Politik

Drittes Nelkenfest der Organisation der PCP in Deutschland

»Für die Demokratie und gegen den Aggressionspakt in Portugal!«

Festliche Stimmung unter Zelten im Garten der Karl-Liebknecht-Schule Leverkusen.

8. Juli 2013 | »Lut­a­mos pe­la De­mo­cra­tia e con­tra o pac­to de Agres­são em Por­tu­gal« – »Wir kämp­fen für De­mo­kra­tie und ge­gen den Ag­gres­si­ons­pakt in Por­tu­gal«. Un­ter die­ser Lo­sung stand das 3. Nel­ken­fest der Por­tu­gie­si­schen Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei (PCP) am ver­gan­ge­nen Wo­chen­en­de in Le­ver­ku­sen.

Jür­gen Lloyd, Lei­ter der Karl-Lieb­knecht-Schu­le, be­grü­ß­te die Ver­an­stal­ter und Gäs­te sehr herz­lich in por­tu­gie­si­scher Spra­che, hat­te aber auch die Über­set­zung auf Deutsch pa­rat. Er ver­deut­lich­te, dass das Wei­ter­bil­dungs­zen­trum der DKP stolz ist, ein Ort des In­ter­na­tio­na­lis­mus zu sein, in dem kom­mu­nis­ti­sche Par­tei­en ger­ne ge­se­hen wer­den.

Ri­ta Ra­to, PCP-Ab­ge­ord­ne­te des Par­la­ments in Lis­sa­bon und Mit­glied des Ju­gend­ver­ban­des der PCP, re­fe­rier­te ein­drucks­voll über den ak­tu­el­len Stand der wirt­schaft­li­chen und so­zia­len Re­pres­si­on in Por­tu­gal: 1,5 Mil­lio­nen Ar­beits­lo­se (bei 10,6 Mil­lio­nen Ein­woh­nern), Nied­rig­löh­nen, knap­pen Ren­ten und ei­ner »bru­ta­len Kür­zung bei den So­zi­al­leis­tun­gen.« Der Ag­gres­si­ons­pakt von EZB, IWF und Eu­ro­päi­scher Uni­on wer­de im Lan­de durch die bür­ger­li­chen Par­tei­en und die Re­gie­rung von PS, PSD und CDS um­ge­setzt. Et­wa 100.000 Ar­beits­lo­se sa­hen sich ge­zwun­gen, das Land zu ver­las­sen. Ri­ta Ra­to cha­rak­te­ri­sier­te auch den of­fen­si­ven Ab­wehr­kampf über die Ge­ne­ral­streiks, be­son­ders den letz­ten am 27. Ju­ni. Ih­re For­de­rung: Por­tu­gal braucht ei­ne an­de­re Po­li­tik. Neu­wah­len sol­len die Al­ter­na­ti­ve auf der­par­la­men­ta­ri­schen Ebe­ne er­öff­nen. Ein Schritt da­zu sei­en auch die nächs­ten Kom­mu­nal­wah­len im Sep­tem­ber.

Festliche Stimmung unter Zelten im Garten der Karl-Liebknecht-Schule Leverkusen.

Al­fre­do Stof­fel, Mit­glied des Ra­tes der por­tu­gie­si­schen Ge­mein­den, warf ei­nen Blick zu­rück auf die Nel­ken­re­vo­lu­ti­on am 25. April 1974, »ei­nes der wich­tigs­ten Da­ten in der por­tu­gie­si­schen Ge­schich­te«, mit der die fa­schis­ti­sche Dik­ta­tur und die Ko­lo­ni­al­herr­schaft be­en­det wur­den. In­zwi­schen sei Por­tu­gal zu ei­nem »Pro­tek­to­rat der ex­ter­nen Troi­ka« und der »na­tio­na­len Troi­ka« von PS, PSD und CDS-PP ge­wor­den. Er rief da­zu auf, »nur durch den wei­te­ren, or­ga­ni­sier­ten und aus­dau­ern­den Kampf kön­nen wir den Feind be­sie­gen.«

Für den DKP-Par­tei­vor­stand über­brach­te Pe­ter Lom­mes die herz­li­chen Grü­ße. Er er­in­ner­te an die Volks­ver­bun­den­heit der PCP – nicht nur wäh­rend der Nel­ken­re­vo­lu­ti­on – und an den ak­tu­el­len Kampf ge­gen Troi­ka und deut­sches Mo­no­pol­ka­pi­tal. Per­sön­li­che Wor­te wid­me­te er Rui Paz, dem am 6. Ja­nu­ar ver­stor­be­nen Ver­tre­ter der PCP in Deutsch­land, als ei­nem her­vor­ra­gen­den Kom­mu­nis­ten.

Uwe Koopmann
Fotos: Bettina Ohnesorge, Inge Trambowsky