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PILLE-FEST 2011 (update)

 

Foto vom PILLE-FEST 2011

Die Besucherströme in Leverkusen teilen sich an diesem 17. Sep­tem­ber. Ein Teil pilgert zum Sta­dion. Hier soll die Werks­mann­schaft von Bayer gegen den 1. FC Köln spielen. Den anderen Teil aber zieht es zur Karl-Lieb­knecht-Schule, zum Fest der »Pille«. So heißt die Zeitung der DKP für die Beleg­schaft von Bayer.

Hier locken im Schatten eines Pavillons Kuchen und Kaffee. Es knistert Holz­kohle unterm Grill­gut. Kölsch macht ordent­lich Druck auf den Zapf­hahn. Minze, Rohr­zucker, kuba­ni­scher Rum harren der Vereini­gung zu einem teuf­lischen Mojito, für den die sozia­lis­ti­sche deutsche Arbei­ter­ju­gend die Verant­wor­tung sowie den Erlös über­nimmt. Carlis Honig und Fäustels Bücher aalen sich käuf­lich in der Sonne.

Max Bischoff, Mitglied des Landesvorstands der SDAJ Rheinland begrüßt die Festgäste

Fast alle Plätze sind besetzt, als die Bezirks­vor­sit­zende Anne Frohn­weiler die Gäste begrüßt. Unter ihnen: Walter Malz­korn, vormals IG-Metall-Bevoll­mäch­tig­ter von Köln. Wal­borg Schröder, immer noch aktiv für die deutsch-rus­sische Freund­schaft. Axel Köhler-Schnura, Coor­di­nator gegen Bayer-Gefahren. Norbert Löffler, ehe­mals im Betriebs­rat von Bayer. Aber auch zahl­reiche junge Genos­sin­nen und Genossen.

Vom Fußball­stadion weht asyn­chron Bei­fall und Rau­nen herüber. Anne spricht von Libyen. Der Schutz der Zivil­be­völ­ke­rung sei ledig­lich ein Vor­wand gewesen, um den Krieg zu recht­fertigen. Tat­säch­lich befreit die gerade instal­lierte, neo­liberal aus­gerich­tete libysche Regie­rung weniger die Bevöl­kerung als die west­lichen Erdöl- und Erd­gas­kon­zerne von den Ver­trä­gen mit Ghaddafi, der sich den größ­ten Teil der Ein­nah­men sicherte. Sie charak­teri­siert die Poli­tik der trans­natio­nalen Kon­zerne und großen Ban­ken gegen­über Griechen­land. Sie spricht von den Spar­program­men, von gewalt­tätigen Aktio­nen von Neo­faschis­ten, kommt zu den schwin­den­den Aus­bil­dungs­plätzen bei Bayer, zur pre­kären Beschäf­ti­gung eines großen Teils der Jugend. Am 1. Oktober wird die IG Metall in Köln »laut und stark« die »Operation Übernahme« fordern. Die DKP ist dabei.

Foto vom PILLE-FEST 2011Anne redet von den 35 Mil­lar­den Euro, die Bayer im ver­gan­ge­nen Jahr an Pro­fit ein­strei­chen konnte, vom Stel­len­ab­bau: 4500 im Kon­zern – 1700 im Lande. An der Kölner Uni eignet sich Bayer For­schungs­ka­pa­zi­tä­ten an, lässt aber nicht zu, dass die Ver­träge öffent­lich werden. Die, be­haup­ten Bayer und Uni­ver­sität, seien Geschäftsgeheimnisse.

Zuletzt dankt Anne den Her­stel­lern der »Pille« und den Genos­sin­nen und Genos­sen, die sie regel­mäßig verteilen.

Dann wird Norbert Löffler angekündigt, ehe­ma­liger Betriebs­rat und Schrift­steller. Paul wird ihn inter­viewen. Vorher aber über­mittelt Max Bischof die Grüße der SDAJ – und die Bitte, bei der Finan­zie­rung der An­reise der Rhein­land-Dele­ga­tion zum Bun­des­kon­gress in Han­no­ver zu helfen.

Foto vom PILLE-FEST 2011Paco de Sousa und Made­leine Wal­dorf singen zur Gitarre. Vorwie­gend latein­ameri­kanische Musik. Aber auch »Grandola vila morena«. Bei einigen Liedern singen wir mit.

Im Stadion steht es 0:3. Köln siegt.

Der Mojito verkauft sich gut. Durch Zusagen einiger Partei­gruppen ist bald die An­reise von mehr als der Hälfte der SDAJ-Delegierten nach Han­nover finan­ziell gesichert.

Es dämmert. Viele Gespräche haben viel geklärt. Aber das Fest will nicht enden.

Der endgültige Spielstand: 1:4.

 

 

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Buchtitel: Norbert Löffler »Madita«.

 

 

»Nachts kommt der Horror in die Küche« titelt Frank Weiffen im Leverkusener Anzeiger über den Hobby-Autor. »Werkschützer Norbert Löffler schreibt in jeder freien Minute Kurzgeschichten, Gedichte und Romane. Nebenbei liest er viel und häufig – ein Leben ohne gedruckte Wörter gibt es für ihn nicht.«

Norbert Löfflers Internetseiten