Umwelt
Die Energiewende im Würgegriff der Konzerne
Atom- und Braunkohlekonzerne blockieren
Die isw-Autoren Garnreiter und Selinger weisen detailliert für Deutschland nach: Die Konzerne sind dabei, die vor allem nach dem Atomreaktorunfall in Fukushima in Gang gesetzte Energiewende abzuwürgen. Seit 2009 steigen die CO2-Emissionen wieder, der bei weitem überwiegende Teil der das Klima killenden Treibhausgase. Als Haupt-Blockierer erweisen sich die Haupt-Schädlinge für Klima und Sicherheit der Bevölkerung, die Konzerne der Atomindustrie und der Braunkohle mitsamt ihren politischen und medialen Hilfstruppen.
Der Report untersucht den langwährenden internationalen und nationalen Prozess, wie die Energie- und Klimaschutzpolitik sich während der letzten beiden Jahrzehnte entwickelt hat und wie es schließlich zur »Energiewende« in Deutschland kam. Er untersucht die Propaganda der Unternehmen, dass die Konzerninteressen auch auf dem Energiesektor letztlich den allgemeinen gesellschaftlichen Interessen entsprechen. Das Ergebnis: Die Konzerninteressen stehen im Gegenteil vielfältig konträr zu den gesellschaftlichen Interessen. Gerade im Energiebereich hat sich ein Konglomerat von monopolartigen Anbieter- wie Nachfragekonzernen entwickelt. Hier ist die angebliche »Marktwirtschaft« zu einer Machtwirtschaft geworden, die die wirtschaftlichen wie die politischen Prozesse dominiert.
Deshalb braucht eine wirkliche Energiewende den Aufbau einer alternativen Energiewirtschaft, die vergesellschaftet und demokratisch organisiert werden muss. Energieträger, eng verbunden mit den klassischen öffentlichen Gütern Klimaschutz, Frieden und dem anzustrebenden stabilen Rohstoffreichtum, dürfen nicht länger als marktfähiges, nach Profitgesichtspunkten bearbeitetes Gut behandelt werden.
Quelle: isw-muenchen