Jugend

IG Metall laut und stark

Logo: Laut und stark!

Gewerk­schaft for­dert un­­be­­fris­te­te Über­nahme und gute beruf­liche Per­spek­tive

 

Demobild

 

Mit ihrem Aktionstag »Laut und Stark« in Köln am 1. Oktober skan­da­li­siert die IG-Me­tall den Um­stand, dass gegen­wär­tig 40 Pro­zent der unter 25-Jäh­ri­gen in Prak­ti­ka, Leih­ar­beit oder Teil­zeit­jobs hängen. 28 Pro­zent der unter 35-Jäh­rigen hat­ten noch nie einen festen Job.

 

 

Die Metall­gewerk­schaft fordert folg­lich die un­be­friste­te Über­nah­me. Und sie hat dafür 20 000 Jugend­liche aus der ganzen Re­pu­blik nach Köln mo­bi­li­siert. Hier sam­mel­ten sie sich mit­tags bei schöns­tem Wet­ter an den Kund­ge­bungs­or­ten. Von Be­ginn herrsch­te eine groß­ar­ti­ge Stim­mung. Drei große De­mons­tra­tio­nen zo­gen zum Neu­markt. Hier sprach Detlef Wet­zel, Zwei­ter Vor­sit­zen­der der IG Me­tall. »Liebe Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, die Welt­wirt­schaft be­fin­det sich auf einer dra­ma­ti­schen Berg- und Tal­fahrt. Die Tur­bu­len­zen in Euro­pa und der Welt sor­gen auch hier für Un­si­cher­heit. Nie­mand weiß ge­nau was pas­siert. We­der die so ge­nann­ten Wirt­schafts­ex­per­ten, noch die über­for­der­ten Po­liti­ker oder die ideo­lo­gi­schen Pro­phe­ten. […] Die Wirt­schaft mag schwä­cheln, schwan­ken und schau­keln, aber die IG Metall ist und bleibt eine star­ke, sta­bi­le und wachsen­de Orga­ni­sa­tion. Wir ha­ben eine po­si­ti­ve Mit­glie­der­ent­wick­lung! Zum ers­ten Mal seit 20 Jahren!«

Kundgebung. Links Bildwand mit Redner. Bühne im Hintergund.

 

400 000 von den 2,3 Mil­lio­nen Mit­glie­dern sind un­ter 35 Jah­re alt. Da­mit sei die IG Me­tall die größ­te poli­ti­sche Ju­gend­or­ga­ni­sa­tion in Deutsch­land. Kol­lege Wet­zel ver­sprach: »Wir wol­len, dass die Ju­gend eine gute be­ruf­li­che Per­spek­ti­ve hat! Wir wol­len, dass die Ju­gend ein gu­tes Le­ben hat! Da­rum sind wir heute hier! Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, Gu­te be­ruf­li­che Per­spek­ti­ven und ein gu­tes Le­ben heißt: Ihr braucht siche­re Ar­beit! Ihr braucht gu­te Ar?beit! Ihr müsst Ar­beit und Le­ben bes­ser unter einen Hut be­kom­men kön­nen. Ihr braucht ge­rech­te Chan­cen auf Bil­dung und Aus­bil­dung! Und letzt­lich braucht ihr so­zia­le Si­cher­heit für die Wechsel­fäl­le des Le­bens. Das sind die The­men, die wir in der ›Char­ta Jun­ge Ge­ne­ra­tion‹ ge­bün­delt ha­ben! Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, Wir wol­len Ge­rech­tig­keit und Chancen­gleich­heit in un­se­rer Ge­sell­schaft. Si­che­re Ar­beit – das heißt für uns jetzt zu al­ler erst die un­be­fris­te­te Über­nah­me al­ler Aus­zu­bil­den­den! Da­für wer­den wir in der kom­men­den Ta­rif­run­de ge­mein­sam kämp­fen. Wir wer­den al­les tun, um sie durchzusetzen.«

Demobild mit roten Luftballons.

 

Auch die Leih­arbeit will die IG Metall in der nächs­ten Ta­rif­run­de zum The­ma ma­chen: »Wir wol­len die Be­gren­zung, so­zia­le Re­gu­lie­rung und Ver­hin­de­rung der Leih­ar­beit! Glei­che Ar­beit glei­ches Geld – das bleibt un­ser Ziel. Wir wol­len kei­ne Ar­beit­neh­mer ers­ter und zwei­ter Klas­se in den Be­trie­ben.« Pre­kä­re Jobs aber seien auch ein gesamt­gesell­schaft­liches Pro­blem: Ge­län­ge es nicht, pre­kä­re Be­schäf­ti­gung zu­rück zu drän­gen, be­deu­te dies den To­des­stoß für die so­zia­len Sicherungssysteme.

 

Eric Leiderer, Bundes­jugend­sek­re­tär der IG Me­tall, stell­te auf dem Neu­markt fest, dass die jun­ge Ge­ne­ra­tion noch im­mer als das schwächs­te Glied in der Ge­sell­schaft aus­genutzt würde: »Bei jungen Men­schen lässt sich am ein­fachs­ten kür­zen, strei­chen und Löh­ne drücken.«

 

Nach der Kund­ge­bung auf dem Neu­markt ging es zur Lan­xessAre­na, wo bis in den Abend ein Kon­zert ge­bo­ten wur­de. Es tra­ten auf: Mono & Niki­ta­man, Jen­ni­fer Ros­tock, Re­vol­ver­held und Chul­cha Candela.

 

Die Kölner DKP war über­all da­bei. Eini­ge tau­send UZ-Ex­tra fan­den ihre Ab­neh­mer. Da­rin er­klä­ren sich die Kom­munis­ten mit der Ju­gend so­li­da­risch, deu­ten aber auch an, dass deren un­si­che­re Zu­kunft wie über­haupt die Kri­se et­was mit ka­pi­ta­lis­ti­schen Eigen­tums­ver­hält?nis­sen und der po­li­ti­schen Macht ihrer Nutz­nießer zu tun habe. Und sie wei­sen auf den für den 17. No­vem­ber ge­plan­ten Bil­dungs­streik hin.

 

 


 

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