Partei

60 Jahre nach dem Verbot der KPD

Veranstaltungsteilnehmer.

Zeitzeugen berichteten

Düren. Am 17. August 2016 fand – auf den Tag genau 60 Jahre nach dem Verbot der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) - eine Veranstaltung des Bertram-Wieland-Archivs zum Thema und den damaligen Ereignissen in Düren und der Region statt. Im Café International berichteten vor rund 25 Teilnehmenden die Zeitzeugen Christine Christofsky und Barthel Rankers, beide damals Mitglied in der KPD.

Im Jahr 1956 war Christine Christofsky Jugendsekretärin der KPD in Köln, Barthel Rankers gehörte der Kreisleitung der Dürener KPD an. Die interessierten Zuhörer, die auch Fragen an die Gäste stellen konnten, erfuhren an diesem Abend viel über die Hintergründe des KPD-Verbots und die Kriminalisierung von Menschen aus politischen Gründen, die keineswegs nur Kommunistinnen und Kommunisten betraf, sondern auch andere Menschen, die sich gegen die Remilitarisierung der Bundesrepublik und für ein geeintes neutrales Deutschland einsetzten.

Beide Zeitzeugen berichteten authentisch aus der Zeit rund um das KPD-Verbot und ihre persönlichen Erlebnisse. Barthel Rankers, der auch über die Arbeit der Freien Deutschen Jugend (FDJ) in Düren und die Fortführung der KPD-Aktiviäten in der Ilegalität berichtete, konnte das Publikum – trotz des ernsten Themas – auch schon einmal mit Anekdoten zum Lachen bringen. Christine Christofsky konnte allerhand zur Vorgeschichte des KPD-Verbots und der gesellschaftlichen Stimmungen in den 1950er Jahren beitragen. Beide Gäste der Veranstaltung wurden in der Adenauer-Zeit aus politischen Gründen verurteilt: Barthel Rankers zu einem Jahr Gefängnis im Jahr 1959, Christine Christofsky zu sieben Monaten Haft im Jahr 1961.

Ein Großteil der Teilnehmenden hat am Ende der Veranstaltung eine kurze Resolution an die Bundestagsabgeordnetetn aus dem Kreis Düren verabschiedet. Diese werden gebeten, sich für die Aufhebung des KPD-Verbots einzusetzen und aufgefordert, für die Rehabilitierung der im Zuge des KPD-Verbots Verurteilten einzutreten.
Dank der lebendigen Beiträge der Zeitzeugen gingen die Zuhörerinnen und Zuhörer zufrieden nach Hause.

Quelle: Bertram-Wieland-Archiv


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