Betrieb & Gewerkschaft
»Bei Zamek fängt der Wahnsinn an!«
DKP Düsseldorf solidarisch mit kämpfenden Kolleginnen und Kollegen
»…mit Zamek fängt die Mahlzeit an« – so lautet der eingängige Werbespruch eines Lebensmittelherstellers aus Düsseldorf. Die Qualität der Produkte, hergestellt von fleißigen Arbeiterinnen und fleißigen Arbeitern, rechtfertigt die Werbung. Die gute Entwicklung der Produktivkräfte entspricht allerdings nicht dem aktuellen Stand der kapitalistischen Produktionsverhältnisse. Da gilt eher der Spruch »Bei Zamek fängt der Wahnsinn an!«.
Solche oder ähnliche Vergleiche mag das Firmenmanagement nicht. Es schlägt zurück mit vier fristlosen Kündigungen, davon betroffen ist auch der Betriebsrat. Zurückgeschlagen wird auch mit Hausverbot: der Geschäftsführer der NGG darf das Firmengelände nicht betreten. Und zurückgeschlagen wird mit der Streichung von Arbeitsplätzen in Düsseldorf.
Hintergrund der Auseinandersetzung sind ganz normale Lohnforderungen, die Zamek aber zu hoch sind, obwohl die Kolleginnen und Kollegen in der Vergangenheit sogar Lohnverzicht geübt hatten, weil ihnen gesagt wurde, dass sonst die Arbeitsplätze wackeln würden.
Die DKP Düsseldorf solidarisiert sich mit den engagierten Kolleginnen und Kollegen. In einer Erklärung heißt es: » Der Verlauf der bisherigen Auseinandersetzungen – wir würden sagen: des bisherigen Klassenkampfes – hat deutlich gemacht, dass es nicht nur um Lohnbetrug, vorenthaltenen Lohn oder abgelehnte Lohnsteigerungen geht.
Deutlich wurde, dass »sozialpartnerschaftliche« Beziehungen in der Tarifauseinandersetzung eine Illusion sind. Die Kapitalvertreter versuchen, ihre Positionen ohne Rücksicht auf Recht und Gesetz zu oktroyieren. Das lassen sich die Kolleginnen und Kollegen nicht gefallen, wie die Abstimmungen deutlich gezeigt haben. Vielleicht dürfen wir das so sagen: Wir sind stolz auf Euch!
Der Arbeitskampf bei Zamek zeigt aber noch mehr: Die Geschäftsleitung will die grundgesetzlich verbriefte Meinungsfreiheit nach Gutsherrenart beschneiden: Kolleginnen und Kollegen sollen nicht mehr ihre Meinung sagen dürfen. Selbst die kürzesten »Gedichte« auf die Geschäftsleitung sollen verboten werden. Regiert wird mit der Peitsche: mit fristlosen Kündigungen.
Und der Höhepunkt: das ebenfalls grundgesetzlich garantierte Koalitionsrecht wurde eingeschränkt, indem Gewerkschafter Hausverbot bekamen. NGG-Verhandlungsführer Dieter Schormann (Geschäftsführer der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal) wurde untersagt, das Gelände zu betreten.
Der eiskalte Hammer zum Schluss: Zamek droht mit Arbeitsplatz-Ausgliederung nach Dresden. Das bedeutet Arbeitsplatzvernichtung am Standort Reisholz. Das bedeutet drohende Arbeitslosigkeit.
Wir wünschen allen Kolleginnen und Kollegen, dass sie zusammen mit der NGG diese unverschämten Angriffe erfolgreich abwehren!«
Solidaritätserklärung der DKP Düsseldorf