Politik

Bayer: 30 Jahre Kritische Aktionäre

30 Jahre Kritik am Bayer-Konzern

Bayerkreuz schmilzt.

  • Erste Kritische Aktionärsgruppe in Deutschland
  • Protest-Aktion zu Bayer-Hauptversammlung am 27. April 2012
  • weitere Unterstützer gesucht

Seit 30 Jahren protestieren Kritische Aktionäre in den Hauptversammlungen der Bayer AG gegen die Kehrseiten der Geschäftspolitik des Konzerns. 1982 hatten Mitglieder der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) erstmals in der Versammlung das Wort ergriffen. Zum Aktionärstreffen am 27. April in Köln reichte die CBG nun erneut Gegenanträge ein, diese wurden auf der Bayer-website veröffentlicht.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren war die erste Organisation, die Vorstand und Aktionäre eines deutschen Konzerns direkt mit Kritik konfrontierte. Mittlerweile gibt es bei rund 25 Unternehmen Kritische Aktionäre.

Axel Köhler-Schnura, Vorstands- und Gründungsmitglied der CBG: »Als wir vor 30 Jahren das erste Mal in der Bayer-Hauptversammlung auftraten, gerieten die Verantwortlichen geradezu aus dem Häuschen. Nie zuvor war die heilige Profitruhe einer Aktionärsversammlung derart gestört worden. Noch nie hatte jemand gewagt, den Rat der Götter in der Öffentlichkeit derart zu kritisieren. Die mit den Profiten verbundenen Verbrechen kommen seitdem Jahr für Jahr auf die Tagesordnung. Faktenreich, konkret und fundiert.«

Die Rockmusikerin Nina Hagen, Förderin der Coordination, gratuliert zum Jubiläum: »Viele herzliche Glück- und Segenswünsche an alle Freunde und Mitstreiter der Coordination gegen BAYER-Gefahren zum 30-jährigen Hauptversammlungs-Jubiläum! Ich bewundere und unterstütze Euch von ganzem Herzen, frei nach dem Motto: The People United Will Never Be Defeated.«

Schwerpunkte der Protestaktion in diesem Jahr sind tödliche Pharma-Studien in Indien, der Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung, Risiken von Antibabypillen, die geplante CO-Pipeline quer durch NRW, Fehlbildungen durch den hormonalen Schwangerschafts-Test Duogynon und Bienensterben durch Bayer-Pestizide. Zu den Aktionen vor den Kölner Messehallen werden Umweltaktivisten aus dem In- und Ausland erwartet. Rund fünfzehn Kritikerinnen und Kritiker werden in der Versammlung das Wort ergreifen, darunter Vertreter des BUND und von Ärzte ohne Grenzen.

Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre: »Keine Nichtregierungsorganisation beschäftigt sich so intensiv mit den Machenschaften eines einzelnen Konzerns wie die Coordination gegen BAYER-Gefahren. Seit drei Jahrzehnten wird die Hauptversammlung für den Bayer-Vorstand dadurch zum Ärgernis. Ich wünsche unserer Mitgliedsorganisation viel Erfolg für die nächsten 30 Jahre!«. Die CBG gehörte vor 25 Jahren zu den Gründern des Dachverbands.

Axel Köhler-Schnura abschließend: »Bayer hat seit unserem ersten Besuch der Hauptversammlung alles versucht, uns loszuwerden: Einschüchterung, abgestellte Mikrofone, Bespitzelung, Diffamierung, Prozesse, Einsatz des Werkschutzes. Ohne Erfolg. Die RednerInnen der Coordination gegen BAYER-Gefahren enthüllen auf den Hauptversammlungen des Konzerns Jahr für Jahr die Kehrseite der Profite: Ausbeutung und Umweltzerstörung, Verbrechen an Mensch und Umwelt. Und benennen die Verantwortlichen im Vorstand.«

Für die Hauptversammlung werden noch Unterstützer gesucht (bitte per e-Mail melden)

Treffpunkt: Freitag, 27. April, 8.30 Uhr, Messehallen Köln-Deutz (Eingang Nord)

Presse Info vom 19. April 2012
Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V.


 

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