Betrieb & Gewerkschaft
Sana-Kliniken Düsseldorf bleiben im TVöD
Erfolgreiche Streiktage verhindern den Ausstieg – »Unmoralisches« Angebot
Der Krankenhauskonzern Sana, der in Düsseldorf die Kliniken und Seniorenzentren in Gerresheim und Benrath betreibt, wurde durch die entschlossene Haltung und Streikbereitschaft der insgesamt rund 1000 Kolleginnen und Kollegen in die Knie gezwungen: Er musste zustimmen, dass der Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) weiterhin für alle Beschäftigten gilt.
Stefan Röhrhoff vom Fachbereich 3 Gesundheitswesen beim Verdi-Bezirk Düsseldorf teilt im »Tarifinfo Nr. 7« mit: »Unsere Entschlossenheit und Beständigkeit haben sich gelohnt. Die Verhandlungen am 5. Februar haben den Durchbruch gebracht: Der TVöD gilt weiter!« Der Ausstieg aus dem TVöD hätte für die Beschäftigten in den Seniorenheimen massive Lohneinbußen bis zu 300 Euro bedeutet. Eingeleitet wurde der geplante Ausstieg durch den Austritt Sanas aus dem Arbeitgeberverband Anfang letzten Jahres. Der Tarifvertrag muss noch abgesegnet werden. Dafür bleibt eine Erklärungsfrist bis zum 19. März.
Die Entgelttabellen können zum 28.02.2014 gekündigt werden, der Manteltarifvertrag zum 28.02.2016. Da die Streiktage nicht ohne Wirkung blieben, geht die Verdi-Tarifkommission davon aus, dass Sana 2014 nicht kündigen wird. Zum 1. Juni 2014 hatte Sana 2 Prozent mehr angeboten, ab dem 1. März 2015 weitere 1,5 Prozent. Verdi spricht von einem »unmoralischen« Angebot. Die Tarifkommission lehnte ab.
Einen Teilerfolg meldet Verdi bei den Forderungen zur Leiharbeit: »Die Geschäftsführung hat zugesagt, die Beschäftigten, die über die Sana-Leiharbeitsfirma SPS in Düsseldorf arbeiten, zu übernehmen.« Keinen Erfolg gab es hinsichtlich der Forderung nach einer Einmalzahlung, der sogenannten Motivationszulage, von 240 Euro.
Die DKP hatte im Gerresheimer Rathaus mehrfach vor dem Verkauf von 51 Prozent der kommunalen Krankenhäuser an Sana gewarnt, denn die Konzerne, die hinter Sana stehen, erwarten Gewinne, die »erwirtschaftet« werden müssten. Wenn die Geschäfte nicht so geführt werden, wie es von den Investoren erwartet wird, kann das zur Entlassung in der Geschäftsführung führen. Auf der Homepage von Sana wird Geschäftsführerin Dr. Birgit Fouckhardt-Bradt nicht mehr genannt.
Text und Foto: Uwe Koopmann