Politik

Whistleblowerpreis an Edward Snowden

Asyl für Edward Snowden –
z.B. in Schleswig-Holstein

Am Boden liegend: Tragfähige Plakate mit Snowden-Porträt, Aufschriften: »ASYL«, »Schutz in Deutschland für Eward Snowden« und »Whistleblower gesetzlich schützen!«.

 

24.07.2013 | Der deut­sche Whist­leb­lo­wer­preis soll in die­sem Jahr an Ed­ward Snow­den ge­hen. Dies ga­ben die deut­schen Sek­tio­nen von Ju­ris­ten ge­gen den Atom­krieg (IALA­NA) und Trans­paran­cy In­ter­na­tio­nal so­wie die Ver­ei­ni­gung deut­scher Wis­sen­schaft­ler (VDW) be­kannt, die den Preis al­le zwei Jah­re ver­ge­ben. Und der Be­auf­trag­te für den Da­ten­schutz in Schles­wig-Hol­stein, Thi­lo Wei­chert, hält das nörd­lichs­te Bun­des­land für »au­ßer­or­dent­lich gut ge­eig­net«, um Ed­ward Snow­den Asyl zu ge­wäh­ren. Und auch den mög­li­chen Rei­se­weg zeigt er auf: per Schiff durch rus­si­sche und in­ter­na­tio­na­le, dann in deut­sche Ge­wäs­ser nach Kiel.

 

Als Be­grün­dung für die an die Bun­des­re­gie­rung Deutsch­lands ge­rich­te­te For­de­rung nach Asyl für Snow­den gibt Wei­chert an: »Snow­den hat in be­son­de­rem Ma­ße da­zu bei­ge­tra­gen, Ver­let­zun­gen des Grund­rechts auf in­for­mel­le Selbst­be­stim­mung auf­zu­de­cken«. Und wei­ter stellt Wei­chert fest: »Snow­den will mit sei­nen Ent­hül­lun­gen Scha­den von den Men­schen ab­wen­den«.

 

Die Auf­for­de­rung an die Lan­des­re­gie­rung Schles­wig-Hol­stein, sich für den Asyl­vor­schlag bei der Bun­des­re­gie­rung ein­zu­set­zen, fin­det nicht nur Zu­stim­mung. Der CDU-Po­li­ti­ker Axel Bern­stein meint: »Herr Wei­chert soll­te sich bes­ser auf Da­ten­schutz- als auf Asyl­fra­gen kon­zen­trie­ren«. Der in den letz­ten Mo­na­ten auch bun­des­weit, durch di­ver­se Talk­showauf­trit­te, be­kannt ge­wor­de­ne FDP-Frak­ti­ons­chef und Rechts­an­walt Ku­bi­cki äu­ßert, man soll­te Snow­den »… fi­nan­zi­el­le Mit­tel zur Ver­fü­gung stel­len, da­mit sich der Mann die bes­ten An­wäl­te der Welt leis­ten kann…«.

 

Und in der Kie­ler Pres­se wird über den Lan­des­da­ten­schüt­zer ver­mu­tet, er sei ein Tag­träu­mer, da er mit der Bun­des­re­gie­rung aus­ge­rech­net den engs­ten Bünd­nis­part­ner Ame­ri­kas auf­for­dert, Asyl für den ›Whist­leb­lo­wer‹ zu bie­ten.

 

Aus der Lan­des­po­li­tik er­hält Thi­lo Wei­chert Rü­cken­de­ckung von dem SPD-Lan­des­vor­sit­zen­den Ralf Steg­ner: »Wer wie Snow­den schwer­wie­gen­de Grund­rechts­ver­let­zun­gen be­kannt macht, hat Schutz ver­dient«.

 

Die­ser Vor­stoß des Lan­des­da­ten­schüt­zers reiht sich ein in die So­li­da­ri­tät mit Snow­don, aber auch in die ge­plan­ten Ak­ti­vi­tä­ten ge­gen ei­nen Über­wa­chungs­staat und Aus­spä­hung am 27. Ju­li.

 

Der Par­tei­vor­stand der DKP hat auf sei­ner Ta­gung im Ju­ni den Be­schluss ge­fasst: Der Par­tei­vor­stand kon­zi­piert ei­ne Ak­ti­ons­idee ›Asyl für Ed­ward Snow­den‹. Wei­chert darf sich al­so der Un­ter­stüt­zung der Kom­mu­nis­tIn­nen in der DKP für die von ihm in­iti­ier­te Auf­for­de­rung nach Asyl für Snow­don in Schles­wig-Hol­stein si­cher sein. Die Be­grü­ßung Ed­ward Snow­dons beim Ein­tref­fen im Kie­ler Ha­fen durch Ver­tre­te­rIn­nen der DKP Schles­wig-Hol­stein und der dort le­ben­den Mit­glie­der des Par­tei­vor­stan­des wä­re ei­ne wei­te­re mög­li­che Ak­ti­ons­idee.

 

Bettina Jürgensen
Foto: Jakob Huber/Campact
Quelle: kommunisten.de

 


Porträt Edward SnowdenEdward Snowden wird weltweit gejagt, weil er Geheimdienst-Programme offenlegte, die unsere Bürgerrechte verletzen. Deutschland muss ihm jetzt Zuflucht gewähren – und Hinweisgeber wie ihn per Gesetz schützen!

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