Hubert Kuschnik gestorben

Porträt. 

Wir trauern um unseren Genossen Hubert Kuschnik

März 1924 – 17. Mai 2016

Unser Hubert, großartiger Genosse und kämpferischer Journalist, hat die Feder aus der Hand gelegt. Rollator und Schrittmacher machten ihn – so gut es ging – bis zuletzt äußerlich mobil. Die innere Beweglichkeit bekam dieser agile Genosse von Marx, Engels, Lenin und den Erfahrungen seines eigenen Lebens an der Seite der Arbeiterklasse. Es war ein Genuss, ihn – dialektisch geschult – klassenmäßig für die Partei streiten zu sehen, ihn parteilich streitend für die Klasse zu erleben.

 Hubert stammte aus einer kommunistischen Familie. Geboren wurde er in Breslau, dem heutigen Wrocław. Als er 18 Jahre alt war, musste er sein schlesisches Webertuch gegen das «Feldgrau» der Nazi-Wehrmacht eintauschen. Den untergehenden Faschismus zu verteidigen, war ihm von 1942 bis 1945 befohlen worden.

Nach dem Krieg verschlug es Hubert an die Elbe. Sein Lieblingsfluss – neben der Moskwa. Bei dem Kaufhausmagnaten Karg bekleidete er schnell eine Vertrauensstelle. In der Hansestadt lernte er aber auch die großen Widersprüche des Handelskapitals kennen. Im Hafen arbeitete er als Stauer. Der Kaufhauskonzern, der ihn verpflichtete, konnte ihn ausbeuten – aber nicht korrumpieren. Hubert trat 1950 in die KPD ein.

Schon in den schwärzesten Adenauer-Zeiten wirkte Hubert als kommunistischer Journalist – bis zum KPD-Verbot für die «Hamburger Volkszeitung», in den Jahren der Illegalität von 1960 bis 1968 als Chefredakteur des «Blinkfuer». Noch 1967 wurde er vor dem Landgericht Hamburg angeklagt wegen Werbung für die von Adenauer 1956 verbotene KPD. Hubert und Genossen wurden freigesprochen.

Nach der Konstituierung der DKP war Hubert einer der Mitgründer der UZ, von 1970 bis 1981 ihr Korrespondent in Moskau. Von 1984 bis 1990 war er Korrespondent des «Messemagazins».  In Moskau lernte er seine Frau Natascha kennen und lieben. 1978 wurde die Tochter Katja geboren. Die Wohnung wurde für eine Vielzahl von DKP-Genossen, die Moskau besuchten oder dort studierten, zu einer in jeder Hinsicht ersten, hilfreichen Adresse. Bis zuletzt galt dem inzwischen unter die Räuber gefallenen Land des Roten Oktober und seinen Menschen Huberts große Liebe und vorrangiges Interesse.

Huberts Interesse galt ebenso den «großen Themen» wie Krieg und Frieden und soziale Gerechtigkeit. Aktiv war er auch für den «Teekessel». Jahrelang hat er sich in Gerresheim mit für eine rollstuhlgerechte Verbindung zwischen Nymphenburg- und Torfbruchstraße eingesetzt. In diesen Tagen wurde im Rathaus beschlossen, dass die Verbindung gebaut wird!

Hubert war stets präsent, auch am Infostand und anderswo. Er hat aktiv am Parteileben teilgenommen – immer kenntnisreich, gegenüber den Freunden freundlich, manchmal auch ungeduldig, voll produktiven Zorns auf den Klassenfeind.

Lieber Hubert, wir danken dir für deinen unermüdlichen Einsatz für unsere Sache, als Journalist, in den vielen Jahren in der Internationalen Kommission beim Parteivorstand, im Düsseldorfer Seniorenarbeitskreis und im Kreisvorstand, in der Gruppe Gerresheim.

Unser tief empfundenes Beileid gilt seiner Frau Natascha, die ihm jahrelang eine großartige Stütze war, und seiner Familie.

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung ist am Donnerstag, 30. Juni, 11.30 Uhr, auf dem Stoffeler Friedhof in Düsseldorf, Bittweg 60.

DKP-Parteivorstand
Internationale Kommission des Parteivorstandes
Redaktion Unsere Zeit

DKP-Bezirk Rheinland-Westfalen

DKP-Kreis Düsseldorf

DKP-Gruppe Gerresheim