Frankreich nach den Wahlen und vor den Sommerferien

«Der Sommer ist nicht dazu da, das Arbeitsrecht zu zerstören» steht auf einem Plakat der Französischen Kommunistischen Partei und der Linksfront.

Während der langen Schulferien weilen die meisten Familien in Frankreich in ihrem Feriendomizil – nur die Berufstätigen pendeln zwischen Ferienort und Betrieb. Trotzdem mobilisieren die Französische Kommunistische Partei und die Linksfront die Massen, um auf die Strasse  gegen die angedrohten Verordnungen Macrons, die das Arbeitsrecht verändern sollen, zu protestieren.

Das Plakat mit Französin im Liegestuhl, die trotzdem ihre Faust zeigt und damit ihre Kampfbereitschaft gegen die Arbeitsministerin Muriel Pénicaud, die am 28. Juni die umstrittene Reform des Arbeitsrechts auf den Weg gebracht hat.

Ausgerechnet in der Sommerpause soll das bedeutendste Wahlversprechen Macrons mit den «Sozialpartnern» verhandelt werden. Macron will per Verordnungen die wichtigsten Massnahmen umsetzen, um so lange Debatten in der Nationalversammlung zu umgehen.

Die Gewerkschaft CGT will am 12. September einen Protesttag organisieren. Unterstützt wird sie auch von «La France Insoumise» (Das aufmüpfige Frankreich) des Linksaussen Jean-Luc Mélenchon, der vor der ersten Sitzung der Nationalversammlung erklärte, er komme direkt von der Strasse und werde bei der ersten Gelegenheit dahin zurückkehren.

Nur 44% sind laut einer Umfrage Ende Mai für eine tiefgreifende «Reform» des Artbeitsrechts.

Text: Irène Lang
Plakat der FKP, Quelle: website der Zeitung «l'Humanité»