Antifaschismus

Mahnwache in Bergisch Gladbach

Menschen mit Fahnen, Redner vor Mauer mit Gedenktafel und Blumengebinde.

Erinnern für die Zukunft

Samstag, 5. November 2016, 11:00 Uhr bis ca. 12:00 Uhr,
auf dem Gelände der Kirche St. Joseph

Seit mittlerweile 26 Jahren erinnert in Bergisch Gladbach eine Mahnwache an die Reichspogrom­nacht vom 9. November 1938, als in vielen deutschen Städten Synagogen und jüdische Geschäfte in Brand gesteckt wurden. «Der 9. November 1938 ist ein historischer Wendepunkt. Er markiert den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden hin zur systematischen Verfolgung und industriellen Ver­nichtung», so Jörg Mährle vom DGB Köln-Bonn, «was mit hasserfüllten Worten begann, endete in einer rassistischen Massenvernichtung.»

Mit Blick auf die Gewalt gegen Flücht­lingsunterkünfte und das Erstarken von rechtspopulistischen Gruppierungen erklärt Reimund Smollen, Sprecher des DGB im Rheinisch-Bergischen-Kreis: «Ausgrenzung, Drohungen und Hass haben wieder Einzug in die politische Auseinandersetzung gehalten. Wer heute ‹Lügenpresse› skandiert, gewählte Politikerinnen und Politiker als ‹Volksverräter› beschimpft und mit Gewalt droht, greift unsere Grundwerte an.»

Parallelen zwischen dem Hass der Vergangenheit und den hasserfüllten Stimmen der Gegenwart sieht auch Walborg Schröder, die vor 26 Jahren die Mahnwache ins Leben gerufen hat: «Als Zeitzeugin der Nazi-Diktatur mache ich mir große Sorgen über die aktuelle politische Entwicklung. PEGIDA und Co. erinnern mich stark an die Rhetorik der Nationalsozialisten.»

In diesem Jahr beteiligt sich auch die Schüler/innen-Vertretung (SV) der Integrierten Gesamtschule Bergisch Gladbach (IGP) an der Mahnwache. Janina Hollmann, Sprecherin der SV: «Ich finde es wichtig, gerade als junge Generation ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus zu setzen. Wir müssen stärker auf die Vergangenheit Bergisch Gladbachs aufmerksam machen, uns damit auseinander setzen und aus der Vergangenheit lernen. Deshalb beteiligt sich die Schülervertretung der IGP gerne an der Mahnwache für Toleranz und soziale Gerechtigkeit.»

Getragen wird die Gedenkveranstaltung vom VVN-BdA, der Schüler/innen-Vertretung der IGP und dem DGB im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Die Mahnwache findet in diesem Jahr am Samstag, dem 5. November 2016, von 11:00 Uhr bis ca. 12:00 Uhr, auf dem Gelände der Kirche St. Joseph, statt. Die Kirchengemeinde hat den Platz dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Im Anschluss erfolgt ein Schweigemarsch zur Gedenktafel am ehemaligen Stella-Werk.

Quelle: DGB Köln-Bonn
Pressemitteilung 048/16
Foto: Klaus Reinhard Müller


Kirche St. Joseph, Lerbacher Weg / Bensberger Straße, Bergisch Gladbach Google Maps