Frieden

NATO-Zentrale in Kalkar

Entweder die Menschheit schafft die NATO ab oder die NATO die Menschheit

Demonstranten mit Plakaten und aufgespannten Regenschirmen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus in Kalkar.

 

Die Auftaktkundgebung auf dem Markt vor dem Rathaus in Kalkar begann und mit ihr ein kräftiger Regen und Wind. Die Teil­neh­mer kamen aus ihren Bussen und PKWs und als Roman Reisch von attac Nieder­rhein sie begrüsste, war der Markt schon locker mit einer bunten Schar von unge­fähr 150 Teil­neh­mern besetzt. Nach ihm sprach Reiner Braun, Geschäfts­füh­rer der IALANA (Juris­ten und Juris­tin­nen gegen atomare, bio­lo­gi­sche und chemi­sche Waffen – Für gewalt­freie Friedens­gestal­tung). Modere­riert wurde von Hanne­lore Tölke (PdL) im Namen der Organi­sa­to­ren des Oster­marsches Rhein-Ruhr.

 

Warm wurde den vielen wetterfesten Ostermarschierern durch Klänge, die an die Gruppe »Ton, Steine, Scherben« erinnerten. Stände vom Duisburger Friedensforum, das neben der DFG-VK NRW die Hauptlast der Vorbereitung trug, der Partei der Linken vor Ort, des DFG-VK Landesverbandes, der Falken und der DKP Bonn begrenzten den Kundgebungsplatz.

Plakat mit Ostermarschtaube: »Kein Krieg in Kalkar – nigendwo! Raus aus der NATO! Drohnen, Bomben, Raketen – Weg mit dem Teufelszeug! Krieg starten hier und hier sagen wir STOPP!«.

Um 13 Uhr setzte sich der kleine muntere Zug in Bewegung – u.a. mit den zwei Bundesabgeordneten Kathrin Vogler und Inge Höger – durch Kalkar hinauf auf die Anhöhe, auf der sich die ehemalige von-Seydlitz-Kaserne und jetzige NATOzentrale befindet. Er wurde wunderbar »betreut« durch einen massiven Polizeieinsatz der hiesigen Polizei und einer Reiterstaffel aus Düsseldorf. Die Polizei sprach von einer 1:1 Betreuung. Hinter den Kulissen gibt es deshalb mächtig Ärger bei den Behörden. Die Organisatoren meldeten ca. 200 Teilnehmer an, aber »Dann aber trat der Staatsschutz auf den Plan. Dessen Ermittlungen zufolge seien plötzlich bis zu 1000 Demonstranten möglich, unter ihnen auch Gewaltbereite. Ermittlungen, die mittlerweile auch in Polizeikreisen als fragwürdig angesehen werden. In den drei Bussen, die aus Dortmund, Duisburg und Köln kamen, saßen schließlich keine Gewaltbereiten, sondern Menschen mit Friedens-Fahnen, in Rollstühlen oder mit Gitarren. Rund 20 Teilnehmer aus dem Kreis Kleve sollen dazu gekommen sein, vor Ort sprechen sie sich als »liebe Friedensfreunde« an. »Das ist schon martialisch, was die hier aufgeboten haben«, sagt ein Demonstrant, als er an der Pferdestaffel vorbei zieht (in rp-online Kleve nach zu lesen).

 

In der von-Seydlitz-Kaserne sitzt ein Bundeswehrgeneral, der zur Zeit die Macht und Befugniss hat – ohne Rücksicht auf den Bundestag – einen Einsatz der NATOtruppen zu befehlen. Mit ihm üben NATOangehörige aus 12 Nationen an ihren Computer schon 'mal eventuelle Kriegseinsätze. Darauf machte nochmals in aller Deutlichkeit Ulrich Sander Bundessprecher VVN/BdA bei der Schlusskundgebung aufmerksam.

 

Als Letzte sprach die Vertreterin der Bewegung »Bundeswehr wegtreten« und wies darauf hin, dass die Bundeswehr alles unternimmt um sich als ganz normalen Bestandteil der Gesellschaft darzustellen und den bewaffneten Dienst in Afghanistan als ganz normalen Job..

 

Allen TeilnehmerInnen war klar, dass war nur ein Anfang und diese Demonstration gibt dem 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit,  einen neuen Sinn.

I.Lang