Politik

»Wir lassen sie verhungern«

»Für die Völker des Südens hat der dritte Weltkrieg längst begonnen«

Jean Ziegler am Mikrofon.

 

Der deutsche Faschismus brauchte sechs Jahre, um 56 Mil­lio­nen Menschen umzu­brin­gen. Der Neo­li­be­ra­lis­mus schafft das locker in gut einem Jahr. Die jungeWelt sprach mit Jean Ziegler.

 

Wir lassen sie verhungern« heißt Ihr neues Buch – Unter­titel: »Massen­vernich­tung in der Dritten Welt.« Wer ist verant­wort­lich dafür, dass Millio­nen Menschen jedes Jahr verhungern?

 

Der »World Food Report« der UN sagt: Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren, 57 000 Menschen jeden Tag. Von den sieben Milliarden Menschen, die es heute auf der Welt gibt, ist ein Siebtel permanent schwerstens unter­er­nährt. Zugleich stellt der Report aber fest, dass die Welt­land­wirt­schaft nach dem heutigen Stand der Produk­tiv­kräfte problem­los zwölf Milliar­den Menschen ernäh­ren kann. Anders als noch vor wenigen Jahr­zehn­ten gibt es heute keinen objek­tiven Mangel mehr – das Problem ist nicht die Produk­tion, sondern der Zugang zur Nahrung. Und der hängt von der Kauf­kraft ab – jedes Kind wird ermordet, das während unseres Gesprächs verhungert … [Das komplette Interview lesen]

 

Interview: Peter Wolter
Quelle: jungeWelt
Foto: Manfred Werner - Tsui | Wikipedia

 


Buchtitel: »Jean Ziegler. Wir lassen sie verhungern«.Jean Ziegler: Wir lassen sie verhungern – Die Massenvernichtung in der Dritten Welt (Originaltitel: Destruction Massive, Paris 2011). Bertelsmann, München 2012, 320 Seiten, 19,99 Euro  (kann auch über den junge Welt-Shop bestellt werden)