Betrieb & Gewerkschaft
Düsseldorf-Benrath wehrt sich
Am Freitag, dem 5. November 2010, nach der Betriebsversammlung formierte sich ein Demonstrationszug und zog vom Werk auf den Benrather Marktplatz.
Thyssenkrupp Nirosta in Düsseldorf-Benrath soll geschlossen und die Produktion nach Krefeld verlagert werden.
Damit würden im Düsseldorfer Süden nach Mannesmann Reisholz, StoraEnso (ehemals Feldmühle), DEMAG-Benrath weitere 400 von 565 Arbeitsplätze in einem traditionsreichen Werk vernichtet.
In dem Werk, das seit 134 Jahren hier steht, arbeitet in manchen Familien schon die dritte Generation und produziert nicht rostenden Stahl »Nirosta« von weltweiter Spitzenqualität. Selbst bei der letzten Wirtschaftskrise blieb das Werk in den schwarzen Zahlen.
Die Belegschaft und ihr Betriebsrat können auf die Solidarität der Belegschaften der anderen Standorte und ein wiederbelebtes Aktionsbündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Schule, Einzelhandel, Bezirksvertretung und Parteien vor Ort zählen.
Nihat Öztürk, Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf, sagte: »Die geplante Verlagerung des Benrather Nirosta-Werks nach Krefeld ist technisch nicht notwendig und wirtschaftlich unsinnig.« Dies zeigt auch ein Gegenkonzept von einem Essener Unternehmensberater, das im Auftrag von Betriebsrat und Gewerkschaft erstellt wurde; durch Modernisierung und Teilverlagerung könnte die Stammbelegschaft an Ort bleiben. »Dies würde ausserdem nur die Hälfte der Investitionen kosten, die eine Schliessung mit sich bringen würde« , sagte Klaus Reuter, DGB Regionalleiter. Unter grossem Beifall der Belegschaft und Zuhörern sprach auch der Betriebsratsvorsitzende Mustafa Sahin. Der evangelische Pfarrer, Frank Bublitz, richtete seinen Appell an die Manager und der katholische Pfarrer, Thomas Vollmer, liess zur Unterstützung alle fünf Glocken läuten. »So wie wir stets die Kirche im Dorf lassen, muss Nirosta in Benrath bleiben.«
Irène Lang
Leider hatten wir den Namen des Fotografen falsch geschrieben. Richtig ist: Herbert Schedlbauer. Wir bitten um Entschuldigung. Redaktion dkp-rheinland-westfalen.org