Soziales

Schluss mit Wetten auf Nahrungsmittel-Preise!

Spekulation mit Nahrungsmitteln stoppen!

Aktionsbanner. Vor angedeuteten Feldern, neben Logo der Deutschen Bank: Ackermann-Karikatur mit zum V gespreizten Fingern. »Hände weg vom Acker, Mann! Spekulation mit Lebensmitteln stoppen! E-Mail-Aktion«.

 

 

Eine foodwatch Aktion vom 18. Oktober 2011


Es ist ein Geschäft auf Kosten der Ärmsten: Finanz­speku­lanten treiben die Preise für Nahrungs­mittel in die Höhe und verschärfen die Hunger­krise. Das geht uns alle an: Mit dem Geld, das wir in Lebens­versi­che­rungen oder Pensions­fonds stecken, speku­lieren Invest­ment­banken wie die Deutsche Bank auch auf steigende Preise von Agrar-Roh­stof­fen – und sorgen so für eine künst­liche Nach­frage, die die Preise tatsäch­lich steigen lässt.

 

Josef Ackermann ist als Präsident des Welt­banken­ver­bandes IIF der mächtigste Lobbyist der Finanz­wirt­schaft und als Vor­stands­vor­sit­zender der Deutschen Bank Chef einer der größten Invest­ment­banken der Welt. Von ihm fordert foodwatch: Die Deutsche Bank soll aus der Speku­lation mit Agrar-Roh­stoffen aus­steigen. Und die Banken­lobby soll nicht länger eine effek­tive poli­tische Regu­lie­rung der Speku­lation blockieren. Die Zockerei im globalen Rohstoff-Kasino muss gestoppt werden!

 

Hier die E-Mail-Aktion unterzeichnen

 


 

Der Brief im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Ackermann,

etwa eine Milliarde Menschen auf der Welt hungern und sind unterernährt. Allein im Jahr 2010 stiegen die Nahrungsmittelpreise um ein Drittel und mehr als 40 Millionen Menschen wurden dadurch zusätzlich in absolute Armut gestürzt.

Die Investmentbanken sind mitverantwortlich für diese Preissprünge. Sie lenken Anlegerkapital, das mit dem eigentlichen Handel von Rohstoffen wie Soja, Weizen oder Mais nichts zu tun hat, in die Warenterminmärkte. Dadurch entstehen Spekulationsblasen, die letztlich zu verteuerten Lebensmitteln führen.

Mittlerweile haben zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen überzeugende Belege für diesen Mechanismus gefunden. Dennoch argumentieren Banken und ihre Lobbyvertretung, der Weltbankenverband IIF, es gäbe noch keine eindeutigen Beweise dafür, dass diese Art der Spekulation die Lebensmittelpreise treibe und Hungersnöte verursachen könne – daher existiere auch kein Handlungsbedarf. Kritiker sollten doch bitte die Schädlichkeit dieser Kapitalanlagen nachweisen. Diese Auffassung ist zynisch: Nicht die Hungernden müssen die Schädlichkeit eindeutig belegen, sondern die Banken die Unschädlichkeit der Spekulation. Da Sie diesen Beweis nicht erbringen, gebietet schon das Vorsorgeprinzip, das auch im europäischen Recht verankert ist, eine Abkehr von Nahrungsmittelspekulationen, um Gesundheit und Leben von Menschen zu schützen.

Sehr geehrter Herr Ackermann, Sie sind Vorsitzender einer der größten Investmentbanken der Welt und stehen auch dem mächtigen Weltbankenverband IIF vor. Sie haben immensen Einfluss auf die Politik. Die Investmentbanken haben mit hochspekulativen Produkten die gesamte Weltwirtschaft in eine Krise und Millionen von Menschen ins Unglück gestürzt. Es ist an der Zeit für Wirtschaftslenker wie Sie, nicht nur das Interesse der Finanzindustrie, sondern auch das Wohl der Menschen im Auge zu haben und wie verantwortungsvolle Weltbürger zu agieren.

Ich fordere Sie deshalb auf:

Widersetzen Sie sich nicht mehr effektiver staatlicher Regulierung, um die schädliche Spekulation mit Nahrungsmitteln zu verhindern, sondern unterstützen Sie diese Regulierung aktiv!

Gehen Sie mit der Deutschen Bank voran und steigen Sie aus jeglicher Spekulation mit Nahrungsmitteln aus!

Mit freundlichen Grüßen,

(Name wird automatisch eingefügt)

Hier die E-Mail-Aktion unterzeichnen