Betrieb & Gewerkschaft

Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst werden fortgesetzt

Streikende in Berlin mit Transparent: »Soziale Berufe aufWERTen«.

ver.di for­dert hö­he­re Ein­grup­pie­rung

15.05.2015 | ver.di hatte zum 31. Dezember 2014 die Eingruppierungsvorschriften und die Entgeltordnungen für den Bereich Sozial- und Erziehungsdienst gegenüber der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) gekündigt. ver.di fordert für die rund 240.000 Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst eine höhere Eingruppierung, die zu Einkommensverbesserungen von durchschnittlich zehn Prozent führen würde.

Indirekt profitieren von einem Tarifergebnis mit den kommunalen Arbeitgebern auch die mehr als 500.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bei freien und kirchlichen Trägern. Die unbefristeten Streiks in Kindertagesstätten und anderen Einrichtungen der Sozial- und Erziehungsdienste wurden am 11. Mai 2015 auf alle Bundesländer ausgeweitet. Insgesamt beteiligten sich bereits mehr als 40.000 Beschäftigte der Sozial- und Erziehungsdienste am Streik.

»Die Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst müssen dringend nachhaltig aufgewertet werden. Die Arbeit mit und für Menschen hat deutlich mehr Anerkennung verdient«, betont der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. Qualifizierte Ausbildung und gute Arbeit komme den Kindern zugute. »Das wissen auch die Eltern, die die Forderungen der Erzieherinnen unterstützen und großes Verständnis für den Streik signalisieren.«

Die nordrhein-westfälische ver.di-Landesleiterin Gabriele Schmidt erklärte: »Bis heute gibt es kein verhandlungsfähiges Angebot. Es liegen lediglich drei Wochen alte unverbindliche Vorschläge vor, die mehr als Zweidrittel der Beschäftigten Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Kinderpflegerinnen überhaupt nicht erfassen, was eine Aufwertung angeht«. Bevor die Verhandlungen gescheitert sind, habe die Arbeitgeberseite auch immer wieder erklärt, sie sehe für eine generelle Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst überhaupt keinen Handlungsbedarf. »Mit Jemanden, der nicht handeln will, kann man leider keine Konflikte lösen«, so Schmidt.

Text: mai
Foto: Hiksch
Quelle: kommunisten.de