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Karl-Liebknecht-Schule
[Hier gibt's noch Fotos vom
Pressefest 2005]
mit neuem Parteiprogramm
Nach über 15-jähriger Parteidebatte hat die 2. Tagung des 17. Parteitags der DKP am 8. April 2006 in der Duisburger Rheinhausenhalle ein neues Parteiprogramm beschlossen. 115 der anwesenden 159 Delegierten stimmten der Endfassung mit JA zu. Das entspricht 72,3%. 34 Delegierte votierten mit Nein (21,4%), 10 enthielten sich der Stimme (6,3%). Es tritt an die Stelle des bisher gültigen »Mannheimer Programms« von 1978.
[Parteiprogramm lesen]
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Auswahl
Antifaschistische Landeskonferenz in Leverkusen
Antifademo in Leverkusen 5. Mai 2007
Mit dem Bekenntnis, weiterhin aktiv und öffentlich gegen die zunehmenden neofaschistischen Tendenzen im Lande NRW vorgehen zu wollen, beendeten die 65 Vertreter von Initiativen aus vielen Städten NRWs die „Antifaschistische Landeskonferenz“. [mehr]
Gegen die Kriminalisierung des G8-Protestes
Erklärung des DKP-Vorsitzenden Heinz Stehr
Hausdurchsuchungen, Beschlagnahmen, Festnahmen, der Versuch, legitimen Protest zu kriminalisieren - das sind seit eh und je Herrschaftsinstrumente dieses Systems. Die demokratische Fassade bröckelt, sobald Menschen es wagen, für ihre eigenen Rechte und für politische Ziele aktiv zu werden, die nicht mit den Zielen des Kapitals und Kabinetts übereinstimmen.
Die Agenda des G8-Treffens ist bekannt. Es geht den ökonomisch Mächtigen und ihren politischen Vertretern um die weitere Formierung einer Weltordnung, in der ausschließlich die Interessen des transnationalen Kapitals die Lebensverhältnisse bestimmen sollen. Dagegen zu protestieren ist nicht nur rechtens, sondern auch eine aktive Unterstützung der in der UN-Charta, in den allgemeinen Menschenrechten, festgelegten Grundsätze. Widerstand gegen G8-Politik ist legitim, demokratisch und zwingend notwendig.
Im übrigen entspricht das Vorgehen von Weniger-Demokratie-wagen-Minister Schäuble und seinen Institutionen keinesfalls einer starken Position. Diese Vorgehensweise der Kriminalisierung des Protestes ist Ausdruck für die Tatsache, dass seit längerem die politischen Entscheidungen in dieser Republik keine Mehrheitspositionen in der Bevölkerung haben. Alle Umfragen belegen dies eindeutig. Auch daher sollte sich der Protest gegen das G8-Treffen nicht von den selbsterarbeiteten Zielen abbringen lassen. Massenhafter Protest, die Diskussion über Perspektiven und Alternativen zu dieser Weltordnung und das solidarische Zusammenstehen und Handeln entsprechend den verabredeten Zielen und Formen des Protestes.
Polizeiaktionen werden Protest nicht stoppen
Erklärung des Bundesvorstandes der SDAJ (Auszug)
Die bundesweiten Polizei-Razzien gegen Zusammenhänge der Gegner des kommenden G8-Gipfels in Heiligendamm stellen den Versuch dar, die absehbaren Massenproteste gegen den selbsternannten "Weltwirtschaftsgipfel" zu behindern und bedeuten eine Eskalation der staatlichen Repression ...
Die großen Spontandemonstrationen in vielen europäischen Städten als unmittelbare Antwort auf die staatliche Repression gegen die linken und demokratischen Bewegungen zeigen, dass das Kalkül der Einschüchterung und Spaltung der Protestbewegung nicht aufgehen wird.
Auf nach Heiligendamm!
Jetzt erst recht: Protest gegen G8
Die Kriminalisierung des Widerstandes gegen den Gipfel und insbesondere die Ermittlungen nach Paragraph 129a entbehren jeder Grundlage. Noch nie habe er einen so dünnen Durchsuchungsbeschluss gesehen, sagte der selbst von den Razzien Betroffene Berliner Anwalt Sven Lindemann.
aus : unsere zeit - Zeitung der DKP 18. Mai 2007
Das UZ-Extra "8 Gründe gegen den G8-Gipfel" wird am 21. 5. erscheinen. Die benötigte Anzahl der UZ-Extras sollte bitte bis zum 16. 5. beim Parteivorstand der DKP, Hoffnungstraße 18, 45127 Essen, Tel.: 0201/1778890, bestellt werden. Wenn möglich per Fax: 0201/17788929 oder per E-Mail: dkp.pv@t-online.de. Das UZ-Extra eignet sich hervorragend für die Mobilisierung kurz vorher und als Einstimmungslektüre in Zügen, Autos und Bussen. |
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Mehr zu G 8
Bekenntnis der Kanzlerin zum Demonstrationsrecht ernst gemeint?
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Erklärung nach den Razzien:
Jetzt erst recht: G8-Proteste unterstützen! [...lesen!]
Links zum Gipfelprotest [...lesen!]
Zeitplan [...lesen!]
Busse aus NRW [...mehr]
Sonderzüge zur G 8 Demo:
Diese Protestzüge bringen den Widerstand ins Rollen!
[nachsehen bei ATTAC]
Die Sonderzüge fahren nur hin, nicht zurück.
Die Rückfahrt flexibel als Gruppenreise gestalten: [Mitfahrzentrale]
Wir dokumentieren einen Demo-Aufruf der Basis-Betriebsräte im Chemiepark Leverkusen:
www.basisbetriebsraete.de Leverkusen den 03.11.2006
BIS geht uns alle an!
Aufruf zum Meinungs- und Informations-Austausch!
Wir, die Basis Betriebsräte rufen, jeden Montag
um 16 Uhr zu einem Meinungs- und Informations- Austausch vor TOR 1 auf.
Thema ist die geplante Zerschlagung bei BIS.
Die erste Veranstaltung fand am Montag den 30. Oktober 2006 statt. Ca. 250 Kolleginnen und Kollegen haben an dem Protest teilgenommen. Wir haben von den Anwesenden klar den Auftrag erhalten mit solchen Aktionen weiter zu machen.
Bitte kommt zahlreich und trennt euch von dem Gedanken, dass uns das nichts angeht. Solche Treffen haben schon mal ganze Mauern zum einstürzen gebracht.
Hier ein Bericht aus dem Leverkusener Anzeiger der die Situation zum ersten Austausch eins zu eins widerspiegelt:
»Nach zögerlichem Beginn entschlossen sich BIS-Mitarbeiter gestern nach der Schicht, die B 8 vor dem altehrwürdigen Tor 1 des Bayerwerks zu besetzen. Ein Grablicht steht im Gurkenglas, ein mannshohes Kreuz soll an die 600 Arbeitsplätze mahnen, die die Geschäftsführung der Bayer Industrie Services »BIS 2009« streichen will. Von derzeit 5800 Beschäftigten sollen zudem etwa 2300 weitere durch Spartenverkäufe in andere Unternehmen wechseln. Das Kreuz lehnt am Eisengitter des Pförtner 1 - es ist eine geschichtsträchtige Kulisse, und später, wenn die rund 300 Demonstranten nach zögerlichem Auftakt das Kreuz nehmen, und sich mitten auf die Straße, die B 8 stellen, hatte es etwas von Oberammergau, den Passionsfestspielen. Die Mienen sind ernst, kein Feixen und Johlen ist zu hören. Keiner kann sich erinnern, dass diese stark befahrene Straße einmal blockiert wurde, der Verkehr staut sich schnell. »Für uns ist das Neuland«, sagt BIS-Betriebsrätin Heike Bär, die aus Demonstrationen bei der linken Bayer-Betriebsgruppe »Die Durchschaubaren« maximal ein Auditorium von 20 Leuten kennt. Anfangs kämpft sie mit dem Megaphon und ihrer Stimme. Aber es tut sich was mit der Zeit, die Gruppe entwickelt Dynamik - Mut. Heike Bär gibt sich umsichtig und besonnen, ruft zum Dialog auf. Sie fordert, man solle nicht alles allein den Betriebsräten überlassen, keine Erwartungshaltung entwickeln, dass die es schon richten werden. »Wir wissen so wenig wie ihr. « Gemeinsam müsse man sich wehren. Daher soll die Montagsdemonstration um 16 Uhr zur festen Einrichtung werden.
Jeder könne Vorschläge machen, wie die Strategie fortan denn sein soll. Und vor allem, wo es Möglichkeiten zum Sparen gebe. Denn Totschlagargument von BIS-Chef Klaus Schäfer, man sei zu teuer, das will dem Geschäftsführer niemand glauben. Es wurden Dialogboxen aufgestellt und Postkarten verteilt, darauf sollte jeder der Demonstranten Anregungen notieren. Diejenigen, die sich auskennen, die sitzen nach Ansicht der Betriebsrätin nämlich an der Basis. Das Fachwissen gelte es einzubringen, einen konstruktiven Dialog aufzubauen.
Angst vor »Rest-BIS«
Ansonsten laufe man Gefahr auf Basis beliebiger Excel-Tabellen hinweg rationalisiert zu werden. Das Fachwissen liege bei der Basis, den Arbeitern - nicht bei den Herren in Nadelstreifen, so Bär. Skeptisch gab sich die Betriebsrätin, was beim »Rest-BIS«, also nach dem drakonischen »Strategieprojekt« aus Stellenstreichung, Ausgliederung und Frühverrentung für ein Umgangston herrschen werde. Lohnabsenkungen um 20 Prozent inklusive einer siebenprozentigen Arbeitszeiterhöhung hält Heike Bär für realistisch. Einer greift sich das Megaphon, warnt davor, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, die im Handumdrehen aufgelöst werden könne. Man müsse kämpfen und wachsam sein. Zwei Familienväter ziehen eine Bilanz, in der eine Menge Bitternis über Bayer mitschwingt. »Unsere Väter haben schon hier gearbeitet. 15 Prozent Rendite, das war vor 15 Jahren noch eine Sensation. Heute scheint denen da oben das nichts mehr wert zu sein«. »Die Bayer-Familie ist zerrüttet«, da könne man sich in der Öffentlichkeitsarbeit, bei Festen und Empfängen im Kasino noch so rührig geben. Angst vor Arbeitslosigkeit gehe um, die Stimmung sei absolut im Keller. »Von diesem Druck haben die Bosse gar keine Vorstellung«, sagt einer der beiden Familienväter. Auch auf der Webseite des Betriebsrats rumort es heftig. Man müsse mit härteren Bandagen kämpfen, sich ein Vorbild an Frankreich nehmen, in den Generalstreik treten«.
Solidarität mit den kämpfenden Kolleginnen und Kollegen
Die Bezirksaktivtagung der DKP Rheinland-Westfalen erklärt sich mit den um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpfenden Kolleginnen und Kollegen von Bayer/BIS,
Klinikum etc. in Leverkusen solidarisch. In dem Schreiben heißt es:
... Oft wurden die Kommunisten als Verfassungsfeinde diffamiert weil sie sich für die Erhaltung der Grundrechte einsetzten. Wer die wirklichen Verfassungsfeinde sind, zeigt sich bei einem Blick in die Verfassung zum Beispiel von NRW:
»…Im Mittelpunkt des Wirtschaftslebens
steht das Wohl des Menschen.
Der Schutz seiner Arbeitskraft hat den Vorrang
vor dem Schutz materiellen Besitzes.
Jedermann hat ein Recht auf Arbeit…«
(Artikel 24 NRW-Landesverfassung)
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
gegen Lohndumping, Arbeitsplatzvernichtung und andere Schweinereien der Konzernbosse gilt es gemeinsam zu kämpfen. Dabei versichern wir, aktiv an Eurer Seite zu stehen.
Ein alter Spruch der Arbeiterbewegung heißt:
»Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will«.
In diesem Sinn wünschen wir Euch Erfolge in Eurem berechtigten Kampf.
Bezirksaktivtagung
Leverkusen, 25. November 2006
Solidaritätsschreiben
Neujahrstreffen der DKP Köln 2007
Spannende Lesung mit Heinz Stuckmann |
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Das Freidenkerzentrum in der Südstadt platzte aus allen Nähten, als der Kölner DKP-Kreisvorsitzende Volker Scholz-Goldenberg am 20. Januar rund 40 Mitglieder und Freunde aus dem Bündnisbereich zum Neujahrstreffen 2007 begrüßen konnte. Auch der letzte Stuhl war rasch vergeben. Viele waren dabei sicher gerade wegen des Ehrengastes - den bekannten Journalisten (u.a. früher für Spiegel, WDR, Zeit usw.) und Kundschafter der DDR, Heinz D. Stuckmann, vorbeigekommen. Der inzwischen 84jährige Stuckmann war über 23 Jahre lang Leiter der renomierten "Kölner Schule für Publizistik" - einer "der" großen Kaderschmieden bundesdeutscher Journalisten und wurde in den 90er Jahren aufgrund seiner Kontakte zum Geheimdienst der DDR verhaftet und später zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Im Rahmen des Neujahrstreffens las er nun aus seiner mehr als spannenden Biografie "Verdammte Kommunisten". Er skizzierte eindrucksvoll, wie es in den siebziger Jahren zu den Kontakten in die DDR kam und was sich rund um seine "Enttarnung" in den 90er Jahren ereignet hat. Höhepunkt der Veranstaltung war schließlich die -überraschende- Mitteilung Stuckmanns, nun der DKP beitreten zu wollen - die logische Konsequenz aus seinem Jahrzehnte langen politischen wie beruflichen Leben. Die Kölner DKP heißt Genossen Stuckmann auf das herzlichste willkommen und begrüßt ihn mit Stolz in ihren Reihen!
Fritz Rollar gestorben
Fritz Rollar singt mit seinen
Genossinnen
und Genossen zum Abschluss
des Roten Maiempfangs
der DKP
die Internationale
Foto: Norbert Koch
Nach langer schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit ist unser Genosse und Freund FRITZ ROLLAR wenige Tage vor seinem 75. Geburtstag verstorben.
Die Nachricht kam nicht unerwartet, dennoch hat sie uns tief erschüttert. Unsere Anteilnahme und Mitgefühl gilt seiner Frau, unserer Genossin Helga, seinen Kindern, Enkeln und Urenkel.
Wir trauern um einen aufrechten Kommunisten und Antifaschisten, der sein ganzes Leben geradlinig und unterschütterlich für die beste Sache der Welt gekämpft hat – eine Welt des Friedens und des Sozialismus. Weder die Verfolgung durch das Adenauerregime, noch der Zusammenbruch der sozialistischen Staaten Osteuropas und die damit verbundene historische Niederlage der Arbeiterbewegung konnten seine Überzeugung brechen.
Fritz war 1968 Mitbegründer der DKP in Köln und über all die Jahre in herausragenden Funktionen tätig. Unter Bündnispartnern war er geachtet, wurde sein Engagement hoch geschätzt. Nach dem Zusammenbruch der Jahre 1989/90 kämpfte er mit viel Elan und Ausdauer für den Erhalt und den Wiederaufbau der Kommunistischen Partei in Köln.
In Trauer und Dankbarkeit müssen wir uns nun von unserem Genossen verabschieden. Wir werden Fritz ein ehrendes Andenken bewahren und unsere gemeinsame Arbeit auch in seinem Sinne weiterführen.
Volker Scholz-Goldenberg
Kreisvorsitzender der DKP Köln, 21.12.2006
Peter Gingold lebt nicht mehr
Peter Gingold, antifaschistischer Widerstandskämpfer, Kommunist aus jüdischem Elternhaus, Internationalist starb am 28. Oktober in Frankfurt/M. im Alter von 90 Jahren.
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Zum Foto von
Peter Gingold: aufgenommen am 21.5.2002 in Berlin bei der Demonstration "Wir wollen Ihre Kriege nicht, Herr Präsident" gegen den Bush-Besuch
Foto: arbeiterfotografie.com |
Für Peter Gingold steht ein Motto „Résistance = Widerstand – ein Leben lang!“ Geboren am 8. März im Kriegsjahr 1916 erlebte er in der Weimarer Zeit die Realität der sozialen Not und des Antisemitismus. Politische Überzeugung und Handeln war für ihn eines. So organisierte er sich schon früh in der sozialistischen Arbeiterjugendbewegung und engagierte sich vor 1933 und nach der Machtübertragung an die NSDAP im antifaschistischen Kampf.
Verhaftet im Juni 1933 wurde er von den Nazis zur Emigration gezwungen. Er ging nach Paris, wo bereits seine Eltern und Geschwister lebten. Dort setzte er seinen antifaschistischen Kampf fort. Er gehörte zu den Gründern der überparteilichen „Freien Deutschen Jugend“ (FDJ) und wurde Mitglied der KPD. Hier lernte er auch Ettie Stein-Haller kennen, die er 1940 heiratete. Über sechzig Jahre lebten sie zusammen und haben sich gegenseitig in ihrer politischen Arbeit und Überzeugung gestützt und gestärkt.
Nach dem faschistischen Überfall auf Frankreich arbeiteten beide in der französischen Résistance. 1943 geriet Peter in die Fänge der Gestapo. Ihm gelang jedoch die Flucht. Im August 1944 nahm er am Aufstand zur Befreiung von Paris teil. Den 8. Mai 1945, „das Morgenrot der Menschheit“, erlebte er bei den italienischen Partisanen in Turin.
Zurückgekehrt nach Frankfurt gehörten Peter und Ettie zu den Gründern der hessischen VVN und wirkte politisch in der KPD. Doch während Peter für seine antifaschistische Arbeit in Frankreich und Italien geehrt wurde, erlebte er in Deutschland lange Jahre gesellschaftliche Ausgrenzung. Als Widerstandskämpfer und Kommunist wurden ihm und seiner Frau viele Jahre die deutsche Staatsbürgerschaft verweigert. In Gefolge des KPD-Verbots musste Peter zeitweilig wieder in die Illegalität gehen. Später musste er erleben, dass man seine Tochter Sylvia wegen ihrer politischen Überzeugung mit Berufsverbot belegte.
All das hat ihn nicht abgehalten, sich für seine Vision von einer sozialen und menschenwürdigen Gesellschaft, frei von Krieg und Ausbeutung einzusetzen. Dass man dazu einen sehr langen Atem brauche, auch Rückschläge verkraften müsse, vermittelte er in zahllosen Gesprächen und Vorträgen, besonders gegenüber jungen Zuhörern. Und er forderte die jungen Leute auf, selber aktiv zu werden gegen Neofaschismus, Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und Ausgrenzung. Dabei ging er mit gutem Beispiel voran bei zahllosen Aktionen gegen alte und neue Nazis, ob in Mittenwald, in Wunsiedel, in Frankfurt oder Berlin.
Peter Gingold war ein viel gefragter Redner, Gesprächspartner und Zeitzeuge, der politisch reflektiert, engagiert und persönlich authentisch historische Zusammenhänge vermitteln konnte. Er wurder eingeladen von Gewerkschaften oder der autonomen Antifa, von Universitäten oder der DKP und natürlich von der VVN-BdA, für die er in den letzten Jahren als Bundessprecher politisch aktiv war. Nicht zu vergessen seine Aktivitäten im Auschwitz-Komitee der BRD, gegen die Profiteure der Kriegsverbrechen - die IG-Farben in Abwicklung oder für den Verband Deutscher in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung ‚Freies Deutschland’ e.V. (DRAFD).
Hier – und das zeigte eindrucksvoll die Feier zu seinem 90. Geburtstag im Frankfurter DGB-Haus - erlebte er die Anerkennung, die ihm die bundesdeutsche Gesellschaft verweigert hatte.
Hunderte nehmen Abschied von Peter Gingold
In einer bewegenden Trauerfeier in Frankfurt am Main haben an die tausend Menschen Abschied von von dem ehemaligen Widerstandskämpfer und DKP-Veteranen Peter Gingold genommen. Neben der Familie und der Parteiführung der DKP hatten sich zahlreiche Weggefährten und Persönlichkeiten antifaschistischer und demokratischer Bewegungen im Gewerkschaftshaus eingefunden, darunter Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau, der VVN-Bundesvorsitzende und ehem. Rektor der Berliner Humboldt-Universität Heinrich Fink, der Résistance-Veteran Pierre Kaldor von der KP Frankreichs, Kurt Goldstein vom Internationalen Auschwitz-Komitee, Esther Bejarano vom Deutschen Auschwitz-Komitee, Arno Lustiger von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, ranghohe Repräsentanten der Botschaft der Republik Kuba und viele andere. Sie würdigten Peter Gingolds Lebenswerk und seine konsequente, unerschütterliche politische Grundüberzeugung. Die Urne mit den sterblichen Überresten wird in den nächsten Tagen in Paris an der Seite seiner Frau und Kampfgefährtin Ettie Gingold beigesetzt.
Mit Bestützung und Trauer hat die DKP die Nachricht vom Tode des international bekannten und hochgeschätzen ehemaligen antifaschistischen Widerstandskämpfers Peter Gingold erhalten. Der jüdische Kommunist und Holocaustüberlebende ist am 29. Oktober nach schwerer Krankheit in Frankfurt/Main im Alter von 90 Jahren verstorben. In einem Kondolenzschreiben an die Familien seiner beiden Töchter würdigt der Kölner DKP-Kreisvorsitzende Volker Scholz-Goldenberg den Verstorbenen: "... Im Namen aller Kölner Genossinnen und Genossen möchte ich Euch unser tiefes Beileid zum Ausdruck bringen - es ist sehr schmerzhaft, einen so hervorragenden Genossen, einen aufrechten Kommunisten und unermüdlichen Kämpfer für Frieden und Völkerverständigung verloren zu haben. Peters Tod macht uns einmal mehr bewußt, dass nun eine Zeit anbricht, in der wir nicht mehr aus der unmittelbaren Begegnung mit den Zeitzeugen schöpfen und lernen können. Bücher, Filme und Ausstellungen müssen ihr Wirken fortsetzen, werden aber niemals die Lücken schließen, die unsere Veteranen hinterlassen. Wir werden Peter ein ehrendes Andenken bewahren und auch in seinem Sinne weiterkämpfen für eine Welt ohne Ausbeutung und Krieg. Unsere Gedanken sind in diesen Tagen bei Euch, seiner Familie. Wir wünschen Euch Kraft und Stärke."
- Erklärung des Parteivorsitzenden der DKP, Heinz Stehr, zum Tod von Peter Gingold [lesen]
- Erklärung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten [lesen]
Bilder vom Pillefest 2006
[mehr Bilder]
Fotogalerie
Ostermarsch 2006 Berichte & Bilder
Düsseldorf: Kultur des Verzichts à la Linssen – Nicht mit uns!
2-seitiges Flugblatt
Gedenkveranstaltung in der Wenzelnbergschlucht 2006
Weitere Bilder
DGB-Demo in Berlin
Am 11. Februar 2006 haben rund 40.000 Menschen in Berlin gegen die Dienstleistungsrichtlinie von EU-Kommissar Bolkestein demonstriert. Gewerkschafter, Arbeitslosenverbände, Parteien und Splittergruppen aller Art haben sich unter dem Motto "Europa ja, Sozialdumping nein" zusammengefunden.
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Promis an der Demo-Spitze |
Bericht und weitere Fotos
[nach oben]
Anti-Bolkestein-Demo in Strasbourg
Etwa 7300 Menschen aus Frankreich und Deutschland demonstrierten in Strasbourg gegen die neue Bolkestein-Richtlinie. Die Demo dauerte etwa drei Stunden und verlief friedlich.
Bericht und weitere Fotos
[nach oben]
UZ-Pressefest - Volksfest der DKP in
Dortmund-Wischlingen 2005
Fotos: Konni Schmidt und Alfred Lenkeit
Bilder nicht nur vom Fest sondern auch vom Aufbau
Über 50.000 Besucher kamen zum
UZ-Pressefest in Dortmund.
Riesenandrang
beim UZ-Pressefest
Internationales
Aufgebot an Künstlern und politischen Gruppen in Dortmund
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Bearbeitet:
25.06.2007
Funktioniert
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oder fehlt einer?
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Gern würden wir hier Bilder von verstorbenen Genossinnen und Genossen bringen und auch kurze Berichte, Skizzen aus ihrem Leben veröffentlichen.
Bitte schickt uns welche!
Männerchor des Physikalischen Instituts Moskau (MIFI) in Leverkusen. Im Vordergrund Mitveranstalterin Walborg Schröder neben Chorleiterin Nadeschda Maljawina
Foto: Reinhard Linse
Musik verbindet die Völker und dient dem Frieden
Unter diesem Motto fand am Freitagabend, 11. Mai 2007, in Leverkusen im Saal des Brauhauses „Burghof“, Rathenaustraße, ein Konzert des Akademischen Männerchores des Physikalischen Instituts Moskau (MIFI) statt. Der Auftritt in Leverkusen war der letzte, den der Chor auf seiner Tournee durch die Niederlande und Deutschland absolvierte. Über siebzig Besucher erlebten ein Konzert, das die hohe Qualität des Chores deutlich machte. Zu Beginn hatte Walborg Schröder, Vorsitzende der Deutsch-Russischen Gesellschaft Rhein/Ruhr e.V. – welche das Konzert gemeinsam mit der Kulturvereinigung Leverkusen e. V. veranstaltete – den Chor und seine Leiterin Nadeschda Maljawina vor – und die Völker verbindende Note des Konzerts herausgestellt. [weiter lesen]
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