Partei
Maiempfang DKP Rheinland-Westfalen
»Den Kampf auf allen Ebenen weiterentwickeln!«
Lebendige Debatte beim 11. Maiempfang DKP Rheinland-Westfalen

Foto: Uwe Koopmann
Die letzte Tarifrunde im öffentlichen Dienst, die bevorstehende Tarifauseinandersetzung im Bereich der Metall- und Elektroindustrie mit angekündigten Warnstreiks und dazu die Krise in der EU bildeten den Hintergrund für die Frage »Wie stark sind die Kräfte des Widerstandes?«
Insgesamt sei die Europapolitik von Merkel (ohne Euro-Bonds) oder etwa von Francois Hollande (mit Euro-Bonds) darauf gerichtet, Kapital-Europa im Stück als Bollwerk zu sichern, ohne dabei die ökonomischen Defizite in den Randstaaten tatsächlich zu mindern.
Die »Kräfte des Widerstandes« seien zur Zeit objektiv begrenzt, der »subjektive Faktor« ebenfalls. Es gäbe zahlreichen Protest – aber keine durchschlagenden Erfolge. Zorn und Wut werde durch Resignation überlagert. Viele Menschen hielten die Situation, wobei sie eine Merkel-Vokabel übernehmen, für »alternativlos«. Jedenfalls sähen sie nicht die Möglichkeit, Alternativen durchzusetzen.
Einen Austritt aus der Euro-Zone nannte Polikeit politisch falsch und reaktionär. Dadurch würde die Macht des Kapitals nicht geschmälert. Griechenland etwa bliebe in der Abhängigkeit. – Notwendig sei eine breite Volksbewegung zu einer echten politischen Wende. Die dürfe aber nicht auf ein Land beschränkt bleiben, sie müsse vielmehr in mehreren Ländern gleichzeitig angestrebt werden: »Der Kampf ist auf allen Ebenen weiterzuentwickeln!« Dazu bedürfe es eines Übergangsprozesses.
Die lebhafte Debatte schloss mit Überlegungen zur Rolle der Gewerkschaften und der kommunistischen Parteien auf europäischer Ebene. Sozialpartnerschaftliches Denken und fehlende Geschlossenheit im politischen Handeln wurden als deutliche Defizite kritisch benannt.
Uwe Koopmann