Köln

Köln: Protest gegen Waffenladen

Anwohner protestieren gegen einen Waffenladen in der Kölner Südstadt

Protestkundgebung mit Transparent: Veedel ohne Waffen. Du sollst nicht töten spielen!

»PW Outdoor, Defense and more« heißt der Laden. Er ist Teil einer Ladenkette »PW Tobacco«. Sie gehört zur Arnsberger Firma UMAREX. Die stellt neben Anscheinwaffen auch scharfe Waffen her. Und PW Tobacco ist gewissermaßen ihre Verkaufsabteilung. Das Unternehmen expandiert, beschäftigt mittlerweile 700 Mitarbeiter und macht einen jährlichen Umsatz von 150 Millionen Euro. Die PW Shops haben neben dem Verkauf der eigenen Produkte vor allem den Zweck, bei Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für Waffen zu wecken. Sie dienen als »Trendbarometer« – nicht zuletzt für die Produktion von scharfen Waffen.

Kaum war der Laden im November eröffnet, gab es Proteste. Es bildete sich eine Initiative »Veedel ohne Waffen«, die jeden Samstag eine Kundgebung vor dem Laden macht. Die DKP Köln Innenstadt ist dabei.


Vertreibt den Waffenladen!

 Nach der Eröffnung des Waffenladens Ecke Bonner / Ecke Elsaßstraße am 20. November 2010 hat sich die Bezirksvertretung (BV) der Innenstadt am 9. Dezember mit dem Problem beschäftigt. Gäste beteiligten sich an der Diskussion. Einer von ihnen konfrontierte die Mitglieder der BV mit einer Scheinwaffe. Die Teilnehmer reagierten laut einem Bericht der Rundschau mit Erschrecken und Fassungslosigkeit. Nachdem aber von der Polizei mitgeteilt wurde: Das Geschäft sei »rein rechtlich nicht zu beanstanden«, stellte sich die BV leider auf diesen »rein rechtlichen« Standpunkt. Sie beschloss einstimmig:

»Die BV appelliert dringend an die Geschäftsführung des Ladens ›Outdoor, Defense and More‹ die jugendgefährdende Art der Waffenpräsentation und die explizite Anpreisung von Waffen und waffenähnlichen Waren in der Zielgruppe der unter 18-jährigen einzustellen. Gleichzeitig bittet die BV in diesem Sinne die zuständige Verwaltung, Möglichkeiten der Einschränkung zu nutzen, die sich aus der Perspektive des Kinder- und Jugendschutzes bieten.«

Dieser Beschluss ist wenig »befriedigend«. Damit wird die BV weder dem Problem noch der Empörung der Anwohner gerecht.

Der Waffenladen muss geschlossen werden! Wir erwarten von der Bezirksvertretung keine Deutung von unzulänglichen Gesetzen, sondern eine eindeutige Stellungnahme gegen den Laden.

Auch die Bezirksvertretung weiß, dass der Waffenladen »PW Outdoor, Defense and More« Teil einer Ladenkette ist. Die PW Tobacco GmbH gehört zur Arnsberger Firma UMAREX. Die stellt neben Anscheinwaffen auch scharfe Waffen her. Und PW Tobacco ist gewissermaßen ihre Verkaufsabteilung. Das Unternehmen expandiert, beschäftigt mittlerweile 700 Mitarbeiter und macht einen jährlichen Umsatz von 150 Mio Euro. Die PW Shops haben neben dem Verkauf der eigenen Produkte vor allem den Zweck, bei Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für Waffen zu wecken. Sie dienen als »Trendbarometer« – nicht zuletzt für die Produktion von scharfen Waffen.


Das WDR-Fernsehen wird in einem Bericht am Montag, 20. Dezember, Lokalzeit 19.30 Uhr, auf die Erfahrungen mit PW Tobacco in Hamm verweisen. Dort wurde im Februar 2009 eine Niederlassung eröffnet.

»Das Geschäft zog zur Untermiete in das Ladenlokal einer Kaffeekette. ›Direkt an einer Bushaltestelle, wo täglich hunderte von Schülern umsteigen‹, erinnert sich Justus Moor, Vorsitzender der Jusos in Hamm, und listet auf: ›Kaum Tabak, kaum Zeitungen, fast nur Waffen, die im Schaufenster auslagen.‹

Frauenverbände, Kulturvereine, politische Parteien machten das, was die Kölner jetzt machen, sie gründeten eine Initiative, schoben Mahnwachen und schrieben schließlich dem Vermieter einen Brief. Darin ist von ›pädagogischer und sozialer Verantwortung‹ zu lesen. Die Kaffeekette löste den Mietvertrag auf. Im Januar 2010 zog der Laden schließlich um, in eine Nebenstraße, in die sich weniger Kinder verirren. Justus Moor freut der kleine Erfolg, auch wenn seine Initiative es nicht geschafft habe, den Laden ›ganz zu vertreiben.‹«

Quelle: Panorama bei wdr.de
»Veedel ohne Waffen« kämpft gegen Softair, Messer und Co


Darum geht es in der Tat: in pädagogischer und sozialer Verantwortung den Waffenladen ganz zu vertreiben!

 Die DKP Innenstadt ist bei den Mahnwachen dabei.

 Haltet die Kinder fern! Boykottiert den Waffenladen!

Die Bezirksvertretung Innenstadt soll eindeutig gegen den Waffenladen Stellung beziehen! Er muss geschlossen werden!

Auch Oberbürgermeister und Stadtrat dürfen nicht schweigen!

Klaus Stein
DKP Köln Innenstadt
Kontakt: vorstand@dkp-koeln.de