Betrieb & Gewerkschaft

Zamek: Kapital Vorrang vor Arbeit

3. März 2014 | Mit gleichlautenden Schreiben an die NGG und den Zamek-Betriebsrat bekundet die DKP Düsseldorf Solidarität mit den von der Insolvenz des Unternehmens betroffenen Kolleginnen und Kollegen. Wir dokumentieren:

 

Diskutierende Demonstranten, NGG-Zelt vor dem Rathaus Düsseldorf.

Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen bei Zamek

 

Lieber Kollege Hofmeister, liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

die DKP Düs­sel­dorf so­li­da­ri­siert sich mit den en­ga­gier­ten Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen bei Za­mek in Düs­sel­dorf-Reis­holz! Wir knüp­fen da­mit an un­ser So­li­da­ri­täts­schrei­ben vom 30. Ju­ni 2012 an.

 

Gä­be es nicht we­gen dro­hen­der Zah­lungs­un­fä­hig­keit das an­ge­kün­dig­te In­sol­venz­ver­fah­ren (in Ei­gen­ver­wal­tung), so könn­te man an ei­nen völ­lig miss­lun­ge­nen Scherz den­ken, den die Ge­schäfts­lei­tung in bes­ter Kar­ne­vals­zeit los­ge­las­sen hat.

 

­An­le­ger, die 45 Mil­lio­nen Eu­ro ein­ge­bracht ha­ben, wol­len be­dient wer­den. Mit ei­nem Zins­satz von 7,75 Pro­zent sind die Zu­sa­gen der Un­ter­neh­mens­lei­tung deut­lich hö­her als je­de Lohn­er­hö­hung. Ent­ge­gen der Lan­des­ver­fas­sung von Nord­rhein-West­fa­len hat bei Za­mek Ka­pi­tal Vor­rang vor Ar­beit. Sie­he: Vier­ter Ab­schnitt (Ar­beit, Wirt­schaft und Um­welt), Ar­ti­kel 24 (1) Im Mit­tel­punkt des Wirt­schafts­le­bens steht das Wohl des Men­schen. Der Schutz sei­ner Ar­beits­kraft hat den Vor­rang vor dem Schutz ma­te­ri­el­len Be­sit­zes Je­der­mann hat ein Recht auf Ar­beit.

 

­Wir wün­schen den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, dass es vor dem Hin­ter­grund des be­ste­hen­den Auf­trags­vo­lu­mens nicht zu Kün­di­gun­gen kom­men wird. Zu­sa­gen der Ge­schäfts­füh­rung, so die Er­fah­rung aus der Ver­gan­gen­heit, sind al­ler­dings mit Vor­sicht zu be­trach­ten. Oh­ne ei­ne kon­se­quen­te Ge­werk­schaft wür­de der Be­leg­schaft si­cher­lich mehr ab­ge­langt.

 

Er­in­nert sei an die Aus­ein­an­der­set­zun­gen im Ge­schäfts­jahr 2012/13. Die Ver­nich­tung von 85 Ar­beits­plät­zen war da­mals an­ge­kün­digt wor­den. Ge­schäfts­füh­re­rin Pe­tra Za­mek ist in­zwi­schen ge­gan­gen (wor­den).

 

­Die Ver­ant­wor­tung für die Ent­wick­lung des Un­ter­neh­mens liegt nicht bei der ar­bei­ten­den Be­leg­schaft! Sie hat die Brüh­wür­fel nicht an­bren­nen las­sen. Sie darf nicht ge­zwun­gen wer­den, die Sup­pe aus­zu­l­öf­feln!

 

­Wir wün­schen dem Be­triebs­rat und al­len Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, dass sie al­le Ar­beits­plät­ze si­chern kön­nen.

 

Mit solidarischen Grüßen

i.A. Uwe Koopmann