Politik

»Et iss, wie et iss«!?

Geld stinkt nicht!

Wie brav waren die Vor-Vorgänger der heutigen kriminellen Futter- und Lebensmittelhersteller im alten Rom. Da wurde Geld nur mit »Scheiße« aus der städtischen Kloake gemacht. »Pecunia non olet!« – Geld stinkt nicht! – Nach diesem Motto wurde nicht nur regiert und korrumpiert, sondern auch ver- und entsorgt. Das läuft seit Jahrhunderten, ja seit Jahrtausenden so.

In einem Land, dessen Versorgung weitestgehend industrialisiert ist, ist man längst einiges gewöhnt, was auf den Magen schlägt. Als Verbraucher kennt man Ekelfleisch, Lebensmittelzusätze, die nicht nur nach Plastik schmecken, sondern aus Plastik sind – all das kennt der »moderne Mensch«.

Daran hat man sich »gewöhnt«. Und der »Hamburger« von McDonald oder Burger King oder auch der Döner aus industriell hergestellten Fleischabfallresten (Pressfleisch) schmeckt den meisten Konsumenten dennoch. Was macht es, wenn der Hosenknopf bald platzt oder das Treppensteigen fast zur individuellen Olympiasportart wird. »Et iss, wie et iss«, diese rheinische Lebensweisheit gilt (fast) überall, wenn es um das »Iss auf, was dir vorgesetzt wird!« geht.

Doch irgendwann hört auch für den hartnäckigsten Liebhaber der industriell gefertigten Lebens- und »Genuss«mittel der Spaß an der Freude auf. Dioxin in Fleisch, Eiern und wer weiß noch wo. Das müsste es doch wohl gewesen sein. Oder führt auch das nur zu einer vorübergehenden Empörung über »diese Schweine und Verbrecher« und danach läuft alles so weiter?

Widerstand gegen das System des Groß- und Monopolkapitals – das wird immer mehr zu einer sehr praktischen Frage des eigenen Überlebens.


Hans-Peter Brenner
unsere zeit
– Zeitung der DKP
21. Januar 2011

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