Frieden

Spuren der Roten Armee in Deutschland

Buchvorstellung zum Beginn des deutschen Vernichtungsfeldzuges gegen die Sowjetunion.

Denkmale der Befreiung

Am Obodritenring in Schwerin war zur Jahreswende 1945/46 ein Friedhof angelegt worden. Er wurde wenige Wochen nach Gründung der DDR vom sowjetischen Militärkommandanten dem mecklenburgischen Ministerpräsidenten Wilhelm Höcker übergeben. Die Gedenkstätte wurde 1950 und 1976/78 umgestaltet, das Denkmal «Kämpfer der Roten Armee» des Berliner Bildhauers Gerhard Thieme 1978 zwischen den sowjetischen Soldatengräbern aufgestellt.


Im Westen wie im Osten Deutschlands existieren Hunderte von sowjetischen Ehrenmalen und Soldatenfriedhöfen. Sie erinnern an die vielen Sowjetbürger, die als Soldaten der Roten Armee im Kampf gegen Krieg und Faschismus, als verschleppte Zwangsarbeiter oder in den Lagern ihr Leben verloren. Die Bundesregierung verpflichtete sich vertraglich mit Russland und mit der Ukraine, diese Gedenkorte zu schützen und zu erhalten. Sie sind Mahnmale gegen das Vergessen, Erinnerungsorte an das furchtbare Leid, das der deutsche Faschismus über die Völker Europas brachte. Dieser zweisprachige Bild-Text-Band in Deutsch und Russisch dokumentiert aus Anlass des 75. Jahrestages der Befreiung erstmals die wichtigsten sowjetischen Denk- und Ehrenmale auf deutschem Territorium.

1992/93 wurden unbekannte Rotarmisten, die man bei Bauarbeiten in Berlin-Mitte und Berlin Lichtenberg gefunden hatte, mit militärischen Ehren beigesetzt.
1992/93 годах неизвестные красноармейцы, чьи останки были найдены во время строительных работ в районах Берлин-Митте и Берлин-Лихтен-берг, были похоронены здесь с воинскими почестями.


«Denkmale der Befreiung – Spuren der Roten Armee in Deutschland» dokumentiert in Bild und Text circa 300 dieser Erinnerungsstätten. Wir veröffentlichen an dieser Stelle einen Auszug aus dem Vorwort von Sergej J. Netschajew. Er ist seit 2018 Botschafter der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland.

Dieser einzigartige Bildband wurde anlässlich des 75. Jahrestages des Sieges des sowjetischen Volkes im Großen Vaterländischen Krieg 1941/1945, der Befreiung Europas vom Nazismus sowie des Endes des Zweiten Weltkrieges auf dem europäischen Kontinent veröffentlicht. Im Mai 1945 kehrte der Frieden nach Europa zurück. Das Nazi-Reich kapitulierte. Die in der Antihitlerkoalition verbündeten Armeen befreiten die okkupierten Staaten von der faschistischen Diktatur.

Der Sieg in der blutigsten Völkerschlacht des 20. Jahrhunderts wurde von großer Trauer begleitet. Die Sowjetunion zahlte einen besonders hohen Preis: 27 Millionen Menschenleben, unzählige Zerstörungen, Kummer und Leid einfacher Menschen. Denn der Krieg im Osten war von seinen Urhebern in Nazi-Deutschland als ein Vernichtungsfeldzug geplant und geführt worden. Es ging nicht nur um die Eroberung von Territorien, um die Ausbeutung von Ressourcen, sondern auch um die Ausrottung der slawischen Völker, gleich den Juden und den Sinti und Roma. Die militärische Niederwerfung des nationalsozialistischen Reiches wurde zum Gebot der Menschlichkeit. Dem Staatsterror musste ein Ende bereitet werden. Die Rote Armee überwand tausende Kilometer, marschierte bis nach Berlin und hisste auf dem Reichstag die rote Fahne.

Im Magdeburger Nordpark wurde unmittelbar nach Kriegsende ein sowjetischer Ehrenfriedhof angelegt. Dort wurden bis in die sechziger Jahre Militärangehörige aus der Garnison bestattet.
Сразу после окончания войны в магдебургском Нордпарке было основано советское кладбище. На нем вплоть до 60-х годов XX века хоронили военнослужащих располагавшегося здесь гарнизона.


Viele Rotarmisten erlebten den Tag des Sieges nicht mehr. Ihre letzte Ruhestätte fanden sie fern der Heimat. Es gibt allein in Deutschland mehr als viertausend sowjetische Soldatengräber. Einzeln oder in Massengräbern, unter einem Stein oder auf einem Ehrenfriedhof, oft unbekannt. Es sind Gedenk- und Erinnerungsstätten auch für Überlebende, deren Kinder und Kindeskinder.

Mit der vorliegenden Dokumentation werden viele Gedenkorte in ihrem aktuellen Zustand erstmals seit dem Kriegsende dokumentiert. Sie erinnern nach 75 Jahren auch daran, dass jene, die dort begraben sind, ihr Leben opferten, damit das Dritte Reich für immer verschwand. (…)

Поводом для издания этого уникального сборника стала 75-я годовщина Победы советского народа в Великой Отечественной войне 1941-1945 гг., освобождения Европы от нацизма и окончания Второй мировой войны на европейском континенте. В мае 1945 г. в Европу вернулись мир и спокойствие. Нацистская Германия капитулировала. Союзники по антигитлеровской коалиции освободили оккупированные страны от фашистской диктатуры.

Am Fuße des Wasserturms in Finsterwalde befinden sich die Gräber von 69 im Frühjahr 1945 in Finsterwalde und Umgebung gefallenen Sowjetsoldaten.
У основания водонапорной башни в Финстервальде находятся могилы 69 советских войнов, павших весной 1945 года в Финстервальде и его окрестностях.


Победа в самой кровавой войне XX столетия сопровождалась глубокой скорбью. Советский Союз заплатил особенно высокую цену: потеря 27 миллионов человеческих жизней, бесчисленные разрушения, горе и страдания простых людей. Ведь развязавшая войну нацистская Германия спланировала и вела кампанию на востоке как войну на уничтожение. Задача состояла не только в захвате земель, эксплуатации ресурсов, но и в истреблении славянских народов, наряду с евреями и цыганами. Ликвидация нацистского строя принесла благо всему человечеству. Террору на государственном уровне было необходимо положить конец. Красная Армия преодолела тысячи километров, дошла до Берлина и водрузила Красное знамя над рейхстагом.

Многие красноармейцы не дожили до дня Победы. Свое последнее пристанище они обрели вдали от Родины. В одной только Германии находятся более четырех тысяч захоронений советских солдат. Индивидуальные или братские, под надгробным камнем или на мемориальном кладбище, зачастую безымянные. Это места памяти и поминовения для оставшихся в живых, их детей и внуков.

В предлагаемом Вам сборнике многие памятные места впервые запечатлены в их нынешнем виде с окончания Войны. По прошествии 75 лет они напоминают о том, что жизни отданы во имя Победы, чтобы Третий рейх исчез навсегда. (…)

Mauer mit Hammer & Sichel «Ewiges Gedenken …», daneben: Panzerdenkmal. Burg bei Magdeburg wurde von Antifaschisten 1945 kampflos an die Rote Armee übergeben, sie verhinderten dadurch die Zerstörung ihrer Stadt. Seit den siebziger Jahren erinnert ein sowjetischer Ehrenfriedhof mit einem Panzerdenkmal an verstorbene Zwangsarbeiter und an die bei Kämpfen in der Region gefallenen Rotarmisten.<br />Die Tafeln führen die Namen von 539 Sowjetbürgern in deutscher und russischer Schrift, 13 Opfer blieben namenlos.
Город Бург под Магдебургом был передан антифашистами войскам Красной армии без боя, что позволило предотвратить его разрушение. В 1970-х годах здесь было основано советское мемориальное кладбище с памятником в виде танка, посвященное памяти жертв принудительных работ, а также красноармейцев, погибших в боях за этот район. На табличках увековечены имена 539 советских граждан на русском и немецком языках. 13 жертв остались безымянными.

 Quelle: UZ vom 11. Juni 2021


Buchtitel.
Frank Schumann
Denkmale der Befreiung
Spuren der Roten Armee in Deutschland

Mit ca. 300 Abbildungen durchgängig farbig, zweisprachige Ausgabe in Deutsch/Russisch mit Vorworten von Matthias Platzeck und Sergej J. Netschajew.

Neues Leben in der Eulenspiegel-Verlagsgruppe, 256 Seiten, 32 Euro
zu bestellen im UZ-Shop oder unter Telefon  0201 17788925