Politik
Frankreichs Wahlkampf im Schatten der Attentate
Kritik an Polizei- und Regierungsdarstellung wirft Fragen nach gesellschaftlichen Hintergründen auf
Anfang dieser Woche war noch nicht genau absehbar, ob die Attentate von Toulouse und Montauban im Süden Frankreichs und die Tötung des Attentäters am 22. März durch ein Sonderkommando der Polizei vier Wochen vor dem ersten Wahlgang im französischen Präsidentschaftswahlkampf Staatschef Sarkozy den von ihm erhofften Auftrieb in der Wählergunst bringen würden.
Sarkozy hat sich eifrig bemüht, sich in dieser Situation aus einem Wahlkämpfer wieder in die Rolle des »Landesvaters« und »Retters der Nation« zurückzuverwandeln, wenn auch nur für zwei Tage einer heuchlerisch verkündeten »Wahlkampfpause«. Da trat er im Fernsehen jeden Abend als Vorkämpfer gegen den »Terrorismus« auf, während seine Konkurrenten nicht in gleicher Weise in Erscheinung treten konnten.