Betrieb & Gewerkschaft

Gegenwehr am Düsseldorfer Flughafen

 Streikende mit IG-BAU-Westen, Transparente: «Respect for Cleaners» und «Gutes Einkommen – sichere Arbeitsplätze – Wertschätzung unserer Leistung!».

«Streik! Streik! Streik!»

168 Kolleginnen und Kollegen lassen sich
nicht einfach beiseite schieben.

Düsseldorf, 15.12.2017 | Der Kampf um den Erhalt der 168 Arbeitsplätze für das Reinigungspersonal am Düsseldorfer Flughafen geht in eine neue Runde und wird offensichtlich schärfer. Am Mi., den 13.12. hatte die IG BAU zu einer Solidaritätsaktion und öffentlichen Streikversammlung in die Abflughalle des Düsseldorfer Flughafens geladen.

Ca. 100 Kolleginnen waren da und jeder, der die Abflughalle betrat, egal von wo, hörte sofort den Krach und den Radau, der durch die gesamte Halle drang: «Wir wollen arbeiten!» «Streik! Streik! Streik!» und «Arbeit und Brot, das wollen wir!» waren die Schlachtrufe, die immer wieder von den Kolleginnen und Kollegen angestimmt wurden.

Besondere Wut löste die Information aus, dass die Flughafen AG, Kolleginnen und Kollegen der Fa. Dr. Sasse, die die Reinigung des Flughafens ab dem 01.01.2018 übernimmt, als Streikbrecher gegen die Kolleginnen und Kollegen von Klüh eingesetzt hatte.

Tatkräftige Unterstützung bekamen die Streikenden aus anderen Gewerkschaften, wie Verdi, der NGG und dem DGB und von Parteien wie der SPD, der PDL und der DKP.

Nach Grußansprachen der verschiedenen Gewerkschaftsvertreter zog die Streikversammlung laut hörbar und sehr bunt zunächst durch die Abflughalle, um dann  durch die Ankunftshalle zum Tagungshotel der Flughafen AG zu ziehen.

Dort ließen sich die Kolleginnen und Kollegen auch nicht von den aufgeboten Sicherheitskräften des Flughafens und der Polizei aufhalten und stürmten die Vorhalle des Tagungsraums um auch dort lautstark und für den Aufsichtsrat der Flughafen AG unüberhörbar ihren Protest vorzutragen und zu fordern, dass zumindest ein Vertreter des Aufsichtsrates ihnen Rede und Antwort steht.

Nachdem die Protestierenden das Gebäude wieder verlassen hatten, kamen die Gewerkschaftsvertreter im Aufsichtsrat raus zu ihnen und versicherten Ihre Solidarität, machten aber zugleich deutlich, dass die Arbeitgeberseite nicht gewillt sei sich ihrer Verantwortung zu stellen.

Vertreter der SPD, der PDL, der DKP und von DIDF überbrachen in Grußansprachen ihre Solidarität mit den kämpfenden Kolleginnen und Kollegen. Als Sprecher der DKP Rheinland-Westfalen betonte Peter Lommes für beide NRW Bezirke die grundsätzliche Bedeutung des Kampfes. Besonders betonte er, dass die verteilten Rollen, hier die Firmen Klüh und Dr. Sasse AG, dort die Stadt Düsseldorf als Anteilseignerin der Flughafen AG, deutlich die Spielregeln der Herrschenden in diesem System zeigen: teile und herrsche. Es gehe letztlich um ihren Profit und wer dem entgegensteht, würde unmittelbar beiseite geräumt.

Gleichzeitig betonte Lommes aber auch, dass dies nur solange funktionieren könne, wie wir dies mit uns machen lassen. Dabei seien solche Aktionen und ein solcher Widerstand ein beispielhaftes Zeichen dafür, dass wir nicht wehrlos sind.

Am Ende dieser Abschlusskundgebung betonte der IG BAU Regionalleiter Rheinland-Westfalen, der Kollege Holger Vermeer, der gleichzeitig auch Streikleiter der IB Bau am Düsseldorfer Flughafen ist, dass diese Aktion nur ein erster Auftakt in den Streikaktionen der Kolleginnen und Kollegen sei.

Danach zog der bunte Zug wieder zurück zur Abflughalle des Flughafen, wo sich auch das Streiklokal der IG BAU befindet.,

 Peter Lommes
Foto: Peter Köster / IG BAU