Umwelt

Erfolgreiches Umweltprojekt

Der Maifisch kommt zurück

Maifisch

Der Mai­fisch kommt in den Küs­ten­ge­wäs­sern Eu­ro­pas von der west­li­chen Ost­see bis ins Mit­tel­meer vor. Er kommt zwi­schen April und Ju­ni, d.h. haupt­säch­lich im Mai, des­halb der Na­me Mai­fisch, zu­rück in die gros­sen Flüs­se zum Lai­chen. Die Jung­fi­sche wan­dern noch be­vor sie ihr ers­tes Le­bens­jahr voll­endet ha­ben, ins Meer und ent­wi­ckeln sich dort, bis sie im Al­ter von 3 bis 8 Jah­ren die Ge­schlechts­rei­fe er­rei­chen und der Le­bens­zy­klus von Neu­em be­ginnt.

Gruppenfoto.

Der Maifisch war im 19. Jahrhundert ein wichtiger Speisefisch. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts ging die Art infolge Flussbegradigungen mit Verlust der Laichplätze, Verschmutzung der Gewässer durch die Industrialisierung und durch Überfischung stark zurück.

So ging der Fangertrag am Rhein in den Niederlanden von 1890 bis 1900 auf 25 %, von 1911 bis 1920 auf 0,5 % der Menge zurück, die zwischen 1881 und 1890 gefangen worden war. Eine Erholung der Bestände war durch Überfischung, die Regulierung der Flüsse mit für Wanderfische unpassierbaren Staustufen und Wasserverschmutzung nicht mehr möglich. Den letzten dokumentierten nennenswerten Fang gab es 1949 bei Wesel mit 61,5 kg Maifisch und 1950 zum Maifest in Köln-Poll wurden angeblich noch zwei Zentner Maifisch gebraten.

In den meisten deutschen Bundesländern ist die Art seit Jahrzehnten ausgestorben, sie steht auf der Roten Liste Deutschlands in der Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht).

In Deutschland waren seit 1950 lebende Maifische bis auf Einzelexemplare in den Flüssen nur in manchen Jahren und meist nur in der Wachstumsphase von Mai bis November oder im Düsseldorfer Aquazoo – Löbbecke Museum zu sehen.

Nun wurde seit 2008 der Maifisch im Rahmen des internationalen EU-Life-Projektes »Die Wiederansiedlung des Maifischs im Rheinsystem« wieder gezielt im Rhein angesiedelt. Dazu wurden mehrere Millionen Larven der Heringsart in Frankreich gezüchtet und an zuvor kartierten Stellen im Rheinsystem ausgesetzt. Insgesamt sind so bisher ca. vier Millionen Fische ins Wasser gelassen worden. Das Projekt erhielt 2008 den European Regional Champions Award als bestes europäisches maritimes Projekt. Am 23. Mai 2012 wurde das deutsch-französisch-niederländische Maifisch-Projekt in Brüssel zum zweiten Mal von der Europäischen Kommission ausgezeichnet. Es erhielt den Titel »Best of the Best« (die Besten der Besten) der europäischen Life-Nature-Projekte. Die Projektleitung liegt in Nordrhein-Westfalen bei der Landesanstalt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV), Fachbereich 26 Fischereiökologie.

Im September 2010 konnten erstmals Jungfische im Rhein nachgewiesen werden. Die in Grieth bei Kalkar im Rhein gefundenen Jungfische zeigen, dass das Wiederansiedlungsprojekt erfolgreich gestartet ist. Von einer sich selbst reproduzierenden Population konnte noch nicht gesprochen werden. Erst ab 2013 hoffte man auf eine vermehrte Rückkehr erwachsener Maifische, die dann auch im Rhein wieder ablaichen.

Nun wurden die ersten mehr als 300 Maifische im Rhein flussaufwärts schwimmend gesehen.

Quellen: Wikipedia
Bibliothèque nationale de France