Antifaschismus
Der 1. Mai ist unser Tag
Aufruf aus Dortmund gegen Rechts
Um ein grundsätzliches Verbot der Neonazi-Demos am 1. Mai zu verlangen, hat der DGB Region Dortmund-Hellweg alle Betriebsbelegtschaften, Verwaltungen und Gewerkschaften aufgerufen, Unterschriften zusammeln. Dies ist eine gute Anregung für alle Orte, in denen Nazis am 1. Mai marschieren wollen. Zudem bekräftigt es die Position derer, die – ebenso wie zum 27. Januar – ein grundsätzliches Verbot von Naziaufmärschen an Feiertagen wie 1. Mai und 1. September verlangen. Hier der Wortlaut:
Der 1. Mai ist unser Tag
Es ist der Tag der Gewerkschafter/innen, der Demokrat/innen und Antifaschist/innen, ein Tag für die Rechte aller lohn- und gehaltsabhängig Arbeitenden, ein Tag der internationalen Solidarität!
Der 1. Mai ist nicht der Tag der Neonazis. Die Neonazis, jetzt unter dem Namen »Partei Die Rechte«, die am 1. Mai 2009 die DGB-Demonstration in Dortmund mit Schlagstöcken, Steinen und Feuerwerkskörpern überfielen, erdreisten sich in diesem Jahr am 1. Mai marschieren zu wollen. Mit ihrer verlogenen Kritik am Kapitalismus, an unserer Gesellschaft, an unseren gesellschaftlichen Zuständen, mit ihrer sozialen Demagogie, ihrem Rassismus und ihrer Menschenverachtung sprechen sie der Tradition und unseren Zielen des 1. Mai Hohn und provozieren alle, die am 1. Mai für ihre Rechte kämpfend und feiernd auf die Straße gehen.
Nazi bleibt Nazi, ein neuer Name macht keine neue Gesinnung! Nach wie vor stehen sie in der Tradition ihrer braunen Vorgänger, bleiben Gegner der Demokratie, Gegner der kulturellen Vielfalt und Gegner der Gewerkschaften. Damit bleiben sie so nationalistisch, rassistisch und militaristisch wie ihre Vorbilder, die Europa in Schutt und Asche legten und für den Tod von mehr als 55 Millionen Menschen verantwortlich sind. Gleich nach der Machtübernahme durch Hitler machten sich ihre Vorgänger daran, die Arbeitnehmerorganisationen auszuschalten. Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter – Männer und Frauen – wurden verhaftet, in die Gefängnisse geworfen, gefoltert, ermordet. Rund um den 1. Mai wurden die Gewerkschaftshäuser besetzt und geplündert. In Dortmund wurde das Gewerkschaftshaus – das »Volkshaus« – am 18.4.1933 beschlagnahmt, die Betriebsratszimmer gestürmt, Betriebsräte in die Steinwache verschleppt und misshandelt.
Die geistigen Nachfolger der Täter von einst wollen wieder den 1. Mai missbrauchen! Wir sagen NEIN! Neonazis haben nichts auf unseren Straßen zu suchen, schon gar nicht am 1. Mai.
Wir meinen, am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, und am 1. September, dem Antikriegstag, sind neonazistische Aufmärsche zu verbieten.
DGB Dortmund-Hellweg
Quelle: VVN/BdA NRW
Der DGB sammelt Unterschriften. Hier die Unterschriftenlisten als Download (pdf)