Antifaschismus

Keine Straße für Nazis!

Überklebtes StraßenschildIn Bergisch Gladbach ist eine Straße nach Agnes­ Miegel benannt.

Agnes­ Miegel war überzeugtes Mitglied der NSDAP, der NS-Frauenschaft und wurde durch die Hitlerjugend geehrt. Sie widmete Adolf Hitler drei Gedichte.

Meyers Lexikon bescheinigt ihr ab 1933 eine »Tendenz zur Blut-und Bodenromantik«.


Die Alliierten belegten sie nach dem Krieg mit einem Berufsverbot – in der Bundesrepublik konnte sie trotz dessen ungebrochen ihre Karriere fortsetzen und das, obwohl sie stets in Kontakt zu rechtsradikalen und neonazistischen Kreisen stand.

Beliebt war sie in »Vertriebenenkreisen«, sie verfasste Exklusivbeiträge für die Zeitschrift »Nation Europa« und das »Collegium Humanum«, einem Verein, welcher durch Antisemitismus und Holocaustleugnung auffiel und 2008 in Deutschland verboten wurde. Dieser widmete ihr sogar eine eigene Veranstaltung.

Die »Agnes-Miegel-Straße« wurde von der Gruppe conflict am 29. November 2010 mit einem selbst gebastelten Namensschild überklebt und in »Erna-Kahn-Straße« umbenannt.

Erna Kahn war eine jüdisch-stämmige Hausangestellte aus Bergisch Gladbach, die über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert und dort 1943 ermordet wurde.

Die Gruppe conflict will sich dafür einsetzen, dass die nach einer Nationalsozialistin benannte Straße dauerhaft den Namen eines Opfers des Nationalsozialismus aus Bergisch Gladbach trägt. Die Anwohnerinnen und Anwohner der Straße erhielten Briefe und wurden so über die provisorische Umbenennung und deren Hintergründe in Kenntnis gesetzt. Es wurde sich außerdem in einem offenen Brief an den Stadtrat gewandt.

In mehreren Städten wurden bereits nach Miegel benannte Schulen und Straßen umbenannt. So z.B. in Bielefeld, Erlangen, Wilhelmshaven, Neuenkirchen, Willich und Düsseldorf.

In der Sitzung vom 27. Oktober 2010 hat auch der Rat der Stadt Erftstadt mit 13:2 Stimmen für eine Umbenennung der Agnes-Miegel Straße in Erftstadt gestimmt.

Quelle: conflict, Emanzipatorische Gruppe
Bergisch Gladbach


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