Betrieb & Gewerkschaft

Warnstreik-Kundgebung vor der Kölner Kfz-Innung

Miesen Machenschaften das Handwerk legen!

Unter diesem Motto protestierten über 600 Kfz-Handwerker auf einer Warnstreik-Kundgebung vor der Kölner Kfz-Innung.

Kollegen mit roten IG Metall Fahnen, Mützen, Westen »Warnstreik«.

 

17. Juli 2013 | Die Kraft­fahr­zeug-Hand­wer­ker aus der IG Me­tall Köln-Le­ver­ku­sen mach­ten sich stark für ei­nen lan­des­weit gel­ten­den Ta­rif­ver­trag im Kfz-Hand­werk. Die Pro­test-Teil­neh­mer aus 10 Be­trie­ben der IG Me­tall Köln-Le­ver­ku­sen (u.a. Fir­ma Fleisch­hau­er, Fir­ma Stein, Fir­ma Schnitz­ler, Daim­ler-Benz AG, Re­nault, Ive­co und vie­le mehr) brach­ten laut­stark ih­ren Un­mut über die Kfz-Ar­beit­ge­ber zum Aus­druck.

 

Was die Ar­beit­ge­ber ih­ren Be­schäf­tig­ten zu­mu­ten, ist ei­ne pu­re Frech­heit. In al­len an­de­ren Bun­des­län­dern er­hal­ten die Kfz-Be­schäf­tig­ten ei­ne Ta­rif­er­hö­hung von zwei­mal 2,8 Pro­zent. Nur in NRW ver­wei­gert sich die Ta­rif­ver­trags-Par­tei – der Lan­des­in­nungs­ver­band des Kfz-Hand­werks den Ver­hand­lun­gen mit der IG Me­tall.

 

In NRW ver­fol­gen die Ar­beit­ge­ber die Stra­te­gie und schlos­sen ei­nen »Bil­lig-Ta­rif« mit der CGM (Christ­li­che Ge­werk­schaft Me­tall) ab. Die­ser sieht nied­ri­ge­re Ent­gelt­stei­ge­run­gen und län­ge­re Ar­beits­zei­ten vor. Par­al­lel da­zu ver­wei­gert der Lan­dungs­in­nungs­ver­band der Kfz-Ar­beit­ge­ber die Ver­hand­lun­gen mit der IG Me­tall. Die­se Tak­tik ver­fol­gen die Kfz-Ar­beit­ge­ber be­reits seit 2008 mit der ver­hee­ren­den Fol­ge -so­wohl für die Be­trie­be als auch für die Be­schäf­tig­ten-, dass es mitt­ler­wei­le ei­nen »Fli­cken-Tep­pich« von völ­lig un­ter­schied­li­chen Ta­rif­kon­di­tio­nen in den ein­zel­nen Kfz-Be­trie­ben gibt.

IG-Metall-Bühne, warnstreikende Kolleginnen und Kollegen.

»Die Stim­mung in den Kfz-Hand­werks-Be­trie­ben läuft heiß«, sag­te Wolf­gang Ras­ten, 2. Be­voll­mäch­tig­ter der IG Me­tall Köln-Le­ver­ku­sen. »Fai­re Ein­kom­men und fai­re Ar­beits­be­din­gun­gen auf Grund­la­ge ei­nes NRW-weit ver­han­del­ten Flä­chen­ta­rif­ver­tra­ges – das ist und bleibt un­ser Ziel. Die Ar­beit­ge­ber und die In­nun­gen –an ih­rer Spit­ze der Lan­des­in­nungs­ver­band- sind als Kör­per­schaft des öf­fent­li­chen Rechts nach der Hand­werks­ord­nung ver­pflich­tet, Ta­rif­ver­trä­ge für die Be­trie­be und die dort Be­schäf­tig­ten ab­zu­schlie­ßen. Ei­ne Pro­vo­ka­ti­on ist es, Bil­lig-Ta­rif­ver­trä­ge mit ei­ner Pseu­do-Ge­werk­schaft ab­zu­schlie­ßen und sich der prä­gen­den Ge­werk­schaft im Kfz-Hand­werk –der IG Me­tall- zu ver­wei­gern. Mit ih­rer Hal­tung, nicht an den Ver­hand­lungs­tisch zu kom­men, es­ka­lie­ren die Ar­beit­ge­ber in un­er­träg­li­cher Wei­se den Ta­rif­kon­flikt und sind dann für die Fol­gen ei­ner sich in den Be­trie­ben zu­spit­zen­den Ta­rif­aus­ein­an­der­set­zung ver­ant­wort­lich. Die­se »ta­rif­po­li­ti­schen Geis­ter­fah­rer« müs­sen ge­stoppt wer­den. Kein Ar­beit­neh­mer im Kraft­fahr­zeug-Hand­werk in NRW hat es ver­dient, von dem, was bun­des­weit Gel­tung hat, ab­ge­kop­pelt zu wer­den.«

 

Fred Balsam, Vizepräsident der Handwerkskammer zu Köln, forderte ebenfalls nachdrücklich,dass die Innungen ihrer Verpflichtung nachkommen müssen und mit der IG Metall den Flächentarifvertrag für NRW wieder herstellen.

 

Die Forderung der Warnstreikenden an die Innungsvertreter des Kfz-Handwerks Köln war eindeutig. Sie müssen endlich für die notwendigen stabilen Tarifstrukturen entsprechend dem Auftrag aus der Handwerksordnung sorgen. Die Kölner Vertreter der Kfz-Innung wurden aufgefordert,

 

  • sich aktiv beim Landesinnungsverband dafür einzusetzen, schnellstens Verhandlungen mit der IG Metall aufzunehmen
  • mit der Zielsetzung, einen fairen und akzeptablen Tarifvertrag in NRW abzuschließen und
  • dafür zu sorgen, dass – wie bis 2008 – gleiche Einkommens- und Wettbewerbsbedingungen in NRW gelten.

 

 

Quelle: IG Metall Köln Leverkusen
Fotos: Klaus Müller, Köln

 


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