Stadt.Land.Stuss – Hafen Reisholz

Saalansicht.

Stadt.Land.Stuss – Hafen Reisholz

Lasst Euch den Containerhafen nicht gefallen!

Die Bürgerinitiative «Hafenalarm» lud im Rahmen der Landtagswahlen zu einer Podiumsdiskussion zum Thema «Reisholzer Hafen» ein und sie kamen: Landtagskandidat*innen, Bezirksvertreter*innen aus BV9 und 10, Betriebsräte, Schopp der Chef der Neuss-Düseldorfer Häfen (NDH),Vincon der technische Chef des Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz ( IDR) und zukünftige Geschäftsführer der Hafenentwicklungsgesellschaft, die Vertreterin der Verwaltung und viele Anwohner*innen aus Garath, Benrath, Urdenbach, Holthausen, Itter, Himmelgeist und Wersten.

Prof. Dr. Kristian Witsch von der BI erläuterte anhand von Karten, was verkehrstechnisch auf den Düsseldorfer Süden an Verkehrsproblemen hinzu kommen würde, falls wie geplant der Reisholzer Hafen zu einem «trimodalen» Container-Hafen ausgebaut würde. Der Gewerbepark SEGRO (ehem. Gelände der Feldmühle) Speditionsfirmen mit LKWs und Sprintern, ist in der 9. Ausbaustufe, ein Verteilerzentrum der DHL mit 190 Sprintern kam dazu, dann lt. Planung 1200 LKW Fahrten pro Tag in und aus dem Hafen und die Kreuzung Bonner Straße (seit Jahrhunderten Nord-Süd-Achse)/ Paul-Thomas-Straße (Verbindung zur Münchener Straße ist bereits am Anschlag. Staus auf den Autobahnen A46 und A59 und Münchener Straße.

Nun wollte der IDR und die Stadtverwaltung in der BV am 24.03. noch zwei zusätzliche Logistikunternehmen mit 312 LKW’s und 93 PKWs pro Tag beim Reisholzer Hafen ansiedeln – da sagten die Bezirksvertreter*innen der BV 9 «nein» (nur die CDU enthielt sich der Stimme). Es liegt offensichtlich bei der Planung der Verwaltung kein Gesamtentwicklungskonzept für das Management der Verkehre in dieser Region vor.

Zwischenruf eines Mitarbeiters der BI, die Bahn wisse noch nicht einmal, dass lt. Planung des NDH täglich Güterzüge in den Bahnverkehr eingefädelt werden müssen, auf einer Strecke, auf der die Taktung noch durch den RXX verdichtet werden wird?!

Dirk Jansen, Geschäftsführer des BUND NRW, machte auf die Auswirkungen der geplanten Rheinvertiefung aufmerksam: Gefahr für Millionenprojekte der EU betr. Wiederansiedlung von Maifisch und Lachs und der Renaturalisierung der Urdenbacher Kämpe, Verschlechterung der Wasserqualität lt. EU-Gesetzen ein «no-go», des Trinkwassers für Millionen Anrheiner, Absenkung des Grundwasserspiegels und möglicher Folge, Absterben der alten Buchen im Benrather Schlosspark und Einfluss auf Mensch und Tier durch ein rund-um-die-Uhr Flutlicht in einem Containerhafen. Bei Elb- und Weservertiefung haben BUND und NABU erfolgreich gekämpft.

Thomas Eberhardt-Köster wies auf den Zusammenhang von Globalisierung, Freihandel und Gütertransporte mit Containern, an dem Mensch und Umwelt kaputt geht und dies nur aus dem Streben nach zusätzlichem Profit oder macht es z.B. Sinn, dass Deutschland genauso viel Tiernahrung exportiert, wie importiert?

Wolfgang Schneider, Jurist und ehem. führender Mitarbeiter der Ford-Werke Köln, wies hin auf den 25-jährigen Kampf der Godorfer (Hafen im Kölner Süden) auch durch alle juristischen Instanzen.

Daniela Kamp-Beutgen, eine der Sprecher*innen der BI «Hafenalarm» fasste gekonnt und theatralisch das Problem «Ausbau des Reisholzer Hafens zum trimodalen Container Hafen» zusammen.

Das Publikum war sehr aufmerksam und stellte viele Fragen und ich denke, die Menschen haben eines verstanden: die Mitarbeiter*innen der Bürgerinitiative «Hafenalarm» haben sich sehr viel mehr Wissen und Übersicht seit 2011/12 bis heute angeeignet, als die Planer und die Verwaltung der Stadt.

Text und Fotos: I.Lang


Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative Hafenalarm