Betrieb & Gewerkschaft

Der Tod wohnt am Rheinmetall Platz

Demonstrierende mit Fahnen und Transparent: «Rheinmetall = Gefahr für den Blauen Planeten».

Schreibtischtäter

In Düsseldorf gab es am 200. Geburtstag von Karl Marx (5. Mai) die passende Antwort von Kriegsgegnern auf die mörderische Verquickung des Rüstungskonzerns Rheinmetall AG mit der Berliner Regierung. Die Enthüllungen reichten von der Personalrochade zwischen Kabinett und Konzernspitze bis hin zu «Freifahrtscheinen» für verbotene Rüstungsexporte in Krisen-Länder wie die Türkei, Saudi-Arabien oder den Jemen. Verschiedene kriegführende Kontrahenten greifen dabei jeweils auf Waffen von Rheinmetall zurück.

Wenige Stunden vor Beginn der Kundgebung am DGB-Haus hatte der Rheinmetall-Vorstand veröffentlicht, dass das Auftragsvolumen insgesamt um 40 Prozent auf nahezu 1,6 Milliarden Euro gestiegen sei. Der Gewinn wurde mit 47 Millionen Euro beziffert. Am Dienstag, 8. Mai, dem Jahrestag der militärischen Niederlage des Faschismus, legte der Vorstand in Berlin die gesamte Konzernbilanz vor.

Damit die Zahlen «stimmen», lässt Rheinmetall auch im Ausland produzieren. Geplant ist eine Panzerfabrik in der Türkei. Oder der Konzern lässt Schmiergeld fließen, wie eine Sprecherin der Stiftung «ethecon» belegte. Dem Konzern wurde von der Stiftung der Schmähpreis «Black Planet Award» verliehen. Von der VVN-BdA wurde die Kooperation der Rüstungsschmiede mit dem Naziregime skizziert. Die «Falken» unterstrichen die aktuellen Verflechtungen zwischen GroKo und Rüstungsindustrie. Anschaulich und erschütternd ein «Reisebericht» aus den kurdischen Gebieten in der Türkei, in Syrien und dem Iran.

Montage: Der Tod hockt auf dem Panzer.

Die Rheinmetall AG Düsseldorf, ihre Helfer und Berater in Berlin sowie ihre Nutznießer in Ankara oder Riad müssen sich darauf einrichten, dass die Proteste im Zeichen internationaler Solidarität fortgesetzt werden.

Uwe Koopmann
Fotos: Bettina Ohnesorge


 Fotos von Bettina Ohnesorge, Irène Lang und Berndt Bellwinckel