Frieden
Weltuntergangsplan im Kalten Krieg
USA planten thermo-nuklearen Genozid
18.12. 2012 | Bis zum Jahr 1968 hatten die US-Regierungen genaue Pläne für einen automatischen (!), »umfassenden nuklearen« und zeitgleichen Angriff gegen die Sowjetunion und China im Fall des Todes oder Verschwindens eines US-Präsidenten. Das geht aus Dokument 5A der Regierungspapiere hervor, die das National Security Archive in Washington veröffentlicht hat.
Ganz egal ob die Attacke ein Unfall war oder nicht, ob sie nuklearer oder konventioneller Natur oder ob sie von China, Russland oder einem Drittstaat ausging, die US-Regierungen waren offensichtlich fest entschlossen, ein solches Ereignis zu nutzen, um mit ihrem gesamten Atomwaffenarsenal die beiden kommunistischen Hauptmächte und große Teile ihrer Bevölkerung in einem atomaren Holocaust zu vernichten.
Der schockierende Vernichtungsplan unter dem Codenamen Furtherance aus dem Kalten Krieg zeigt exemplarisch den menschenverachtenden Zynismus der politischen Führungsschicht der USA. Während sie sich nach außen hin mit großen Worten um Demokratie und Freiheit der Menschen in den kommunistischen Staaten sorgte, plante sie zur Beseitigung der kommunistischen Gefahr den Genozid ganzer Völker in Russland und China als unabwendbaren »Kollateralschaden«.
Erst 1968, als die Zweitschlagkapzität der Sowjetunion weit genug fortgeschritten war, um auch die USA zu vernichten, wurde der Doktor-Seltsam-mäßige Weltuntergangsplan unter US-Präsident Lyndon B. Johnson entschärft, aber nicht abgeschafft.
R.W.Rupp
Quelle: The National Security Archive
Foto: Lyndon B. Johnson Presidential Library
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