Soziales
DKP nahm NKD unter die Lupe
Textildiscounter konnte die Baumängel in Bangladesch nicht erkennen…
31 Firmen haben bis zum Stichtag 15. Mai ein Abkommen unterzeichnet, mit dem die Gebäudesicherheit und der Brandschutz bei den Textilfabriken in Bangladesh verbessert werden sollen.
Das deutsche Unternehmen NKD hat bis zum Stichtag die Unterschrift nicht geleistet. Dieses Unternehmen mit einer neuen Filiale an der Benderstraße in Gerresheim bekam darauf »Besuch« von der DKP Gerresheim.
»Das Abkommen ist zweifellos ein Meilenstein für die bangladeschische Bekleidungsindustrie. Das Abkommen sieht für die Beschäftigten und ihre lokalen Gewerkschaften zentrale Funktionen vor und beteiligt die Unternehmen finanziell an den Sanierungen der Fabriken«, erklärt Frauke Banse von der Kampagne für Saubere Kleidung.
Gisela Burckhardt von der Kampagne für Saubere Kleidung dazu: »Die Katastrophe von Rana Plaza hat in einem verheerenden Ausmaß gezeigt, dass bisherige Kontrollen die Probleme mehr vertuschen als offenlegen. Wir fordern die Verweigerer auf, ihre Entscheidung zu überdenken und zu berücksichtigen, dass ihr Vorgehen Menschenleben gefährdet!«
Zu den Verweigerern gehören neben NKD auch Metro sowie die US-Konzerne Gap und Walmart. Verweigert wird damit auch die finanzielle Beteiligung gemäß diesem Abkommen an unabhängigen Sicherheitsinspektionen, verpflichtenden Reparaturen und Renovierungen. Solche Maßnahmen retten Leben und verringern den Gewinn der Konzerne um Bruchteile. Die enorme Profitspanne der Unternehmen bleibt. Sie ergibt sich aus dem Mindestlohn von 30 Euro pro Monat für die Arbeiterinnen. NDK ließ nach eigenen Angaben bis vor wenigen Monaten in der maroden Fabrik produzieren.
NKD überlegt genau, wo der aus der Produktion und aus dem Handel erpresste Profit investiert wird. Da geht es um große Zahlen: 7.500 Beschäftigte und etwa 1.700 Filialen in sieben Ländern. Reinvestiert wird nicht in einen menschenwürdigen Lohn oder in die Sicherheit der Arbeiterinnen. Mehr als 1100 Menschen haben beim Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza bei Dhaka ihr Leben verloren. Über eine Hinterbliebenenrente spricht niemand. Drei Millionen Euro pro Jahr gehen statt dessen in eine ganz andere Richtung: Die NKD Vertriebs GmbH wurde am 23. August 2012 neuer Hauptsponsor des FC Nürnberg. Der Vertrag soll über vier Jahre gehen.
Text und Foto: Uwe Koopmann