Antifaschismus
Gedenken in Erkrath
Bürgermeister putzt
Stolpersteine
für ermordete
KPD-Genossen
Erkraths Bürgermeister Christoph Schultz (CDU) putzt seit mehreren Jahren jeweils am 27. Januar mit Schülerinnen und Schülern Stolpersteine für drei ermordete KPD-Genossen in Erkrath. Das Gedenken galt auch in diesem Jahr wieder einer nach Theresienstadt deportierten jüdischen Mitbürgerin, die dort am 11. Dezember 1942 ermordet wurde. Eine Gruppe behinderter älterer selektierter Frauen wurde ebenfalls deportiert. Ein weiterer Stolperstein galt dem polnischen Zwangsarbeiter Tomaasz Brztotwicz, der wegen des Verdachts der «Rassenschande» öffentlich von der SS aufgehängt worden war.
Die KPD-Genossen Peter Hupertz, Otto Lukat und Emil Schmidt waren bereits am 27. März 1934 im Düsseldorfer Gerichtsgefängnis «Ulmer Höh» mit dem Handbeil enthauptet worden. Vor dem Hintergrund dieser Todesurteile sprach Schultz von einer zweifachen Schuld, die in der Hinrichtung und der ausgebliebenen Bestrafung der Täter und Verantwortlichen nach 1945 zu sehen sei.
Aus Sicht der DKP, die sich für die Verlegung der drei Stolpersteine für die KPD-Genossen eingesetzt hatte, kam eine weitere aktuelle «Verstrickung» der großen Koalition hinzu: die Förderung des Krieges durch den massiven Export von Kriegsgütern. Die Bundesregierung liege international in der Spitzengruppe, der führende Rheinmetall-Konzern aus dem benachbarten Düsseldorf wiederum beschaffte Zustimmung und Genehmigung.
Deutlich wurde bei dem Gedenken der unmittelbare Zusammenhang von Faschismus und Krieg und deren Profiteuren. Schüler verschiedener Schulen warnten vor der verstärkten Rechtsentwicklung, der Einhalt zu gebieten sei.
Uwe Koopmann
Foto: Bettina Ohnesorge