diePille
Video zu tödlichem Bayer-Störfall
Explosion im US-Werk Institute
Video zu tödlichem Bayer-Störfall veröffentlicht
Im Jahr 2008 kam es im Bayer-Werk Institute (USA) zu einer folgenschweren Explosion. Zwei Arbeiter verloren ihr Leben. Der US-Kongress kam in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass nur glückliche Umstände eine Katastrophe vergleichbar mit der von Bhopal 1984 verhinderten.
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren und örtliche Initiativen hatten zuvor jahrelang vor den Risiken der Fabrik gewarnt. Institute war das letzte Werk in den USA, in dem die Bhopal-Chemikalie Methylisocyanat (MIC) in großen Mengen produziert und gelagert wurde. Nach dem Störfall kooperierte die CBG mit der US-Aufsichtsbehörde Chemical Safety Board (CSB) bei der Aufklärung der Unglücksursachen.
Das Chemical Safety Board veröffentlichte nun einen Film zu den Ursachen des Störfalls. In dem 14-minütigen Video sind zudem Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit in der Chemie-Industrie enthalten. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren hat den Film mit deutschen Untertiteln versehen. Auch eine DVD-Version ist in Planung.
Jan Pehrke vom Vorstand der CBG: »Der Film zeigt eindrucksvoll, welche Risiken Konzerne wie Bayer auf der Jagd nach Profiten in Kauf nehmen. Wir fordern, dass die chemische Industrie auf den großtechnischen Einsatz tödlicher Chemikalien wie MIC und Phosgen grundsätzlich verzichtet.« Die CBG hatte vor der Explosion wiederholt eine Beendigung der MIC-Produktion in Institute gefordert und hatte hierzu Gegenanträge zur Bayer-Hauptversammlung eingereicht. Der Bayer-Vorstand hatte das Ansinnen stets als »unbegründet« zurückgewiesen.
Der Untersuchungsbericht des US-Kongresses war zu dem Urteil gekommen: »Durch die Explosion flog ein mehrere Tonnen wiegender Rückstandsbehälter 15 Meter durch das Werk und zerstörte praktisch alles auf seinem Weg. Hätte dieses Geschoss den MIC-Tank getroffen, hätten die Konsequenzen das Desaster in Bhopal 1984 in den Schatten stellen können.« Bayer hatte nach dem Störfall versucht, Bürgerinitiativen und kritische Journalistinnen und Journalisten in der Öffentlichkeit zu diskreditieren. Der US-Kongress urteilte hierzu: »Bayer beteiligte sich an einer Geheimhaltungskampagne. Die Firma hat den Sicherheitskräften entscheidende Informationen vorenthalten, hat den Ermittlern der Bundesbehörden nur eingeschränkten Zugang zu Informationen gewährt, hat die Arbeit von Medien und Bürgerinitiativen unterminiert und hat die Öffentlichkeit unrichtig und irreführend informiert.«
Coordination gegen BAYER-Gefahren
Presse Info vom 18. Dezember 2012
Ein Chemie-Werk ist keine Schokoladenfabrik
(der ehemalige Bayer-Vorstandsvorsitzende Dr. Manfred Schneider)
- Video online (mit deutschen Untertiteln)
- alle Informationen zum Werk Institute
- Die Untertitelung des Videos wurde mit Mitteln der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt unterstützt