Antifaschismus

350 Meter Düsseldorf

»Keinen Meter den Nazis!«

Demonstranten mit DKP-Fahne.

Düsseldorf, 16.03.2013 | 400 Menschen folgten am Samstag dem Protest-Aufruf des »Keinen Meter den Nazis«-Bünd­nis­ses. Zunächst lief eine anti­fa­schis­ti­sche Demons­tra­tion vom DGB-Haus durch die Innen­stadt zum Johan­nes-Rau-Platz nahe dem Innen­minis­te­rium. Während­dessen fuhren die Neo­na­zis von einer Anfangs­kund­ge­bung in Aachen nach Mönchen­glad­bach. Dort wurde eben­falls eine statio­näre Kund­gebung abgehalten.

Gegen 17 Uhr trafen dann zwei Reisebusse mit etwa hundert Neonazis am Düsseldorfer Polizeipräsidium ein. Hier wurden sie von einem antifaschistischen »Empfangskommitee« begrüßt.

Antifaschisten mit Transparenten und Fahnen.

Die Neonazis warteten etwa anderthalb Stunden in ihren Reisebussen am Fürstenwall, wo sie von beiden Seiten des Polizeipräsidiums mit Gegenprotest konfrontiert waren. Schließlich durften die Rechten um 18:40 Uhr ungefähr dreihundertfünfzig Meter weit vom Fürstenwall in die Neusser Straße hineinlaufen. Direkt vor das Innenministerium konnten die Rechten nicht ziehen, stattdessen verlagerte sich die Abschlusskundgebung um einige Meter vor das Wirtschaftsministerium. Dort hielt unter anderem der stellvertretende Kreisvorsitzende der NPD Düsseldorf/Mettmann, Manfred Breidbach eine antisemitische Rede. Unter den Zuhörerinnen und Zuhörern befanden sich Angehörige dreier verbotener Organisationen: der »Kameradschaft Aachener Land«, der »Kameradschaft Hamm« und des »Nationalen Widerstands Dortmund«. Außerdem waren lokale Neonazis aus dem Raum Düsseldorf anwesend wie Nadine Braun (Kreisvorsitzende der NPD Düsseldorf/Mettmann und Landesvorstandsmitglied der NRW-NPD), sowie weitere Rechte aus dem Rheinland, dem Bergischen Land, dem Ruhrgebiet und den Niederlanden. Mit im Publikum stand überdies Daniel Borchert, gegenwärtig Mitglied von »Die Rechte KV Wuppertal« (ursprünglich »Nationale Sozialisten Wuppertal) und NRW-Landeslistenkandidat der »Rechten« für die Bundestagswahl. Mehrfach wurde schon darauf hingewiesen, dass die Partei »Die Rechte« in NRW zum Teil zu Reorganisierungszwecken von verbotenen Neonazistrukturen zu dienen scheint.

Gegen 19:30 Uhr wurden die beiden Reisebusse samt Begleitfahrzeug wieder aus der Stadt eskortiert.

Während der Proteste gegen den Neonaziaufmarsch setzte die Polizei Pfefferspray und Schlagstöcke gegen Antifaschistinnen und Antifaschisten ein. Insgesamt wurden 14 Personen kurzzeitig in Gewahrsam genommen.

Quelle: Antifa Infoportal Düsseldorf
Foto: Gisela Blomberg


Fotogalerie »demo gegen naziaufmarsch in düsseldorf« von Gisela Blomberg