Wir trauern um Alfred Lenkeit
Am 26. Juli 2013 ist er im Alter von 76 Jahren gestorben
Im Hof der Alten Bandweberei in Wuppertal-Langerfeld trafen sich die Trauergäste – Genossinnen und Genossen und die Familie. In den vergangenen Jahren war Alfred durch Schlaganfall und Krankheiten gehindert, politisch aktiv zu sein, aber auch im Rollstuhl nahm er noch am Ostermarsch teil. Am 26. Juli ist er im Alter von 76 Jahren gestorben. Jürgen Köster erinnerte in seiner Trauerrede an die vielfältige Präsenz unseres Genossen in Wuppertal. Unter anderem sagte er:
»Alfred war Schriftsetzer und Drucker. Lange Jahre hat er bei der Firma ELBA gearbeitet, sich schon früh gewerkschaftlich engagiert. So genoss er als Betriebsrat und Ortsvorstandsmitglied er IG Medien das Vertrauen und die Sympathie vieler Kolleginnen und Kollegen, hat so manchen Streik mit organisiert. So geriet er natürlich immer wieder in Widerspruch zu diesem System, auch zu reformistischen Bestrebungen in der Gewerkschaft.
Alfred hat zeitweise in der DDR und in Schweden gearbeitet, wo er auch die Sprache erlernte. Bei ELBA gehörte er schon früh zu denjenigen, die wegen der Rationalisierung entlassen wurde. Ich habe ihn persönlich kennengelernt zu einer Zeit, als er in Ronsdorf in der Behindertenhilfe noch eine sinnvolle Perspektive sah, Jugendlichen mit der Druckerkunst vertraut zu machen.
Alfred Lenkeit war ein Mensch, der immer ›gegen den Strom‹ geschwommen ist und es sich daher oft selbst nicht leicht gemacht hat. So trat er zu einer Zeit, als andere die Partei verließen, in die DKP ein. Und – wie immer in seinem Leben – machte Alfred auch hier keine halben Sachen. Er engagierte sich aktiv, war auf jedem UZ-Pressefest schon beim Aufbau dabei. Und er hat einige Jahre die Verantwortung als Kreisvorsitzender übernommen, war zeitweise Mitglied des Bezirksvorstandes und des Sekretariats Rheinland-Westfalen.«
In der Alten Bandweberei werden noch heute die berühmten »Barmer Artikel« an alten Jaquard-Maschinen mit ihrem Lochkartensystem hergestellt. Alfreds Enkel Christian, der hier arbeitet, führte Interessierte in den sehenswerten Räumen dieser Produktionsstätte herum. Sie ist immer noch intakt.
Die Gäste blieben noch eine Weile gesellig bei Kaffee und Kuchen an diesem Sommernachmittag zusammen. Ihre Anteilnahme und der Dank für diese unkonventionelle Feier galt dem Sohn Detlev nebst Schwiegertochter Brunhild, Enkel Christian und Urenkel Lena – und seiner ehemaligen Frau Inge, die Alfred trotz allem bis zuletzt unterstützt hat.
In seinem Sinne wurde für die Karl-Liebknecht-Schule gesammelt. Es kamen 180 Euro zusammen.
Fotos: Norbert Koch (1), Klaus Stein (2)