Jugend

Griechenland: Erfolgreiches Jugend-Festival

Kommunistischer Jugendverband Griechenlands KNE und KNE-Zeitung Odigitis

Großartiger Erfolg des 38. Festivals

Menschen mit KKE-Fahnen.

Das 38. Fes­ti­val des Kom­mu­nis­ti­schen Ju­gend­ver­ban­des Grie­chen­lands KNE und der KNE-Zei­tung Odi­gi­tis ist er­folg­reich be­en­det wor­den. Die Ver­an­stal­tun­gen fan­den in ganz Grie­chen­land in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten statt und er­reich­ten bei ei­nem drei­tä­gi­gen zen­tra­len Fest­akt vom 13. – 15. Sep­tem­ber im Trit­sis-Park in­mit­ten ei­nes gro­ßen Athe­ner Ar­bei­ter­wohn­vier­tels den Hö­he­punkt.

Hauptmerkmal dieses Ereignisses war in diesem Jahr die massenhafte Beteiligung der Jugend aus allen ihren Teilen, d.h. der Schüler, der Hochschüler und Studenten, der arbeitslosen Jugendlichen und der Arbeiterjugend. Es gab eine höhere Teilnahme von Arbeitern und Arbeitslosen aller Altersklassen.

Unter der Losung »Hilf demjenigen, der sich zum Aufstand erhoben hat … Du musst Dich vorbereiten, jetzt das Kommando zu übernehmen« war das 38. Festival von KNE und Odigitis eine entschlossene Reaktion auf die Instrumente des Systems, welche mit Verleumdungen und anderen unsauberen Methoden versucht hatten, eine Mauer zwischen KKE und KNE einerseits und andererseits die Jugend Griechenlands zu ziehen. Es zeigt, dass es trotz und im Gegensatz zum Klima der Enttäuschung und blinden Empörung Voraussetzungen dafür gibt, dass die Emanzipation des Volkes stärker und entschiedener zum Ausdruck gebracht wird, die Organisierung und der Gegenangriff der Arbeiter und der Jugend gegen das Kapital, die EU und die ihnen dienenden Parteien für den radikalen Sturz der bestehenden Ordnung vorankommen.

Die KKE begrüßt die Mitglieder und die Funktionäre der KNE, die Freunde des Kommunistischen Jugendverbands, die in einem Geist der Selbstaufopferung gearbeitet haben, um die hundertfache Zahl an vielfältigen Veranstaltungen des 38. Festivals der KNE und Odigitis zu organisieren und auszurichten und damit eine erhebliche Massenarbeit unter den Jugendlichen durchgeführt haben. Die KKE grüßt die Künstler, die mit ihren Beiträgen zum Erfolg des Festivals beitrugen und ihm als einzigartiges politisches und kulturelles Ereignis das Gepräge gaben, wie es von den Jugendlichen und vom Volk gefeiert worden ist. Das Festival war in diesem Jahr wieder das Ereignis, welches im Vergleich zu allen anderen Festivals und Ereignissen in Griechenland die meisten Amateurkünstler auftreten ließ.

Genossin Aleka Papariga:

Der Kampf für erleichternde Maßnahmen auf dem Weg des Gegenangriffs und Bruchs mit dem System

Das politische Ausmaß des Festivals fand mit der zentralen Rede der Generalsekretärin des ZK der KKE, Genossin Aleka Papariga, seinen Höhepunkt. Zuvor gab es einige Worte des Sekretärs des Zentralrats der KNE, Genossen Theodoris Chionis, welcher sich insbesondere an die Jugend der Arbeiterklasse und der Volksmassen richtete, um ihr Vertrauen in die KKE warb und sie einlud, an der Seite der KKE an ihrem Kampf teilzunehmen. Eine im Volk und im Parlament, in den Fabriken und in den Wirtschaftsbereichen starke KKE kann dem Gegenangriff des Volkes einen großartigen Schub verleihen und der Ausgangspunkt für einen siegreichen Verlauf sein.

Die vom bürgerlichen politischen System erlittenen Schocks bei deren Wahlkatastrophe vom Mai 2012 für ihre Parteien ND und PASOK sind vorübergehend durch die Dreiparteienregierung aus ND, PASOK und der Demokratischen Linken übertüncht worden. Vor allem aber zeigten die Wahlen, dass die Monopole in der EU und in einer Reihe von Ländern wie in Griechenland andere Instrumente besitzen, dass sie ihre zeitweiligen Übergangslösungen mit der Zielstellung einer kosmetischen Aufpäppelung des Systems nicht ausgeschöpft haben. Solange das Volk sich nicht dazu entschließt, diese Instrumente loszuwerden, werden sie sie gegen das Volk einsetzen.

Die Generalsekretärin des ZK der KKE hob u.a. die folgenden Dinge bezüglich SYRIZA hervor: »Das neue zweipolige System aus Mitte-Rechts bzw. reaktionären Kräften einerseits und andererseits SYRIZA , welche sich heute zu einer sozialdemokratischen Partei entwickelt hat, hält viele Merkmale des klassenmäßigen Opportunismus aufrecht, was das cleverste Mittel für die Korrumpierung der Arbeiterbewegung und ihrer Verbündeten ist.

Ist es etwa ein Zufall, dass heute SYRIZA um sich herum jene Fraktionen der Mittelschichten, alle Speichellecker und gewisse Handlanger der Macht schart, die aus der Strategie der PASOK und den EU-Geldern ihren Nutzen ziehen, die der Korruption unterworfen sind oder sie dulden und den Ausverkauf handhaben, die sich selbst für die Jagd beim privaten Profitstreben hergeben?«, fragte sich Genossin Aleka Papariga. Und sie legt weiter dar: »Natürlich haben die arbeitslosen und die verzweifelten armen Leute für SYRIZA gestimmt. Aber die Strategie von SYRIZA wird nicht von den armen Leuten bestimmt, sondern von der Entscheidung von SYRIZA, ausschließlich im Rahmen des Kapitalismus zu agieren, um die kapitalistische Wirtschaft zu unterstützen. Die Politik von SYRIZA wird von der Arbeiteraristokratie und den Mittelschichten beeinflusst.

Die mitregierenden Linken werden die politische Generallinie weder ändern noch einen Schlag gegen das faule politische System führen. Keine Regierung, ganz egal ob sie links stehend, kommunistisch oder gar revolutionär genannt wird, würde ihren Worten folgen, wenn die Produktionsmittel und der Reichtum in den Händen der Monopole sind, wenn das Volk nicht der Eigentümer ist und nicht die Staatsmacht in seinen Händen hält.

  • Dieses »genug ist genug« muß einen wirklichen politischen Inhalt erlangen, welcher den Bedürfnissen des Volkes und der Volksbewegung entspricht. Es müsste sich gegen die Herrschaft der Monopole in der Wirtschaft richten.
  • Es ist nicht genug, selbst wenn es notwendig sein sollte, lediglich für Maßnahmen zu kämpfen, die dem armen Volk das Los erleichtern. Selbst wenn die Solidarität des Volkes von großer Bedeutung ist, dann ist es nicht genug, im Namen der überschuldeten Haushalte und der ihre Rechnungen für Miete, Wasser und Strom nicht zahlen könnenden Familien zu kämpfen. Wir werden für sie kämpfen. Aber wir werden nichts ausrichten, wenn wir nicht den Weg des Bruchs mit der bürgerlichen Ordnung und zu ihrem Sturz beschreiten.
  • Die große Kraft des Volkes muß von den Abgründen der einschüchternden Dilemmata befreit werden, muß vom Antikommunismus und den Einschüchterungen des Staates und der Unternehmer sowie dem Autoritarismus freigemacht werden. Notwendig ist die Veränderung des Kräfteverhältnisses zugunsten der Interessen des Volkes.

Die Generalsekretärin des ZK der KKE bezog sich auf die internationalen Erfahrungen: »Es gibt kein Land und keine Volksbewegung, welches oder welche sich nach vorn hin zu Errungenschaften und Erfolgen nach einer Abschwächung der Kräfte und des Einflusses der kommunistischen Partei bewegt hat. Unter Berücksichtigung aller Unterschiede gibt es die Erfahrung mit Chile, die Erfahrung der Nelkenrevolution, die Erfahrung der kommunistischen Parteien in den bürgerlichen Regierungen in Frankreich und in Italien.

Lateinamerika liefert auch etliche Beispiele für die Tatsache, dass die Konterrevolution sogar diejenigen Reformen verhindert, welche die Macht der Monopole in der Wirtschaft gar nicht antasten. Es gibt einen reichen Schatz an Erfahrungen in unserem Land und ebenso noch mehr wertvolle Erfahrungen in Europa und über Europa hinaus.

Ich erinnere euch an die Reaktion von SYRIZA auf den Vorschlag, den die KKE an das Volk wegen der Macht in den Händen der Arbeiterklasse und des Volkes richtete. Sie behaupten, dass diese Lösung beim zweiten Regierungsantritt und folglich am Sankt Nimmerleinstag kommen wird. Diese Position selbst zeigt, was SYRIZA ist«, zog Aleka Papariga die Schlussfolgerung.

Große internationale Beteiligung

23 kommunistische und antiimperialistische Jugendorganisationen aus aller Welt nahmen am Festival der KNE und ODIGITIS teil:

Weltbund der Demokratischen Jugend (WBDJ), Kommunistischer Jugendverband Venezuelas, Jugendorganisation der Belgischen Arbeiterpartei (COMAC), Kommunistischer Jugendverband Bulgariens, Kommunistischer Jugendverband Georgiens, Dänemarks Jungkommunisten, Kollektive der Jungkommunisten Spaniens, Kommunistischer Jugendverbands Spaniens, Front der Kommunistischen Jugend Italiens, EDON (Zypern), Fortschrittliche Bewegung der Zypriotischen Studenten, Jugendverband der Bewegung Marcha Patriotica Kolumbiens, Union der Demokratischen Jugend Libanons, Jugendverband der KP Pakistans, Jugendverband der Partei des Volkes von Palästina, Junge Leute der Allgemeinen Gewerkschaft der Palästinensischen Arbeiter, Jugendverband der Volksfront für die Befreiung Palästinas, Kommunistischer Jugendverband Portugals, Jugendverband der Türkischen Kommunistischen Partei, Revolutionäre Kommunistische Jugend Schwedens, Leninistische Kommunistische Jugend der Russischen Föderation, Revolutionäre Kommunistische Jugendliga Russlands (Bolschewiken), Union der Jungkommunisten Jugoslawiens aus Serbien.

Darüber hinaus organisierte die KNE am Freitag, dem 14. September 2012, ein Internationales Seminar mit der Teilnahme von Vertretern aus aller Welt im Sitz des ZK der KKE in Perissos. Thema des Seminars war »Die kapitalistische Krise, inner-imperialistische Gegensätze und der Krieg – Perspektive und Aufgaben des antiimperialistischen Kampfes«. Genosse Elisseos Vagenas, Mitglied des ZK der KKE und zuständig für die Internationale Abteilung des ZK der KKE, hielt die Einleitungsrede. Eine Grußbotschaft wurde von Dimitris Palmyris, dem Vorsitzenden des WBDJ, vorgetragen.

übersetzt von Jens-Torsten Bohlke
Quelle: KKE-Website (engl.) Athen, 18. September 2012
(auf Kommunisten-online am 2. Oktober 2012)
Foto: Galerie CPG KKE


Fotogalerie CPG KKE