Antifaschismus
Erinnerung an 71 Morde
Gedenkfeier in der Wenzelnbergschlucht
6. April 2014 | Wenzelnbergschlucht bei Langenfeld: Wo sonst die Namen der Opfer verlesen wurden, wurden in diesem Jahr die Namen der Mörder genannt. Jochen Vogel, Landessprecher der VVN-BdA, listete sie auf und erinnerte daran, dass sie alle nach Ende des Krieges und der militärischen Niederschlagung des Faschismus straffrei blieben. 71 Morde der Nazis in den letzten Kriegstagen blieben ungesühnt. Ein Zeichen für die Kontinuität faschistischer Geschichte auch nach dem 8. Mai 1945.
Nach der Begrüßung durch Ursula Schulz, Bürgermeisterin der Stadt Wuppertal, sprach Sylvia Löhrmann, Schulministerin und derzeit Präsidentin der Kultusministerkonferenz. Sie baute darauf, dass die Erinnerung an die NS-Verbrechen durch die Schülergenerationen gesichert wird. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Sedanstraße in Wuppertal, lieferten mit ihrem Sprechstück »Nur vier Tage« einen eindrucksvollen Beweis dafür, wie die Auseinandersetzung mit Geschichte lebendig gestaltet werden kann.
Zum Abschluss des Gedenkens wurden die Opfer mit einer Kranzniederlegung durch die Vertreter der verschiedenen Städte aus dem Bergischen geehrt. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch das Blechbläserensemble der Bergischen Musikschule. Die Veranstaltung klang aus mit dem gemeinsam gesungenen Lied »Die Moorsoldaten«.
An Rande der Veranstaltung verdeutlichten der Stand der VVN, etliche Fahnen und Transparente, dass es neben dem »offiziellen« Gedenken eine antifaschistischen Erinnerungskultur gibt, die auch Antworten auf die Fragen einfordert, wer vom NS-System profitierte und es stützte. Die »tragenden Säulen« in Industrie und Banken könnten die Auflistung von Jochen Vogel vervollständigen.
Text: Uwe Koopmann
Foto: Gisela Blomberg
6. April 2014 Gedenkveranstaltung Wenzelnberg Fotos von Gisela Blomberg