Politik

Kuba-Blockade vor UNO-Generalversammlung

Neuer Blockadebericht Kubas für die UNO erstellt

 

A. Moreno mit Mikrofon vor Bildwand.

12.10.2013 | US-Prä­si­dent Ba­rack Oba­ma hat­te die Wirt­schafts­sank­tio­nen ge­gen Ku­ba Mit­te Sep­tem­ber um ein wei­te­res Jahr ver­län­gert. In ei­nem Me­mo­ran­dum an das US-Au­ßen­mi­nis­te­ri­um und das Fi­nanz­mi­nis­te­ri­um hat das Wei­ße Haus die­se seit Ok­to­ber 1960 exis­tie­ren­de Maß­nah­me ge­gen Ku­ba auf­recht­er­hal­ten. Nun hat Ku­bas stell­ver­tre­ten­der Au­ßen­mi­nis­ter Abel­ar­do Mo­re­no hat am ver­gan­ge­nen Diens­tag ei­nen Be­richt über die Blo­cka­de der USA ge­gen Ku­ba vor­ge­legt, der am 29. Ok­to­ber bei der UNO-Ge­ne­ral­ver­samm­lung dis­ku­tiert und zur Ab­stim­mung ge­stellt wird.

 

Mo­re­no trug vor Pres­se­ver­tre­tern ei­ne lan­ge Lis­te von Re­strik­tio­nen vor, mit de­nen er die seit 1962 be­ste­hen­de Blo­cka­de be­leg­te: ver­hin­der­te Han­delstrans­ak­tio­nen und be­hin­der­ter aka­de­mi­scher Aus­tausch, ei­ne lan­ge Lis­te von Me­di­ka­men­ten, die Ku­ba ver­wei­gert wer­den, die Ab­leh­nung von Vi­sa für sport­li­che Gro­ße­reig­nis­se und die Schä­den für den Au­ßen­han­del. Der Be­richt um­fas­se zwar nicht al­le durch die Blo­cka­de ver­ur­sach­ten Ver­lus­te, zei­ge je­doch deut­lich den Scha­den auf, den sie an­ge­rich­tet ha­be. Die Po­li­tik der USA ge­gen­über Ku­ba stel­le ei­ne kla­re Ver­let­zung in­ter­na­tio­na­len Rechts dar, sie ver­sto­ße »ge­gen das Recht auf Frie­den und Ent­wick­lung so­wie die Si­cher­heit ei­nes sou­ve­rä­nen Staa­tes«, so der Vi­ze­au­ßen­mi­nis­ter.

 

Seit 1992 legt die ku­ba­ni­sche Re­gie­rung die­ses The­ma jähr­lich zur Ab­stim­mung bei der UNO vor und er­zielt je­des Mal ab­so­lu­te Mehr­hei­ten. Im ver­gan­ge­nen Jahr wur­de die von Ku­ba an­ge­reg­te Re­so­lu­ti­on zur Ver­ur­tei­lung der Blo­cka­de mit 188 Stim­men ver­ab­schie­det. Die USA, Is­ra­el und Pa­lau hat­ten ge­gen die Re­so­lu­ti­on ge­stimmt, Mi­kro­ne­si­en und die Mar­shall-In­seln hat­ten sich der Stim­me ent­hal­ten.

 

Die Re­gie­rung von US-Prä­si­dent Ba­rack Oba­ma ha­be die Blo­cka­de noch wei­ter ver­schärft, sag­te Mo­re­no und nann­te als Bei­spiel: »Von Ja­nu­ar 2009 bis Sep­tem­ber 2013 be­straf­ten die Ver­ei­nig­ten Staa­ten 30 Un­ter­neh­men mit Geld­bu­ßen von ins­ge­samt 2,446 Mil­li­ar­den Dol­lar we­gen Be­zie­hun­gen zu Ku­ba und an­de­ren Län­dern«. Wei­ter führ­te er aus, dass ei­ne ka­na­di­sche Bank Mit­tel ein­be­hal­ten ha­be, die zum Er­werb von Grip­pe-Impf­stof­fen für das Ge­sund­heits­pro­gramm für Se­nio­ren in Ku­ba vor­ge­se­hen wa­ren. Im ge­nann­ten Zeit­raum sei die An­we­sen­heit von 300 US-Bür­gern in Ku­ba aus An­lass kul­tu­rel­ler, sport­li­cher und so­zia­ler Ak­ti­vi­tä­ten ver­hin­dert wor­den. Dar­über hin­aus sei »auf nord­ame­ri­ka­ni­schen Druck der Mar­ken­dieb­stahl von Ha­va­na-Club-Rum und Co­hi­ba-Zi­gar­ren fort­ge­führt wor­den«.

 

Mo­re­no er­in­ner­te fer­ner dar­an, dass es Ku­ba durch die Blo­cka­de ver­bo­ten ist, Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen in die USA zu ex­por­tie­ren oder von dort zu im­por­tie­ren. Au­ßer­dem kann das Land we­der US-Dol­lars bei sei­nen Fi­nanz­trans­ak­tio­nen ver­wen­den, noch Kon­ten mit die­ser Wäh­rung bei Ban­ken von Dritt­län­dern un­ter­hal­ten. Als »zu­sätz­li­che Stra­fe«, so merk­te Mo­re­no an, kann Ha­van­na nicht auf die Fi­nanz­hil­fen zu­rück­grei­fen, die von in­ter­na­tio­na­len In­sti­tu­tio­nen be­reit­ge­stellt wer­den.

 

Quelle: Lateinamerikaportal amerika21.de
Foto: Ismael Francisco/Cubadebate