Politik
»Freiheit statt Angst«
Demo »Freiheit statt Angst«
- Überwachungsfreie Kommunikation sicherstellen
- Veranstalter werten fünfte Demonstration »Freiheit statt Angst« als Erfolg
- Bürgerrechtsbewegung fordert das Ende von Datensammelwut und Überwachungswahn
10. September 2011 | Friedlich, aber mit klaren Worten gegen den Überwachungsstaat, gegen Vorratsdatenspeicherung, eCard und Sammelwut ging die diesjährige Kundgebung »Freiheit statt Angst« auf dem Berliner Alexanderplatz am Samstagabend zu Ende. Etwa 5000 Demonstranten haben an der Demonstration und Kundgebung teilgenommen. Mit zahlreichen satirischen Aktionen wurde die Datensammelwut der Behörden aufs Korn genommen.
Ein offener gesellschaftspolitischer, kultureller und sozialer Austausch sei nur durch eine überwachungsfreie Kommunikation möglich, so der Tenor aller Reden. »Das Internet als digitaler Raum für mehr Demokratie muss bewahrt und weiterentwickelt werden«, bekräftigt Rena Tangens vom Aktionsbündnis.Wie die Demokratie im Informationszeitalter aussieht, werde jetzt entschieden.
Neben den Redebeiträgen gab es bei sommerlichen Temperaturen ein buntes Kulturprogramm. So wurde die Veranstaltung »Freiheit statt Angst« auch zu einem fröhlichen Fest für das Selbstbestimmungsrecht aller Menschen. Zu den Höhepunkten zählte der Auftritt von Nina Hagen, einem Urgestein deutscher Rockmusik. Sich selbst auf der Gitarre begleitend, sang Nina Hagen unter anderem amerikanische Bürgerrechtslieder und deutsche Protestsongs. Und nicht zuletzt wurde der Klassiker »We shall overcome« von vielen Teilnehmern begeistert mitgesungen. Nina Hagen: »Wird sind das Volk. Ich freue mich mit Euch zu kämpfen für ein Leben in Freiheit ohne Angst.« Klar für die Künstlerin, dass sie, wie viele andere auch, die Petition gegen die verdachtlose Vorratsdatenspeicherung unterschrieb.
Einen besonderen Dank richteten die Veranstalter an die Berliner Polizei, die eindrucksvoll unter Beweis stellte, wie eine Tasche voller Plastiktüten gesprengt wurde, ohne dass es dabei zu Schäden an Personen und Sachen kam. Besonderen Beifall erhielt hierbei der rollende Polizei-Roboter, der die Sprengung ordnungsgemäß durchführte. Kritik äußerte hingegen eine schwäbische Wutbürgerin: »Der hät jo koi Namensschildle.«
Abschließend betonte padeluun, der auch in diesem Jahr durch die Veranstaltung führte: »Wir freuen uns jetzt auf ein inhaltlich-kreatives Protestwochenende in Brüssel. Damit sind wir in Europa angekommen, dort wo entscheidende Beschlüsse für oder gegen unsere Bürgerrechte getroffen werden.«
Fotos: Ingo Jürgensmann, CC-BY-SA
CC-BY AK Vorrat/Photocube
Quelle: Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung