Arbeitsplätze

Katastrophendeal

Protest vor dem Bayerwerk mit Transparent: «Arbeitsplätze statt Profite!».  

 

In der vergangenen Woche hat der Bayerkonzern angekündigt weltweit 12.000 Kolleginnen und Kollegen auf die Straße zu setzen. Alleine in Wuppertal sind ca. 350 Kolleginnen und Kollegen in einer Betriebsstätte, die den Regelbetrieb noch nicht aufgenommen hat, betroffen. Das sind gut 10% aller im Wuppertaler Werk beschäftigten Kolleginnen und Kollegen.

Und Bayerchef Baumann kündigt bereits an, dass weitere Arbeitsplätze in unserer Region davon betroffen sein werden, um dann aber gleichzeitig zu beruhigen, dass es zwar «… einen bedeutenden Anteil an Arbeitsplätzen in Deutschland betreffen, aber nicht die Mehrzahl der 12.000 Stellen.»

Dazu stellt Peter Lommes, einer der Sprecher der DKP Rheinland-Westfalen fest: «Der Monsanto-Deal ist für Bayer wohl reichlich in die Hose gegangen. Schadenersatzklagen gegen Monsanto in Milliardenhöhe sind jetzt gegen Bayer anhängig. Ein erstes Urteil gibt es bereits. Das alles drückt, neben den Schulden, die Bayer wegen dieses Katastrophendeals machen musste, erheblich auf die Konzernzahlen. Die Börse hat entsprechend reagiert. Von Anfang Juni, dem Zeitpunkt des Monsantozukaufs bis heute hat die Aktie an der Börse etwa 40% verloren. Das muss nun mit einem rigorosen Sparkurs wieder kompensiert werden, damit Bayer nicht selber zum Übernahmekandidaten wird!» Weiter erklärte Lommes: «Die Kolleginnen und Kollegen dürfen dieses Managementversagen nun mit dem Verlust ihrer Arbeitsplätze bezahlen.»

Wenn die Wuppertaler Kolleginnen und Kollegen nun am morgigen Montag auf die Straße gehen, ist dies die einzig richtige Antwort, da auch die zuständige Gewerkschaft die IG BCE im Wesentlichen in Beruhigung macht. Schließlich sei mit der Unternehmensleitung bis 2025 vereinbart, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde, was ja nichts anderes heißt, als dass man den Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeitsplätze abkaufen will.

Da wird es mit Sicherheit den einen oder die andere geben, der/die sich auf diese Art und Weise halbwegs sicher in einen vorgezogenen Ruhestand wird retten können. Aber was wird mit denen, die, hochspezialisiert, kaum etwas mit ihrer Qualifikation finden werden. Wie die IG BCE sich diesen «sozialverträglichen» Arbeitsplatzabbau vorstellt wird von dort nicht erläutert. Auch dazu meldet sich Peter Lommes zu Wort, indem er erklärt. «Eines ist doch wohl klar: Selbst wenn es gelingt die Einzelschicksale der auf die Straße Geworfenen durch die Profite, die sie ja vorher selber erarbeitet haben, einigermaßen abzufedern, diese Industriearbeitsplätze sind unwiederbringlich weg und damit auch die Möglichkeit, dass nachfolgende Generationen hier ihr Auskommen finden. Es gibt keinen sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau!»


Peter Lommes
Beitrag für UZ


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