CO-Pipeline

Bayer und die Bombe

Stadtansicht und Feuersäule.

 

Bombe
aus dem
2. Weltkrieg
detonierte

Es dauerte rund 75 Jahre, bis die Bombe aus dem 2. Weltkrieg detonierte. Niemand hatte unbedingt damit gerechnet. Aber jeder hätte damit rechnen können, denn für die Liegenschaft bei Limburg an der Lahn hatte es kein Zertifikat zur «Bombenfreiheit» gegeben. Dem Runderlass des NRW-Innenministeriums 75-54.01 vom 9. November 2007 ist zu entnehmen, was der Kampfmittelbeseitigungseinsatz kostet und wer zahlt. Muttis Methode «Aussitzen» hilft bei Bomben nicht, denn die Munition zerfällt nicht. Sie kann immer und überall hochgehen. Auch durch Selbstentzündung wie in der Nähe von Limburg.

Für den Bau der CO-Giftgaspipeline zwischen Dormagen und Krefeld-Uerdingen hätte es selbstverständlich sein müssen, dass der Baugrund vor der Verlegung nach Bomben abgesucht worden ist. Das hat der damalige Bauherr BAYER aber gemäß dem Stand der Technik und in vollständiger Kontrolle unterlassen. Dieser Skandal kam erst durch die Veröffentlichung eines Schreibens aus der Bezirksregierung Düsseldorf an die Landesregierung durch die Bürgerinitiative «Stopp Bayer-CO-Pipeline» ans Tageslicht. Später wurde dann durch die Bezirksregierung eine – allerdings nur teilweise – Nachuntersuchung mit unsicheren Erfolgsaussichten gestartet.

Schon in einer Pressemitteilung vom 7. Juli 2009 heißt es dazu: «Wie dringend notwendig die Kampfmittelsondierung im Vorfeld gewesen wäre, zeigte der Bericht von Dr. Wandt aus Duisburg-Rahm: Im Juni 2007 hörte er in dem aufgeregten Gespräch der Bauarbeiter das Wort ‹Bombe›. Über den Gartenzaun hinweg fotografierte er eine Granate im Rohrgraben und meldete dies der Polizei. Erst danach kam es zu einer regulären ‹Entsorgung›. Der Bezirksregierung war dies bei einem Treffen mit den Initiativen im September 2007 noch nicht einmal bekannt.»

Die Initiative «Stopp Bayer-CO-Pipeline warnt: «Kohlenmonoxid ist ein so heimtückisches Gas, weil es geschmacklos, geruchlos und dazu auch noch farblos ist und von Menschen (und Tieren) nicht als tödliche Gefahr wahrgenommen werden kann. Eine Rettung durch die Feuerwehr ist nach deren einmütigen Verlautbarungen nicht möglich.»

Uwe Koopmann
Foto: Simon Aschenbrenner
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