DKP Düsseldorf gedenkt der Sowjetsoldaten

Stadt sieht keinen Handlungsbedarf

In Düsseldorf hat die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) am 9. Mai an den 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus erinnert. Die DKP gedachte an diesem Tag der sowjetischen Soldaten, die auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof in Düsseldorf Gerresheim bestattet sind. «Sie haben die größten Opfer in diesem Kampf erbracht» betonte Uwe Koopmann, langjähriges Mitglied der Bezirksvertretung 7 für die DKP im Düsseldorfer Osten.

Gisela Blomberg vom Kreisvorstand der VVN-BdA sprach eindrucksvoll über das Schicksal der sowjetischen Zwangsarbeiter in Düsseldorf. «Als gefangen genommene Soldaten der Roten Armee wurden sie nach Deutschland verschleppt und zu gefährlichen Arbeiten und einem menschenunwürdigem Leben gezwungen» so Blomberg. Sie wies auf die Unterstützung und Finanzierung der Nazis durch deutsche Konzerne hin. In Rüstungsbetrieben wie Rheinmetall, Mannesmann, den Vereinigten Stahlwerken, aber auch bei Henkel wurden bis 1944 mehr als 35.000 Zwangsarbeiter ausgebeutet. Diese Betriebe sowie das Finanzkapital, allen voran die Deutsche Bank, verdienten Millionen Reichsmark am Krieg, an der Okkupation anderer Länder durch die Faschisten.

An der Veranstaltung der DKP nahmen Vertreter der KKE und PCP, der VVN-BdA sowie der Linkspartei teil. Bezirksvertreter Wolfram Müller-Gehl (Die LINKE) stellte kommunalpolitische Bezüge her. ImmigrantInnen legten Blumen am Gedenkstein ab. Der Stein am sowjetischen Gräberfeld, der Sowjetischen Kriegsgräberstätte «Am Gallberg», erinnert mit einem deutschen und russischen Text an die Verbrechen der Nazis.

Die Verantwortlichen der Landeshauptstadt selbst sahen keine Veranlassung am Tag der Befreiung eine Gedenkveranstaltung zu organisieren. Noch im März hat die Linksfraktion angefragt ob dies vorgesehen sei? Die Antwort aus dem Rathaus kam umgehend. «Eine gesonderte Veranstaltung an den Grabstätten der sowjetischen Gefangenen ist am 8. Mai nicht geplant».

Text und Foto: Herbert Schedlbauer

70. Jahrestag der Befreiung, Rede von Gisela Blomberg