Frieden
Israel und Bundeswehr
F 16 Kampfflugzeuge aus Israel in Nörvenich
Seit Montag, den 17.08.2020 befinden sich für zwei Wochen auf dem ehemaligen Atomwaffenstandort Nörvenich sechs F 16 Kampfflugzeuge aus Israel um gemeinsam mit der Bundeswehr Militärübungen durchzuführen.
In diesem Zusammenhang ist ein Besuch und Kranzniederlegung in der KZ-Gedenkstätte Dachau geplant. Auch will man an München 1972 erinnern. Dort kam es 1972 zu den Schusswechseln zwischen den Münchner Olympia-Geiselnehmern und Sicherheitskräften – alle israelischen Geiseln, ein Polizist und fünf Terroristen wurden damals getötet.
Ich halte den Bezug zu beiden Ereignissen für zynisch. Die Überlebenden des Faschismus haben geschworen: Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg! Und jetzt üben israelische und deutsche Kampfflugzeuge gemeinsam für weltweite Kriegseinsätze und wollen dies mit dem Gedenken an den Holocaust kaschieren.
Beide Länder sind aktuell an kriegerischen Handlungen beteiligt
Israelische Kampfflugzeuge bombardiert zum Beispiel völkerrechtswidrig Syrien und palästinensische Gebiete. Die Bundeswehr und auch Kampfflugzeuge aus Nörvenich beteiligen sich ebenfalls völkerrechtswidrig an weltweiten Kriegseinsätzen. So kommt in den nächsten 14 Tagen zusammen, was zusammen gehört. Das diesem Zusammentreffen aber dass Etikett antifaschistische gegeben wird ist an Zynismus nicht zu überbieten.
Auch in einem anderen Punkt haben sich zwei gefunden die zusammen passen, wie die Faust aus Auge aber auf keinem Fall weil sie antifaschistisch sondern imperialistisch sind.
Die zur Zeit in Nörvenich befindlichen F 16 Kampfflugzeuge aus Israel, sind atomwaffenfähig und zu «Gast» in dem ehemaligen Atomwaffenstandort Nörvenich, der Ausweichort für den Atombombenstandort Büchel ist. Dies ist sicherlich kein Zufall, denn es ist davon auszugehen, dass die Infrastrukturen aus der Zeit, als in Nörvenich noch Atombomben lagerten und der Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen dort geübt wurden, nie abgebaut wurden sondern weiterhin intakt sind und sich deshalb für Übungen der atomwaffenfähigen F 16 Kampfflugzeuge bestens eignet
Die Zusammenarbeit der Streitkräfte und das gemeinsame Gedenken seien ein wichtiges Zeichen, so Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Verteidigungsexpertin der FDP: «Wir haben eine gemeinsame Geschichte, die tragischerweise die dunkelste ist. Umso wichtiger, dass wir die Zukunft zusammen angehen.» Was für eine Zukunft?
Gemeinsam für Kriegseinsätze üben und Milliarden für Rüstung statt für Gesundheit, Bildung und andere soziale Dinge ausgeben? Dieser Weg ist ein Irrweg und bedroht die gesamte Menschheit. Der 75. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima (6. August 1945) und Nagasaki (9. August 1945) mahnt: Atomwaffen weltweit ächten – Abrüsten statt aufrüsten.
Leserbrief von Heiner Krüger
Foto: By Master Sgt. Andy Dunaway,
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